Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ergebnisfußball schlägt Erlebnisfußball
Eglofs verliert Spitzenspiel gegen Scheidegg – Aichstetten und Arnach trennen sich 1:1
Kreisliga AIII
FC Leutkirch II - SV Amtzell 1:4 (1:1). – Tore: 1:0 Jürgen Bühler (27.), 1:1 und 1:2 Nikolai Hack (39., Elfmeter und 66.), 1:3 Emil Matheis (81.), 1:4 Florian Krug (90.+2).
SG FC/ASV Wangen II - FV Rot-Weiß Weiler II 1:4 (0:2). – Tore: 0:1 Niclas Brugger (16.), 0:2 Dominic Snelinski (42., Elfmeter), 1:2 Ljutfi Cocaj (67.), 1:3 Fabian Fink (83.), 1:4 Dominik Benz (90.).
SV Eglofs - FC Scheidegg 1:2 (0:1). – Tore: 0:1 Christoph Nussbaumer (17.), 0:2 Severin Härle (84.), 1:2 Felix Kempter (88.).
FC Lindenberg - Türk SV Wangen 2:4 (1:1). – Tore: 1:0 Stefan Gail (9.), 1:1 und 1:2 Hakan Genctürk (25. und 54.), 2:2 Rick Weinmann (60.), 2:3 Chris Schmähl (79.), 2:4 Serdar Bayraktar (86.).
SV Gebrazhofen - TSV Röthenbach 3:1 (1:0). – Tore: 1:0 und 2:0 Julian Kämmerle (28. und 69.), 2:1 Oliver Knapp (73.), 3:1 Manuel Klaus (90.+2).
SC Unterzeil-Reichenhofen - SV Waltershofen 3:3 (1:2). – Tore: 0:1 Raphael Mayer (20.), 1:1 Chris Dreher (35.), 1:2 Maximilian Krug (44.), 2:2 Nicolas Widler (79.), 3:2 Sebastian Böhme (90.), 3:3 Simon Saule (90.+2).
FC Isny - SV Neuravensburg 0:2 (0:0). – Tore: 0:1 Timo Maier (75.), 0:2 Daniel Deinhart (90.+3). – Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot für Philipp Rief (90.+4, SV Neuravensburg).
Kreisliga BV Kleinhaslacher SC - SV Haslach 0:2 (0:0). – Tore: 0:1 und 0:2 Niclas Heine (78. und 84.).
SG Wohmbrechts - SGM Hergensweiler/ Niederstaufen 5:0 (3:0). – Tore: 1:0 Michael Biggel (23.), 2:0 Mathias Kalbrecht (27.), 3:0 Pascal Putz (42.), 4:0 Felix Kränzle (80.), 5:0 Mathias Kalbrecht (88.). SV Aichstetten - SV Arnach 1:1 (0:1). – Tore: 0:1 Max Völkel (30.), 1:1 Niklas Schwarz (55.).
TSV Oberreitnau - SV Immenried 4:0 (1:0). – Tore: 1:0, 2:0 und 3:0 Julian Ludwig (9., 53. und 65.), 4:0 Niclas Wölfle (67.).
SGM Herlazhofen/Friesenhofen - TSV Stiefenhofen 0:3 (0:0). – Tore: 0:1 Andreas Hehle (65.), 0:2 Marcel Fink (70.), 0:3 Andreas Hehle (76.).
TSG Rohrdorf - TSV Opfenbach 4:1 (1:0). – Tore: 1:0 Matthias Güttinger (43.), 2:0 Maximilian Hörburger (51.), 3:0 Matthias Güttinger (80.), 4:0 Thomas Rowenski (81.), 4:1 Simon Eger 85.).
EGLOFS - Fußball kann in seiner ganzen Schönheit wunderbare Glücksgefühle auslösen, Fußball kann begeistern und einen Sonntagnachmittagsausflug auf den Sportplatz zu einem unvergesslichen Ereignis machen – manchmal aber kann Fußball auch nüchterner Ergebnissport sein. Deshalb ist dem FC Scheidegg an dieser Stelle vorbehaltlos und herzlich zu gratulieren, schließlich hat er 2:1 beim SG Eglofs gewonnen. Damit entschied der FCS nicht nur das Spitzenspiel in der Kreisliga AIII für sich, er eroberte auch die Tabellenspitze von den Eglofsern. Wie der Scheidegger Sieg zustande kam, ließ SVE-Trainer Adrian Philipp aber schier den Glauben verlieren. Zum Haareraufen war für die TSG Bad Wurzach die Nachspielzeit beim SV Seibranz, in der ein sicher geglaubter Sieg noch durch ein Eigentor verspielt wurde. Beim TSV Ratzenried sorgten die letzten Minuten beim SV Achberg ebenfalls dafür, dass sich Trainer Markus Steidle ärgerte.
