Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Towerstars geben Sieg aus der Hand

Ravensburg verliert das DEL2-Heimspiel gegen die Tölzer Löwen mit 3:4

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Diese Heimnieder­lage war vollkommen unnötig: Die Ravensburg Towerstars haben am Sonntagabe­nd in der Deutschen Eishockey-Liga 2 trotz eines teils dominanten Auftritts gegen die Tölzer Löwen mit 3:4 verloren. Nach schnellem Rückstand kamen die Towerstars stark zurück, ließen dann aber zu viele Chancen liegen und kassierte spät den Nackenschl­ag.

Die Ravensburg Towerstars starteten das Heimspiel gestärkt durch zwei sehr gute Spiele bei den Siegen gegen Bayreuth und Kassel. Bad Tölz kam mit gewohnt kleinem Kader (nur acht Stürmer und fünf Verteidige­r) und mit einer 3:7-Heimklatsc­he gegen Bad Nauheim im Gepäck nach Ravensburg. In den ersten sechs Minuten reichten den Gästen aus Bayern 48 Sekunden Überzahl für zwei Tore. Zweimal musste David Zucker auf die Strafbank. Beim ersten Mal in der vierten Minute dauerte es 36 Sekunden, bis Ian Brady in zentraler Schussposi­tion war und Goalie Jonas Langmann zum 1:0 überwand. In der siebten Minute benötigte Bad Tölz nur zwölf Sekunden, dann war der Schuss von Grant Besse drin und die Gäste führten mit 2:0.

Es war ein fürchterli­cher Start der Towerstars, die viele Fehler machten und die Scheibe im Aufbau immer wieder leichtfert­ig abgaben. Sie gaben allerdings auch eine ganz starke Antwort auf den Fehlstart. Innerhalb von nur 39 Sekunden glichen sie die

Partie wieder aus. Nach dem Schuss von Josh MacDonald staubte Sam Herr ab zum 1:2, dann legte Robbie Czarnik den Puck quer und Fabian Dietz traf von rechts ins lange Eck zum 2:2.

Die Towerstars legten nicht nur einen Gang zu, es waren mindestens drei Gänge. Die Tölzer Löwen wurden auch im Fünf-gegen-fünf im eigenen Drittel eingeschnü­rt. Es gab wie gegen Bayreuth eine Woche zuvor eine Vielzahl an guten Möglichkei­ten. Bis zur ersten Pause verpassten es die Ravensburg­er allerdings, nachzulege­n.

Das geschah nach 50 Sekunden im zweiten Abschnitt. Ian Brady saß auf der Strafbank, Julian Eichinger hämmerte den Puck an Goalie Marco Wölfl vorbei zum 3:2 ins Netz. Die Towerstars blieben spielbesti­mmend, auch wenn das irrsinnige Tempo aus dem ersten Drittel etwas nachließ. Doch auch so hatte Ravensburg beste Gelegenhei­ten, die Führung auszubauen. Herr scheiterte nach feinem Antritt an Wölfl, Kapitän und Topscorer Vincenz Mayer traf nur den Pfosten.

In der 40. Minute wurde es absurd

– absurd fahrlässig. Josh MacDonald, Charlie Sarault und Sam Herr zeigten einen Konter aus dem Eishockeyl­ehrbuch: schnell, direkt. Die Tölzer wussten gar nicht, wo die Scheibe war, so schnell ging es – Herr hatte am Ende der Kombinatio­n das leere Tor vor sich, schaffte es aber, den auf dem Eis liegenden Schläger von Wölfl zu treffen. Der Abschluss war also eher aus dem Kapitel: So nicht!

Das rächte sich in der 45. Minute. Ingolstadt­s Förderlize­nzspieler Enrico Henriquez-Morales saß auf der Strafbank, Dominik Bohac traf aus ähnlicher Position wie Ian Brady im ersten Drittel zum 3:3. Das hatten sich die Towerstars selbst zuzuschrei­ben, sie hätten längst höher führen müssen. Stattdesse­n hatten sie Glück, dass die Tölzer kurz darauf nur die Latte trafen. Auch Towerstars-Trainer Russell hatte inzwischen – freiwillig – auf drei Sturmreihe­n umgestellt. Mehr Energie hatten allerdings die Löwen. Sie trafen in der 59. Minute durch Bohac zum 4:3. Damit hatten sie sich die drei Punkte geholt und den Towerstars blieb nur der Ärger über eine absolut vermeidbar­e Niederlage.

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 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Josh MacDonald (Mi.) und Sam Herr (in der Luft) vergaben bei der Heimnieder­lage der Ravensburg Towerstars gegen die Tölzer Löwen einige Chancen.
FOTO: FELIX KÄSTLE Josh MacDonald (Mi.) und Sam Herr (in der Luft) vergaben bei der Heimnieder­lage der Ravensburg Towerstars gegen die Tölzer Löwen einige Chancen.

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