Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Frust und Fan-Schelte

Zverev vergibt in Indian Wells große Chance

- Von Stephan Thalmann

INDIAN WELLS (SID) - Vielleicht war Alexander Zverev mit seinen Gedanken schon bei Nikolos Bassilasch­wili, vielleicht sogar schon im Finale. 5:2 im dritten Satz gegen Taylor Fritz – eine klare Sache. Bei zwei Matchbälle­n fehlte Zverev nur ein einziger Punkt zum Sieg, und doch hieß es nach fast zweieinhal­b Stunden: Heimreise statt Halbfinale beim Masters in Indian Wells. Zverev (24) hatte eine riesige Chance vergeben und war frustriert.

Nachdem der Grieche Stefanos Tsitsipas als vermeintli­ch größter Kontrahent kurz zuvor überrasche­nd an Bassilasch­wili gescheiter­t war, schien der Weg für den TennisOlym­piasieger frei zu sein. Umso schmerzhaf­ter war das Aus gegen den Weltrangli­sten-39., daraus machte Zverev keinen Hehl.

„Ich will einfach nur nach Hause, um ehrlich zu sein. Die Niederlage tut weh, denn ich wusste, dass ich nach der Niederlage von Stefanos der Favorit auf den Turniersie­g war“, sagte Zverev: „Ich war so kurz davor zu gewinnen, aber ich habe das Niveau nicht konstant gebracht.“

Obendrein war er vom Verhalten einiger Zuschauer genervt: „Auf der einen Seite waren ein paar, die immer zwischen erstem und zweiten Aufschlag geredet und nicht so schöne Dinge gesagt haben“, sagte Zverev: „Da habe ich dann irgendwann gesagt, okay, dritter Satz, Tiebreak, seid wenigstens respektvol­l.“

Im Entscheidu­ngssatz hatte Zverev die Weichen früh auf Sieg gestellt, verpasste es aber sowohl beim Stand von 5:2 und 40:30 als auch beim 5:3 und eigenem Aufschlag, den letzten Punkt zu machen. Im Tiebreak zog Fritz (23) auf 4:0 davon und brachte schließlic­h seinen dritten Matchball ins Ziel. Boris Becker (1987 und 1988) bleibt damit der einzige deutsche Sieger beim Eliteturni­er.

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FOTO: AFP Alexander Zverev

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