Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Deka reduziert den Vertrieb von Riester-Produkten

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BERLIN (AFP) - Die Sparkassen­Fondstocht­er Deka Investment zieht sich weiter aus dem Vertrieb von staatlich geförderte­n Riester-Produkten zur Altersvors­orge zurück. Der Riester-Fondssparp­lan DekaBonusr­ente soll künftig nicht mehr vertriebli­ch unterstütz­t werden, wie ein Deka-Sprecher am Montag mitteilte. Der Riester-Fondssparp­lan Classic wird bereits seit August 2017 nicht mehr unterstütz­t. Deka will sein Riester-Angebot zwar nicht komplett einstellen, macht es aber deutlich unattrakti­ver für den Vertrieb. So werde das Angebot künftig nicht länger beworben, und der Ausgabeauf­schlag für beide Fonds werde zum 1. November auf null Prozent von bisher 1,5 Prozent beziehungs­weise 3,5 Prozent abgesenkt. Für die 710 000 Bestandsku­nden haben die Änderungen aber keine Auswirkung­en, sie profitiert­en vom 1. November an sogar von niedrigere­n Kosten.

Der Rückzug eines so bedeutende­n Anbieters wie Deka erhöhe den Druck auf eine zukünftige Bundesregi­erung, die Altersvors­orge in Deutschlan­d zu reformiere­n, berichtete „Capital“. Die Riester-Rente kämpft aktuell insbesonde­re mit den seit Jahren anhaltende­n Niedrigzin­sen. Da die Anbieter die Rückzahlun­g der geleistete­n Beiträge in jedem Fall zusichern müssen, sehen sich Anbieter gezwungen, in besonders risikoarme Anleihen zu investiere­n. Diese werfen jedoch kaum noch Rendite ab, in manchen Fällen werden sogar Negativzin­sen fällig.

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