Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Wir haben ein sehr gutes Standing“
Wie stark ist das Allgäu außerhalb der Region vertreten?
ALLGÄU (hku/raf) - Es gab Zeiten, da wurde das Allgäu außerhalb der Region im Wortsinn lautstark vertreten. Wenn sich etwa der frühere Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser in der bayerischen Staatskanzlei in Rage redete, so wird süffisant erzählt, soll selbst ein Ministerpräsident kleinlaut geworden sein.
Dass Landräte oder Bürgermeister in München oder Berlin als Lautsprecher
auftreten, sei schon lange vorbei, sagen führende Vertreter des Allgäus heute. Das sei auch gar nicht nötig: „Wir werden auch so gehört, wir haben ein sehr gutes Standing auf Landesund Bundesebene“, betont die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker. Auch ihrem Lindauer Kollegen Elmar Stegmann geht es um eine Sachpolitik für die Region, nicht um Emotionen – und das erfordere meist einen ruhigen Tonfall:
Lindaus Landrat Elmar Stegmann
„Wir sind alle keine Marktschreier, da haben sich die Zeiten geändert.“
Aus der Sicht des Kaufbeurer OB Stefan Bosse wird das Allgäu von anderen Regionen wegen seines Miteinanders beneidet. Das habe er bei national besetzten Terminen und Gesprächsrunden immer wieder erlebt. „Wir sind als Region extrem gut organisiert, das gibt es anderswo in Deutschland so nicht.“
Sein Kemptener Kollege Thomas
Kiechle verweist auf die Allgäu GmbH, die gerade mit ihren Tourismus-Aktivitäten bundesweit wahrgenommen werde. „Die Ansiedlungspläne von Amazon beim Allgäu Airport sind ebenfalls ein Beispiel für effektives Miteinander“, ergänzt Memmingens OB Manfred Schilder: Erst nachdem die Politik die erste Planung auf interkommunalem Grund geschlossen abgelehnt habe, sei der „Plan B“auf einer Airport-Fläche ins Spiel gekommen.
Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller zur Erwartungshaltung der Bürger
„Wir sind alle keine Marktschreier, da haben sich die Zeiten geändert.“
„Was ist wichtig: Die Themen oder dass das Allgäu wahrgenommen wird?“
Der Unterallgäuer Landrat Alex Eder