Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Halfpipe-Artist aus Kempten will ganz hoch hinaus
ASPEN (dpa) - Der 23-jährige André Höflich aus Kempten ist einer der besten Halfpipe-Snowboarder der Welt. Bei den Weltmeisterschaften in dieser Woche in Aspen will der Allgäuer ebenso für Furore sorgen wie seine Teamkollegen Annika Morgan und Leon Vockensperger. Nach Jahren, in denen deutsche Freestyle-Snowboarder den Weltstars zumeist weit hinterher fuhren, hat das Trio Snowboard Germany wieder heiß ins Gespräch gebracht.
Die Leute in der Szene „freuen sich mega“, dass mal wieder ein Deutscher am Start ist, erzählt Höflich. Seit der vorigen Saison schafft es der trainingsfleißige
Youngster regelmäßig in die großen Halfpipe-Finals. In der Königsdisziplin mit ihren Stars wie
US-Ikone Shaun
White waren letztmals in den Nullerjahren schwarz-rotgoldene Farben zu sehen.
Beim einzigen Weltcup in diesem Corona-Winter, den prestigeträchtigen Laax Open in der Schweiz, kam Höflich auf Platz vier. Auch wenn er sein erstes Podest knapp verpasste, sorgte er mit seinem ersten Trick für Aufsehen unter den Snowboardern. Diesen sogenannten „Switch Backside Air Method“hat kein anderer Halfpipe-Artist aktuell im Repertoire. „Das ist meine Unterschrift“, schildert Höflich stolz. Seine Signatur will der Allgäuer dauerhaft bei den wichtigsten Events anbringen – dabei geht Langfristigkeit vor schnellem Erfolg. „Ich muss mich selber bremsen“, sagt er. „Ich muss konstant werden, damit ich das dann in der Olympia-Saison nutzen kann.“
Michael Dammert hört so etwas gern, der deutsche Freestyle-Chefcoach ist da ganz bei seinem Vorzeigesportler. Dieser könne „auf jeden Fall“Medaillen bei WM und Olympia gewinnen. Aber „ich mache ihm keinen Druck. Die Strategie ist, ihn über die Winterspiele 2022 in Peking hinaus aufzubauen“.