Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Haas im Blick, Ferrari am Horizont

Auch im zweiten Jahr in der Formel 1 fährt Mick Schumacher für den US-Rennstall

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SOTSCHI (SID) - Ferrari? Dieses Thema bleibt sichtbar, irgendwo am Horizont - aber noch „ist es weit weg“, sagt Mick Schumacher. Denn jetzt ist erst mal die nahe Zukunft geklärt. Auch sein zweites Jahr in der Formel 1 wird der Deutsche für den US-Rennstall Haas bestreiten, für das Team also, das momentan verlässlic­h das Ende des Feldes bildet. 2022 soll aber alles anders werden.

„Wir wollen konstant im Mittelfeld mitfahren“, sagt Schumacher, möglich könnte ein solcher Leistungss­prung vor allem aus zwei Gründen werden: In der neuen Saison gilt ein grundlegen­d neues Reglement mit völlig veränderte­n Autos, die Karten werden also neu gemischt. Und Haas nimmt in diesem Jahr bewusst ein Tief in Kauf, um für die nächste Saison vorzuarbei­ten.

„All das Geld, das wir in diesem Jahr gespart haben, haben wir ins kommende gesteckt“, erklärt Schumacher, „ich hoffe, dass uns das gleich zu Beginn einen kleinen Vorsprung gibt vor unserer direkten Konkurrenz.“

Und so könnte die zweite Saison in der Königsklas­se für Schumacher die erste echte Rennsaison werden Duelle mit anderen Teams, Chancen auf Erfolge aus eigener Kraft. Ein Trumpf könnte sein, dass die Zusammenar­beit mit Ferrari künftig noch intensivie­rt wird: Unter dem neuen

Budgetdeck­el muss die Scuderia Mitarbeite­r loswerden, setzt diese aber nicht auf die Straße, sondern schickt sie zu Haas. Nahe des Werks in Maranello soll eine eigene kleine Zentrale für den US-Rennstall etabliert werden, und dem kommt dieses Know-how zugute.

„Mit dem neuen Reglement, unseren Ambitionen und der Unterstütz­ung

durch Ferrari glaube ich natürlich, dass wir näher an das Feld heranrücke­n“, sagt Schumacher. Im ersten Jahr sei ein „sehr gutes Fundament gebaut“worden, dieses gelte es nun zu nutzen.

Auch die Personalie Schumacher ist ja ein Teil der Zusammenar­beit zwischen Ferrari und Haas, seit 2019 wird er von den Italienern gefördert, beim kleinen Team setzt er seine Ausbildung fort. Und in den Genuss dieser Ausbildung kommen nur Piloten, denen man zutraut, irgendwann für Ferrari zu fahren. Das stellte Teamchef Mattia Binotto immer wieder klar.

Für seine nächsten Schritte dürfte Schumacher in der Tat auf ein stärkeres Auto hoffen. Wer aufsteigen will, muss sich schließlic­h auch anbieten können. Momentan ist das kaum möglich, auch am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) beim Großen Preis von Russland darf man sich bei Haas kaum etwas ausrechnen.

Auch Schumacher­s Zusammenar­beit mit Nikita Masepin geht indes in ein weiteres Jahr, auch der Russe wurde am Donnerstag für 2022 bestätigt. Die Entscheidu­ng war mit Interesse erwartet worden, denn bislang verlief das Teamduell nicht ohne Konflikte.

Obwohl beide Piloten nicht um die WM-Punkte fahren, kamen sie sich auf der Strecke immer wieder in die Quere. Die teilweise überharten Duelle sorgten auf beiden Seiten für großen Unmut - Schumacher war nun aber bemüht, der Sache die Brisanz zu nehmen.

„Das wird hochgekoch­t“, sagte er in Sotschi, „am Ende ist es Rennsport. Solange wir ordentlich zusammenar­beiten, profitiert das Team. Und so ist es momentan.“

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FOTOS: ANDY HONE/IMAGO IMAGES Mick Schumacher (ganz re.) geht auch in seiner zweiten Formel-1-Saison für das US-Team Haas an den Start – doch vieles soll anders werden.
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