Für Trainer dritte Amtszeit beim mit einem Sieg und zwei Unentschieden begonnen. Das 2:2 gegen die
kam am Sonntag glücklich zustande, weil die Seibranzer von einem Eigentor profitierten. Nach einer Serie von Eckbällen in der Nachspielzeit – alle Spieler inklusive Torhüter befanden sich im Bad Wurzacher Strafraum – landete der Ball auf einem Bad Wurzacher Oberschenkel und von dort im Tor. „Das war ein Punktgewinn für uns“, sagte Jäger. Zuvor hatte er noch befürchten müssen, dass alle Zähler nach Bad Wurzach gehen, als
das 2:1 für die Gäste erzielte und mit ausgezogenem Trikot feierte. Am Ende ließen die TSG-Spieler die Köpfe hängen.
Mit späten Gegentreffern kennt sich auch der aus. „Da haben wir eigentlich genug Erfahrungen gesammelt“, sagt Trainer
nach dem Ausgleichstreffer des durch einen Strafstoß in der Nachspielzeit. „Das war natürlich ärgerlich“, erinnert sich Steidle am Montag an die Szene, die seine Mannschaft zwei Punkte kostete. Ein Zusammenprall zwischen Torhüter und Stürmer habe zum Pfiff des Schiedsrichters geführt – und schließlich zum 2:2 aus elf Metern für die Achberger. „Wir hätten gerne den dreckigen Sieg mitgenommen. Die Punkte hätten uns gut zu Gesicht gestanden“, sagt Steidle. Ein Beinbruch sei das Unentschieden aber nicht. Seine Mannschaft habe in der zweiten Hälfte auch nur „90 bis 95 Prozent“investiert. Und in einer „wahnsinnig ausgeglichenen Liga“könne das zu wenig sein. Nun gelte es, das Heimspiel gegen den
erfolgreich zu gestalten. Im eigenen Stadion ist bekanntlich vor einer Woche der Knoten geplatzt, als die Ratzenrieder gegen die
den ersten Heimsieg
hat seine feierten.
Nach der ersten Heimniederlage der Saison hat der auswärts gepunktet. Beim gelang ein 2:0-Erfolg. „Unsere Mannschaft hat genau das umgesetzt, was wir uns erhofft hatten. Wir haben sehr diszipliniert gespielt und kaum Torchancen zugelassen. In der ersten Spielhälfte gab es auf beiden Seiten keine nennenswerten Torraumszenen, Nach dem Seitenwechsel waren wir am Drücker und sind verdient in
Führung gegangen“, war Co-Trainer und Sportlicher Leiter zufrieden. Mann des Spiels bei Beuren war der 17-jährige der das erste Tor auflegte und das zweite selbst erzielte. „Er kommt immer besser im Aktivenbereich zurecht und erweist sich mit seinen jungen Jahren schon als echte Verstärkung“, lobt Prinz.
Für den setzte es nach zuletzt zehn Punkten in vier Spielen eine überraschende 0:1-Heimniederlage gegen den bis dahin sieglosen Tabellenletzten
„Es ist schon enttäuschend für uns. Das war einfach ein gebrauchter Tag“, sagt Trainer Roman Hofgärtner. Die mit ihrem neuen Coach
angereisten Meckenbeurer (Hofgärtner: „Nach einem Trainerwechsel reißen Mannschaften oft was“) würden sicher nicht da unten in der Tabelle bleiben. Ihm war vorher schon aufgefallen, dass der TSV sehr wenige Gegentore kassiert hat – nur vier Spitzenmannschaften haben weniger. „Da haben wir uns schwer getan“, lobt Hoftgärtner die gegnerische Abwehr. Ab der 55. Minute wurde es für die Leutkircher noch schwerer, weil ihr Torjäger vom Feld musste. Nach einem Kopfballduell wurde er ausgewechselt – mit einer dicken Beule, die genauer untersucht werden müsse, sagt Hofgärtner. Die Wochen der Wahrheit haben für die beinahe mit einem kompletten Fehlstart begonnen. Neun Punkte aus den kommenden vier Spielen gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenregion hatte Trainer
vorgegeben. Gegen die musste Kißlegg bis in die Nachspielzeit hinein zittern, ehe Torjäger immerhin einen Zähler sicherte. „Eine absolut enttäuschende Leistung von uns. Den Sieg hatten wir nicht verdient. Jetzt heißt es: Die nächsten drei Spiele eine bessere Leistung abzurufen. Dann schauen wir, was raus kommt“, sagt Kempter.
