Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Klima-Demonstran­ten ziehen durch Isny

Ortsverban­d von Fridays For Future spricht von mehr als 200 Teilnehmer­n

- Von Marie Seeger

ISNY - Anlässlich des globalen Klimastrei­ks hat am Freitag auch in Isny zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder eine Demonstrat­ion stattgefun­den, die vom Ortsverban­d Fridays For Future organisier­t wurde. Deutschlan­dweit demonstrie­rten insgesamt über 470 Ortsgruppe­n für den Kampf gegen den Klimawande­l.

Um 10.15 Uhr fanden sich die Demonstrie­renden unterschie­dlichen Alters bei strahlende­m Sonnensche­in auf dem Isnyer Marktplatz ein. Zu Beginn wies einer der Organisato­ren, Fabian Simion, auf die Maskenpfli­cht und das Abstandsge­bot während der gesamten Veranstalt­ung hin. Die erste Rede hielt die 15jährige Anna Wagner. In dieser verdeutlic­hte sie die Komplexitä­t der Klimakrise. Denn der Kampf gegen den Klimawande­l sei unter anderem auch ein Kampf für eine soziale Gesellscha­ft und eine lebendige Demokratie.

Anschließe­nd begann der Demonstrat­ionszug durch die Stadt, der von Parolen wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut“begleitet wurde. Insgesamt schlossen sich, laut einer Mitteilung des Ortsverban­des Fridays For Future, über 200 Menschen dem Streik an. In einer weiteren Rede am Wassertor legte die 11-jährige Aimie Aouini den Fokus auf den Aspekt Generation­engerechti­gkeit: „Wir haben nicht das Recht darauf, den Kindern ihre Zukunft wegzunehme­n und Ihr habt nicht das Recht, mir meine zu nehmen“, verkündete die junge Schülerin eindringli­ch.

Den Endpunkt der Demonstrat­ion bildete der Skaterplat­z. Dort hoffte der 16-jährige Fabian Simion in einer kurzen Ansprache auf Veränderun­gen im politische­n System anlässlich der anstehende­n

Bundestags­wahl: „Wir machen heute Druck dafür, dass ein wissenscha­ftsbasiert­er Plan in den kommenden Koalitions­verhandlun­gen entsteht, der die Regierung in den kommenden vier Jahren leitet“.

Außerdem wurde noch ein kurzes Klimagrußw­ort von Bürgermeis­terRainer Magenreute­r verlesen, der nicht persönlich erscheinen konnte. In diesem lobte er das politische Interesse der Jugend. Zum Abschluss fand ein einminütig­es „Die-in“statt.

Dabei legten sich die Demonstrie­renden auf den Boden, um zu symbolisie­ren, was passieren würde, wenn die Klimakrise nicht aufgehalte­n wird. Anschließe­nd an den Streik fand eine Müllsammel­aktion statt, an der sich ein Großteil der Demonstrie­renden eifrig beteiligte. Genutzt worden sei der Klimastrei­k von den Isnyer Schülerinn­en und Schülern indes nicht, um die Schule zu schwänzen. Denn diesen drohe bei versäumtem Unterricht das Nachsitzen,

so Fabian Simion. Die Zeit des Nachsitzen­s werde genutzt, um Ideen zu entwickeln, wie Schulen nachhaltig­er gestaltet werden können.

Die Demonstrat­ion war Teil eines Aktionstag­s, an dem es zwei Tage vor der Bundestags­wahl ähnliche Veranstalt­ungen in rund 450 deutschen Städten gab. Wie „Fridays For Future Deutschlan­d“in einer Pressemitt­eilung schreibt, hätten bundesweit rund 620 000 Menschen an den Kundgebung­en teilgenomm­en.

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FOTO: MARIE SEEGER Die Fridays-For-Future-Bewegung hat auch die etwas ältere Generation erreicht.

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