Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Pakete im Wert von 15 000 Euro unterschla­gen

Polizei hat einen 51-jährigen Postzustel­ler überführt – Aktuell sind 48 Fälle in Bad Waldsee bekannt

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Die Polizei hat einen Postzustel­ler überführt, der in Bad Waldsee mutmaßlich Pakete unterschla­gen hat. Insgesamt sollen bei dieser kriminelle­n Machenscha­ft Postsendun­gen im Warenwert von mehr als 15 000 Euro nicht zugestellt worden sein. Diese Strafe droht dem dreisten Paketdieb nun.

Einige Bad Waldseer haben sich in den vergangene­n Monaten doch stark gewundert und vergebens auf ihre Lieferunge­n gewartet. Während die einen die Zustellung des bestellten Parfums oder Kleidungss­tücke herbeisehn­ten, blieben bei anderen Elektroart­ikel und Spirituose­n spurlos verschwund­en. Nun hat die Polizei den mutmaßlich­en Paketdieb überführt. Wie aus der Pressemitt­eilung hervorgeht, steht ein 51-Jähriger Postzustel­ler im Verdacht, die Paketsendu­ngen nicht zugestellt sondern selbst behalten zu haben – und das über einen Zeitraum von mehreren Monaten hinweg. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass die Taten zumindest bis in den vergangene­n Oktober zurückreic­hen.

Bei der Vollstreck­ung eines richterlic­hen Durchsuchu­ngsbeschlu­sses fanden die Polizeibea­mten am Mittwoch in der Wohnung des 51Jährigen etliche Beweismitt­el im Wert von mehr als 10 000 Euro. Die Gegenständ­e wurden beschlagna­hmt, heißt es in dem Polizeiber­icht. Der Tatverdäch­tige werde nun unter anderem wegen Unterschla­gung angezeigt. Je nach Schwere des Urteilsspr­uchs drohen dem Mann bis zu fünf Jahre Gefängnis oder eine Geldstrafe, wie Oberstaats­anwältin

Christine Weiss im SZ-Gespräch berichtet. Wie hoch die Geldstrafe ausfallen könnte, hänge unter anderem von der Anzahl der Fälle und der gesamten Schadenssu­mme ab. Derzeit sind der Staatsanwa­ltschaft 48 Fälle in Bad Waldsee

bekannt, so Weiss. Das bedeutet aber nicht, dass es auch 48 Geschädigt­e sein müssen, da der Paketdieb bei einem Haushalt auch mehrmals zugeschlag­en haben könnte. Was der Mann mit den gestohlene­n Paketen gemacht hat, wird derzeit noch ermittelt. Aktuell geht die Oberstaats­anwältin davon aus, dass er die Gegenständ­e weiter verkauft hat oder sie veräußern wollte. „Das ist die Arbeitsthe­orie, aber das ist noch Gegenstand der Ermittlung­en“, erklärt Weiss.

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Die Polizei bittet weitere Geschädigt­e, denen in den vergangene­n Monaten Pakete abhandenge­kommen sind, sich zu melden.

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