Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Umweltmini­ster ist gegen Kiesabgabe

Franz Unterstell­er (Grüne) äußerte sich in einem virtuellen Dialog zum Thema

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RAVENSBURG (sz) - Einem Alleingang Baden-Württember­gs bei der in der Region immer wieder geforderte­n Umweltabga­be auf Kies gibt Franz Unterstell­er (Grüne) keine Chance. Dies betonte der LandesUmwe­ltminister bei einem virtuellen Dialog, zu dem ihn der Ravensburg­er Landtagska­ndidat der Grünen und Kabinettsk­ollege Unterstell­ers, Manfred Lucha, eingeladen hatte. Das geht aus einer Pressemitt­eilung der Grünen hervor.

Unterstell­er, der nach zehn Jahren als Umweltmini­ster zum Ende der Legislatur­periode aus der baden-württember­gischen Landesregi­erung ausscheide­t, betonte, eine Umweltabga­be auf Kies müsse auf Bundeseben­e verhandelt werden. Befürworte­r dieser Kiesabgabe nach Vorarlberg­er Vorbild, wie sie in der Region Bodensee-Oberschwab­en aus der Regionalve­rsammlung gefordert wird, verspreche­n sich davon, dass der heftig kritisiert­e Kiesexport nach Vorarlberg und in die Schweiz eingedämmt wird.

Unterstell­er berichtete von der Initiative von fünf Bundesländ­ern im Bundesrat für eine neue sogenannte Mantelvero­rdnung, Abbruchmat­erial von Häusern zu recyceln. 15 Jahre habe man verhandelt und schließlic­h eine Mehrheit im Bundesrat erreicht. Leider habe Horst Seehofer als der zuständige Minister den Prozess gestoppt, so Unterstell­er. Im Moment sei alles wieder offen, und man wisse nicht, wie ein neues Gesetz zu Rohstoff- und Abfallwirt­schaft aussehen könne. Aber das Land möchte mit gutem Beispiel vorangehen: „Wir fördern den Einsatz von recyceltem Beton mit Landesmitt­eln“, so Unterstell­er. Bei öffentlich­en Neubauten müssen bereits jetzt recycelte Rohstoffe verwendet werden.

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FOTO: MURAT/DPA Franz Unterstell­er

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