Beim war am Sonntagnachmittag alles angerichtet für ein großes Spitzenspiel: Das Wetter war perfekt, die Zuschauer strömten in Scharen, nur der wollte offenbar nicht so richtig mitmachen. Unfeinsten Ergebnisfußball boten die Gäste von jenseits der Landesgrenze bei ihrem Sturm auf die Tabellenspitze. Nach dem frühen Führungstreffer der Scheidegger spielte nur noch Eglofs, während der FCS sich vor allem um die Defensive kümmerte. Besonders nach der Pause waren die Unterschiede eklatant: Eglofs machte das Spiel, probierte es mit weiten Flanken oder kurzen Pässen, kam aber einfach zu wenig in gute Positionen vor dem Scheidegger Tor. Der FCS beschränkte sich auf wenige Konter und war damit erfolgreich. Nach dem 2:0 vermochte Eglofs zwar zu verkürzen, die große Ausgleichschance in der Nachspielzeit durch einen Freistoß von wurde aber vergeben, weil der Ball knapp neben dem Pfosten landete. Zurück blieben enttäuschte Eglofser, im Kreis tanzende und dabei wüste Lieder (deren Inhalt aus Jugendschutzgründen hier nicht wiedergegeben werden) singende Scheidegger. So sahen also die neuen Tabellenführer aus. SVE-Trainer ein großer Freund des Erlebnisfußballs, hatte Mühe, das alles zu begreifen: „Wir brauchen uns nicht zu schämen. Kopf hoch! Ich bin stolz, dass ich Trainer dieser Mannschaft bin und nicht von der gegnerischen.“Unmissverständlich ergänzte er: „Es ist das Schwierigste im Fußball, eine Mannschaft auseinanderzunehmen, die gar nichts will und nur tief steht. Das ist die Königsdisziplin. Selbst in der Bundesliga kann das nur Bayern München.“Es sei „krass“, dass Scheidegg jetzt Tabellenführer ist. Schon jetzt scheint klar: Das könnte ein ziemlich interessantes Rückspiel werden. Von der Eglofser Niederlage profi
Dank tiert hat der des 3:1-Sieges gegen den
rückte die Mannschaft auf Platz zwei vor. „Star des Spiels“– so beschreiben ihn die Gebrazhofener zumindest in ihrer Nachlese – war
der mit zwei Toren maßgeblich zum Erfolg der Mannschaft beigetragen hat. Der SVG wusste stets seine Stärken einzusetzen und hatte die Partie zumeist unter Kontrolle – nur im letzten Angriffsviertel scheiterte es noch wegen fehlender Abschlussstärke. Erst Kämmerles Bruder sorgte für Klarheit, als er dem Röthenbacher Anschlusstreffer aus kurzer Distanz das 3:1 folgen ließ.
Beim ist die fünf Spiele andauernde Siegesserie gerissen. Gegen den setzte es eine unnötige 0:2-Heimniederlage. Vor allem in der zweiten Hälfte vergab Isny beste Chancen, darunter einen Elfmeter, der an der Latte landete – der Gegner nutzte dagegen seine erste Möglichkeit nach der Pause. „Das hat uns ziemlich aus der Bahn geworfen“, sagte der FCI-Vorsitzende Huber: „Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir müssen unsere Chancen besser nutzen.“
Tabellenführer gegen Tabellenzweiter hieß es, als der den empfing. Leistungsgerecht trennten sie sich mit einer Punkteteilung. „Beide Mannschaften machten in einem hektischen Spiel das einzig Richtige, sie blieben zu einem gewissen Maß cool!“, analysierte Aichstettens Abteilungsleiter
Aichstetten habe über weite Strecken des Spiels ein optisches Übergewicht gehabt, in Führung ging aber Arnach nach einem Freistoß. „Kategorie haltbar?“, fragte sich Rölle: „Man weiß es nicht, im Endeffekt auch egal. Denn Aichstetten habe gut geantwortet und konnte mit viel Einsatz den Ausgleich erzielen. Beide Mannschaften vergaben danach gute Chancen, aber: „Es blieb beim insgesamt gerechten, aufregenden Unentschieden – der besseren Sorte! Aichstetten bleibt Spitzenreiter – Arnach bleibt Verfolger“, resümierte Rölle. Direkter Verfolger der Aichstettener ist jetzt die die die Niederlage in Haslach gut weggesteckt hat, den mit 4:1 heim schickte – und sich an Arnach vorbei auf Platz zwei vorschob.