Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Amtsgericht Leutkirch wird umfangreich saniert
Veranschlagte Kosten belaufen sich auf eine Summe von 1,8 Millionen
LEUTKIRCH - Das Gebäude in der Karlstraße 2, in dem sich das Leutkircher Amtsgericht befindet, wird aktuell umfangreich saniert. Erbaut wurde der Ziegelbau, der mittlerweile unter Denkmalschutz steht, bereits im Jahre 1880. Die Kosten, die vom Land Baden-Württemberg getragen werden, betragen geschätzte 1,8 Millionen.
Im Zuge der Notariatsreform zum 1. Januar 2018 mussten im Leutkircher Amtsgericht neue Räumlichkeiten für das Betreuungsgericht geschaffen werden. Hierbei wurde eine Umorganisation der bisherigen Notariatsaufgaben der Vormundschaften sowie die aktuellen Sicherheitsanforderungen für das Gerichtsgebäude beschlossen.
Danach sei insbesondere der öffentliche vom nicht öffentlichen Bereich laut Hermann Zettler, Leiter des Amtes für Vermögen und Bau Baden-Württemberg mit Sitz in Ravensburg zu trennen. Dies habe zur Folge, dass der Sitzungssaal im Obergeschoss ins Erdgeschoss verlegt werden müsse. Veränderungsmaßnahmen, die laut Zettler Kosten in Höhe von etwa 1,8 Millionen Euro, hinter sich herziehen würden.
Begonnen für die Maßnahmen der Neuorganisation im Zuge der Notariatsreform im Oktober 2017, wurde im November 2019. Die geplante Fertigstellung der Bauarbeiten ist für Ende 2021 geplant. Und so setzen sich die immensen Kosten für die baulichen Maßnahmen laut dem Leiter des Amtes für Vermögen und Bau Baden-Württemberg zusammen. Neben der Errichtung eines barrierefreien Zuganges aller Geschosse durch den Anbau eines Aufzugsturms mit Fluchttreppenhaus geht es um die Ertüchtigung der einschlägigen Brandschutzanforderungen.
Des Weiteren wird die Elektroinstallation sowie die EDV-Ausrüstung erneuert. Zugleich erfolgt eine energetische Ertüchtigung des Gebäudes in Teilbereichen, wie zum Beispiel neue Fenster. Dazu kommt die Modernisierung sowie die Sanierung der Wand- und Deckenoberflächen, neue Fußbodenbeläge, Innentüren und Flurabschlüsse. Gleichzeitig steht eine Neugestaltung der Außenanlagen an. „Mit den Maßnahmen soll eine Barrierefreiheit hergestellt werden. Außerdem geht es darum, alle einschlägigen Brandschutzanforderungen, wie die Schaffung eines zweiten Rettungsweges über das neuen Fluchttreppenhaus sowie die Zonierung, also Grundrissplanungen des Gebäudes in Brandabschnitte vorzunehmen“, erklärte Zettler.
Die letzte größere Grundinstandsetzung sei laut dem Mitarbeiter des Landratsamtes Ravensburg, Mitte der 50er-Jahre erfolgt. Danach habe es jedoch immer wieder notwendige Teilsanierungen und Nutzungsanpassungen je nach Bedarf gegeben. So sei in den 80er-Jahren der Ausbau des Dachgeschosses zu Büroräumen erfolgt. In den 90er-Jahren sei der Behördenparkplatz geschaffen worden. Gleichzeitig habe eine Ausbesserung der Fassaden stattgefunden. Im vergangenen Jahr seien Archivflächen im Untergeschoss und in Form einer Rollregistratur entstanden.