Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Das weiß die Polizei bisher über die Grabschändung
Gesucht wird eine Person, die auffällig lange Äste auf den Friedhof mitbrachte
BAD WURZACH - Eine widerliche Tat ereignete sich auf dem städtischen Friedhof in Bad Wurzach. Eine unbekannte Person hat dort ein Grab geschändet.
Weitere Details zu dieser Störung der Totenruhe gab eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ravensburg am Donnerstag auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“bekannt.
Dort hatte, wie berichtet, eine unbekannte Person zwischen Montag, 16.30 Uhr, und Dienstag, 10.30 Uhr, ein Grab verunstaltet. Sie stellte ein 90 mal 50 Zentimeter großes Konstrukt aus Ästen auf. Dieses ähnelt laut Polizei einem Baum mit Galgen für drei Personen. Zudem wurde ein einem Grabstein nachempfundener beschrifteter Stein abgelegt. Bei diesem handelt es sich um ein etwa fünf mal fünf Zentimeter großes Stück eines Ziegelsteins. Geschrieben wurde per Hand mit einem Edding.
Entdeckt wurde die Tat von einer Person, die das Grab besuchte. Das Grab befindet sich am, vom Friedhofweg aus gesehen, oberen rechten
Bereich des Areals. Es wurde, so die Polizeisprecherin, ganz offensichtlich gezielt ausgesucht. Dies schließen die Beamten daraus, dass auf dem Stein der Name der das Grab pflegenden Person geschrieben ist. Dieser lautet anders als die dort bestattete Person.
Die Polizei folgert aus diesem Insiderwissen des Täters, dass dieser aus dem Bekanntenkreis stammt. Die Ermittlungsbeamten hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung. Eventuell haben Zeugen im Tatzeitraum auf dem Friedhof eine Person bemerkt, die etwa 90 Zentimeter lange Äste transportiert hat. Möglicherweise geschah dies mit einer entsprechend großen Tasche oder einer Tasche, aus der Äste herausragten.
Grabschändung ist eine als Störung der Totenruhe bezeichnete Straftat. Sie wird mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet.