Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Einkaufen, flanieren und endlich wieder genießen
Warum beim verkaufsoffenen Sonntag mit Gallus- und Koffermarkt in der Innenstadt nicht nur die Sonne lachte
LEUTKIRCH - Der Verkaufsoffene Sonntag mit Gallus- und Koffermarkt musste im vergangenen Jahr wegen Corona abgesagt werden. Grund genug für viele Besucher, nach einem Jahr Pause am Sonntag in die Leutkircher Innenstadt zu kommen, um hier einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Leutkircher Wirtschaftsbund.
Endlich wieder ein Stückchen zurück zur Normalität: Das haben sich wohl die zahlreichen Besucher gedacht, die am Sonntag bereits frühzeitig in die Leutkircher Innenstadt gekommen sind, um ungeniert zu bummeln, sich bei den vielen Angeboten zahlreicher Einzelhändler auf Schnäppchenjagd zu machen oder aber um sich ganz unter dem Motto „Heute bleibt die Küche kalt“anhand der verschiedensten, kulinarischen Spezialitäten zu verköstigen. Für die meisten gehörte hierbei die klassische Marktwurst im Wecken dazu.
Die Gelassenheit der Besucher sowie die Freude, endlich mal wieder alte Freunde oder Bekannte zu treffen, war nicht nur deutlich zu spüren, sondern auch unübersehbar und vor allem immer wieder hörbar. Da gab es immer wieder Aussprüche wie: „Mensch dich habe ich aber schon lange nicht mehr gesehen“oder „Schön, dass du auch da bist“. Auf große Resonanz stieß auch der beliebte Koffermarkt im Innenhof des Gotischen Hauses. Zahlreiches Handgemachtes und Dinge, die teilweise so üblicherweise nicht erhältlich sind, wechselten hier ihren Besitzer. „Es ist einfach toll, dass es den Koffermarkt heuer wieder gibt. Für uns ist das natürlich besonders wichtig, da wir somit wieder an benötigtes Geld für unsere tumorkranken Kinder kommen“, sagte Marlies Schindler, Vorsitzende der Kontaktgruppe des Förderkreises für tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm.
Spannend wurde es am Nachmittag bei einem Kettensägenkünstler, der im Rahmen einer Verlosung einen Holzblock zu einem kleinen Kunstwerk verarbeitete. Jedoch nicht nur die Erwachsenen hatten ordentlich Freude und Spaß, sondern auch der Nachwuchs. Neben zahlreichen Süßigkeitsangeboten und Schleckereien zog natürlich in erster Linie der kleine Rummelplatz von Schausteller Ronny Grubart aus Isny an. Insbesondere das kleine Kinderkarussell erwies sich bei den Knirpsen als der Renner. Kaum eine Runde hinter sich gebracht, wollten diese lautstark mit den Worten „Mama, jetzt will ich noch einmal“eine zweite, kleine Tour hinter sich bringen. „Meine zweieinhalbjährigen Zwillinge Arne und Ben durften heute das erste Mal in ihrem Leben Karussell fahren. Das war bisher für uns wegen Corona nicht möglich“, erzählte Mutter Stefanie Rennings aus Leutkirch.
Luftballonkünstler Udo formte für die Kinder, ganz nach deren farblichen Wunsch die tollsten Plastiktiere. Somit bot der Leutkircher Wirtschaftsbund für alle Besucher ein buntes Programm. Die Zufriedenheit des gelungenen Sonntags spiegelt sich in folgenden Aussagen: „Es ist einfach schön, hier nach langer Zeit erneut Freunde und Bekannte zu treffen“, sagte Erwin Kling aus Aichstetten. Christian Skrodzki aus Leutkirch erklärte, sichtlich zufrieden, kurz und bündig: „Leutkirch lebt und die Sonne lacht.“Angelika Magierski, die viele Jahre den Koffermarkt organisierte, meinte: „Ich finde es einfach genial, dass es dieses Jahr nicht nur den verkaufsoffenen Sonntag mit Gallusmarkt, sondern auch unseren Koffermarkt wieder gibt.“Melanie Krimmer, Mitglied des Leutkircher Wirtschaftsbunds erklärte: „Wir sind froh, dass wir diese Veranstaltung heuer wieder auf die Füße stellen konnten.“
Auch unter den Ausstellern, die seit Ausbruch von Corona eine große Durststrecke überwinden mussten, herrscht Optimismus. „Wir sind froh, dass es nach und nach jetzt wieder aufwärts geht“, waren sich alle Befragten einig.