Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Lagerhalle bei Seibranz brennt ab

Großeinsat­z der Feuerwehr – Polizei hat Hinweise auf Brandursac­he

- Von Steffen Lang

SEIBRANZ - Eine Lagerhalle bei Seibranz hat am Freitagmor­gen Feuer gefangen. Sechs Feuerwehre­n waren im Einsatz. Die Rauchsäule war zeitweise kilometerw­eit zu sehen. Der Sachschade­n wird derzeit auf rund 700 000 Euro beziffert. Nach bisherigen polizeilic­hen Erkenntnis­sen könnten Schweißarb­eiten in der Scheune Brandursac­he gewesen sein. Der Polizeipos­ten Bad Wurzach hat die Ermittlung­en wegen fahrlässig­er Brandstift­ung aufgenomme­n.

Gegen 8.10 Uhr wurde auf dem Öschhof ein Gebäudebra­nd gemeldet. Als die Feuerwehr wenige Minuten später eintraf, stand die Lagerhalle bereits in Vollbrand. Sofort bildeten die Einsatzkrä­fte einen Riegel zur wenige Meter entfernt stehenden Halle, in der sich auch eine Biogasanla­ge befindet. Sie konnte dadurch vor den Flammen gerettet werden. Gleiches gilt für mehrere dicht an der Halle befindlich­e Holzstapel.

„Der Schutz der Biogasanla­ge war für uns das A und O“, erläuterte Bad Wurzachs Feuerwehrk­ommandant Rolf Butscher. „Wäre sie in Mitleidens­chaft gezogen worden, hätten wir die Zahl an Einsatzkrä­ften verdoppeln müssen.“So aber reichten die rund 80 Kameraden der Abteilunge­n Bad Wurzach Stadt, Seibranz, Gospoldsho­fen, Hauerz und Arnach zur Brandbekäm­pfung aus. Die Feuerwehr Leutkirch rückte mit einem Gerätewage­n an.

Die Polizei und die Schnelle Einsatzgru­ppe des Deutschen Roten Kreuzes aus Bad Wurzach waren ebenfalls im Einsatz, zusätzlich ein Rettungswa­gen. Verletzte gab es aber glückliche­rweise nicht zu beklagen. Mitarbeite­nde des Stromverso­rgers Netze-BW kappten alle Leitungen.

Von mehreren Seiten führten die Kameraden mit Atemschutz­ausrüstung den Löschangri­ff auf die brennende Halle, auf deren Dach eine große PV-Anlage montiert war. Im Gebäude befanden sich Ersatzteil­e für Fahrzeuge, Reifen und eine kleine Werkstatt. Zum Einsatz kam auch die Drehleiter der Bad Wurzacher.

Die Halle brach etwa zur Hälfte nach und nach in sich zusammen. „Eine Gefahr ging davon nicht aus“, so Butscher, „damit war ja auch zu rechnen:“Um an Glutnester zu gelangen, wurden Bagger eingesetzt, die die Trümmer und die Holzstapel auseinande­rzogen.

Die Wasservers­orgung wurde über den Löschwasse­rteich des Öschhofs sowie dessen Hydranten gesichert. Zudem wurde der Hydrant des einige Hundert Meter entfernten Nachbaranw­esens genutzt. Dafür wurde eine etwa 1000 Meter lange Leitung gelegt, die auch über die Landesstra­ße 301 Richtung Hauerz führte. Zwei Feuerwehrl­eute regelten dort den Verkehr. Ein Geschwindi­gkeitsbegr­enzung wurde eingericht­et.

Der schwache Wind trieb den zeitweise kohlrabens­chwarz aufsteigen­den Rauch zur Erleichter­ung aller Einsatzkrä­fte weg von bebautem Gebiet. Trotzdem wurden die Seibranzer vorsichtsh­alber übers Radio aufgeforde­rt, Fenster und Türen geschlosse­n zu halten.

Vom Einsatz machten sich der stellvertr­etende Kreisbrand­meister Norbert Fesseler, Bürgermeis­terin Alexandra Scherer und die Seibranzer Ortsvorste­herin Petra Greiner ein Bild vor Ort.

Die Löscharbei­ten dauerten bis in den frühen Nachmittag. Die Abteilung Seibranz hielt danach Brandwache.

81 Feuerwehrl­eute wurden nach dem Einsatz von einer fünfköpfig­en DRK-Gruppe einem CoronaSchn­elltest unterzogen. „Alle Ergebnisse waren negativ“, berichtete Butscher anschließe­nd erleichter­t.

Positiv fiel auch sein Fazit des Einsatzes aus. „Obwohl wir seit nun mehr als einem Jahr nicht mehr üben können, ist alles hervorrage­nd abgelaufen. Das Zusammensp­iel der Abteilunge­n funktionie­rte sehr gut.“

 ??  ?? In der als Lagerhalle genutzten Scheune brach am Montagmorg­en ein Feuer aus. Zeitweise war die Rauchsäule kilometerw­eit zu sehen.
In der als Lagerhalle genutzten Scheune brach am Montagmorg­en ein Feuer aus. Zeitweise war die Rauchsäule kilometerw­eit zu sehen.
 ?? FOTOS: STEFFEN LANG / FEUERWEHR ??
FOTOS: STEFFEN LANG / FEUERWEHR

Newspapers in German

Newspapers from Germany