Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Schlüsseltechnologie für die Zukunft
Staatssekretärin virtuell zu Gast im Leutkircher Labor für künstliche Intelligenz
LEUTKIRCH - Das Digitale Zukunftszentrum in Leutkirch beherbergt seit Februar 2020 eines von 19 Laboren für künstliche Intelligenz (KI-Lab), die über ganz Baden-Württemberg verteilt sind. Am Donnerstag stattete die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Katrin Schütz, dem KILab virtuell einen Besuch ab.
„Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie für die Wertschöpfung der Zukunft. Die Förderung von KI ist daher ein zentraler Bestandteil der Wirtschafts- und Innovationspolitik in Baden-Württemberg“, erklärte Schütz.
Zugeschaltet waren neben ihr noch zwei Vertreterinnen der Fachebene des Ministeriums. Vor Ort in Leutkirch dabei waren Thomas Buck, Philipp Kahl (die Geschäftsführer des Zukunftszentrums), Wiliam Finger (KI-Projektleiter), Christian Skrozdki (Inhaber des Zukunftszentrums) und der CDU-Landtagsabgeordnete Raimund Haser.
Schütz betonte in ihrem Beitrag, dass die Pandemie die Relevanz der Digitalisierung für Betriebe nochmals verdeutlicht habe. Sie freue sich, dass mit dem Leutkircher KILab für die Region Allgäu-Oberschwaben zwischenzeitlich mehr als 150 kleine und mittelständische Unternehmen erreicht worden seien.
Das generelle Ziel der Politik müsse es sein, die Kommerzialisierung der KI noch entschlossener nach vorne zu treiben – die Wertschöpfung daraus muss auch bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen ankommen.
Die Beratungskompetenz, um den Betrieben der Region einen niederschwelligen Zugang zum Thema KI bieten zu können, haben sie inzwischen aufgebaut, erklärt Projektleiter Finger. Leider konnten im ersten Jahr wegen der Pandemie nur relativ wenig Unternehmensvertreter direkt vor Ort empfangen werden. Mit digitalen Formaten und KI-Workshops für kleine Personengruppen habe man aber Lösungen gefunden.
Für die Zukunft wollen sie mehr als „nur“informieren und den Betrieben durch eine entsprechendes Netzwerk auch eine tiefergehende Beratung anbieten und konkrete Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. Außerdem, so Finger, soll mit Hilfe des Labors das Thema KI noch stärker in die Digitalisierungsstrategie der Region eingebunden werden.
Trotz der Pandemie, die die Notwendigkeit der Digitalisierung nochmals vor Augen geführt hat, sei es gar nicht so einfach, die Unternehmen zu erreichen, erklärte Zukunftszentrums-Geschäftsführer Buck. Leider würden viele sie noch nicht kennen. Wenn dann aber erst einmal Vertreter in Leutkirch vor Ort waren, seien alle begeistert. Was in der Pandemie wiederum nur eingeschränkt möglich ist.
Inhaber Christian Skrodzki würde sich wünschen, dass noch mehr Leutkircher Betriebe auf das Zukunftszentrum zugehen. Es sei symptomatisch, dass die ersten beiden Partner nach der Eröffnung zwei Unternehmen aus Bayern waren.
Helfen könnte hier eventuell eine Idee, die Haser in die Runde eingebracht hat. Dass weiter Geld vom Land in die Digitalisierung fließe, sei angesichts der offenen Formulierung im neuen Koalitionsvertrag klar. Um die Unternehmen zu aktivieren, Angebote wie die KI-Laps anzunehmen, würde er sich wünschen, dass zum Anschub Digitalisierungsgutscheine speziell dafür ausgegeben werden.