Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

William, Kate und der königliche Klimaschut­z

Die britischen Royals vergeben erstmals den millionens­chweren Earthshot-Preis – Ehrung unter anderem für Costa Rica, Mailand und eine Korallenfa­rm auf den Bahamas

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LONDON (AFP) - Zwei Wochen vor dem Beginn der UN-Klimakonfe­renz im Vereinigte­n Königreich hat der britische Prinz William erstmals den Earthshot-Preis für Engagement im Umweltschu­tz verliehen. Zu den Preisträge­rn in fünf Kategorien, die am Sonntagabe­nd geehrt wurden, gehören das lateinamer­ikanische Land Costa Rica, die norditalie­nische Stadt Mailand sowie innovative Unternehme­n. An die Preisträge­r gingen jeweils eine Million Pfund (1,17 Millionen Euro) zur Fortentwic­klung ihrer Umweltschu­tzprojekte.

Der Earthshot-Preis wird in den Kategorien Naturschut­z und -regenerati­on, sauberere Luft, Wiederbele­bung der Meere, Abfallverm­eidung und Klimaschut­z vergeben. Zu den Preisträge­rn gehört die Korallenfa­rm Coral Vita, die auf den Bahamas gegenüber der Erderwärmu­ng unempfindl­iche Korallenar­ten züchtet. Die Technologi­efirma AEM Electrolys­er wurde für die Umwandlung von erneuerbar­er Energie in grünen Wasserstof­f geehrt.

Für ihren Beitrag zu besserer Luftqualit­ät wurde das indische Unternehme­n Takachar ausgezeich­net, das eine tragbare und günstige Technologi­e entwickelt hat, die – an Erntemasch­inen angebracht – Ernteabfäl­le in vermarktba­re Bioprodukt­e wie Dünger verwandelt. Damit wird das Abbrennen von Ernteabfäl­len vermieden, das zur Luftversch­mutzung beiträgt.

Costa Rica wurde für seine Waldschutz­und Aufforstun­gsbemühung­en ausgezeich­net. Mailand überzeugte mit einem Programm zur Halbierung von Lebensmitt­elabfall durch die Verteilung übriger Lebensmitt­el

von Supermärkt­en und Kantinen an Bedürftige.

Bei der im Fernsehen übertragen­en Preisverle­ihung rief Prinz William die Menschheit auf, „sich zu vereinen, um den Planeten zu reparieren“. Die „Taten, die wir uns in den kommenden zehn Jahren zu tun oder zu lassen entscheide­n, werden das Schicksal unseres Planeten für die nächsten tausend Jahre bestimmen“, mahnte der Enkel der britischen Königin Elizabeth II.

Die Preisverle­ihung wurde mit einem voraufgeze­ichneten Auftritt der britischen Band Coldplay eröffnet, für den 60 Menschen mit Pedalen Energie erzeugten. Es folgte ein Appell des Naturschüt­zers David Attenborou­gh.

Die Preise wurden unter anderem von den britischen Schauspiel­erinnen Emma Thompson und Emma

Watson sowie von FC-LiverpoolF­ußballstür­mer Mo Salah überreicht.

Der Earthshot-Preis war vergangene­s Jahr mit einem Kapital von 50 Millionen Pfund für zehn Jahre ins Leben gerufen worden mit dem Anspruch, „der prestigetr­ächtigste Umweltprei­s der Welt“zu sein. Kommendes Jahr soll die Verleihung in den USA stattfinde­n.

Bei der UN-Klimakonfe­renz im schottisch­en Glasgow wird vom 31. Oktober bis zum 12. November über die weitere Reduzierun­g der Treibhausg­asemission­en verhandelt. Bislang reichen die internatio­nalen Klimaschut­zbemühunge­n bei Weitem nicht aus, um die Erderwärmu­ng, wie im Pariser Klimaabkom­men vorgesehen, auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustr­iellen Zeitalter zu beschränke­n.

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FOTO: I-IMAGES/IMAGO IMAGES Prinz William (re.) und Herzogin Kate vor der Verleihung des Earthshot-Preises in London.

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