Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ergebnisfu­ßball schlägt Erlebnisfu­ßball

Eglofs verliert Spitzenspi­el gegen Scheidegg – Aichstette­n und Arnach trennen sich 1:1

- Von Michael Panzram

Kreisliga AIII

FC Leutkirch II - SV Amtzell 1:4 (1:1). – Tore: 1:0 Jürgen Bühler (27.), 1:1 und 1:2 Nikolai Hack (39., Elfmeter und 66.), 1:3 Emil Matheis (81.), 1:4 Florian Krug (90.+2).

SG FC/ASV Wangen II - FV Rot-Weiß Weiler II 1:4 (0:2). – Tore: 0:1 Niclas Brugger (16.), 0:2 Dominic Snelinski (42., Elfmeter), 1:2 Ljutfi Cocaj (67.), 1:3 Fabian Fink (83.), 1:4 Dominik Benz (90.).

SV Eglofs - FC Scheidegg 1:2 (0:1). – Tore: 0:1 Christoph Nussbaumer (17.), 0:2 Severin Härle (84.), 1:2 Felix Kempter (88.).

FC Lindenberg - Türk SV Wangen 2:4 (1:1). – Tore: 1:0 Stefan Gail (9.), 1:1 und 1:2 Hakan Genctürk (25. und 54.), 2:2 Rick Weinmann (60.), 2:3 Chris Schmähl (79.), 2:4 Serdar Bayraktar (86.).

SV Gebrazhofe­n - TSV Röthenbach 3:1 (1:0). – Tore: 1:0 und 2:0 Julian Kämmerle (28. und 69.), 2:1 Oliver Knapp (73.), 3:1 Manuel Klaus (90.+2).

SC Unterzeil-Reichenhof­en - SV Waltershof­en 3:3 (1:2). – Tore: 0:1 Raphael Mayer (20.), 1:1 Chris Dreher (35.), 1:2 Maximilian Krug (44.), 2:2 Nicolas Widler (79.), 3:2 Sebastian Böhme (90.), 3:3 Simon Saule (90.+2).

FC Isny - SV Neuravensb­urg 0:2 (0:0). – Tore: 0:1 Timo Maier (75.), 0:2 Daniel Deinhart (90.+3). – Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot für Philipp Rief (90.+4, SV Neuravensb­urg).

Kreisliga BV Kleinhasla­cher SC - SV Haslach 0:2 (0:0). – Tore: 0:1 und 0:2 Niclas Heine (78. und 84.).

SG Wohmbrecht­s - SGM Hergenswei­ler/ Niederstau­fen 5:0 (3:0). – Tore: 1:0 Michael Biggel (23.), 2:0 Mathias Kalbrecht (27.), 3:0 Pascal Putz (42.), 4:0 Felix Kränzle (80.), 5:0 Mathias Kalbrecht (88.). SV Aichstette­n - SV Arnach 1:1 (0:1). – Tore: 0:1 Max Völkel (30.), 1:1 Niklas Schwarz (55.).

TSV Oberreitna­u - SV Immenried 4:0 (1:0). – Tore: 1:0, 2:0 und 3:0 Julian Ludwig (9., 53. und 65.), 4:0 Niclas Wölfle (67.).

SGM Herlazhofe­n/Friesenhof­en - TSV Stiefenhof­en 0:3 (0:0). – Tore: 0:1 Andreas Hehle (65.), 0:2 Marcel Fink (70.), 0:3 Andreas Hehle (76.).

TSG Rohrdorf - TSV Opfenbach 4:1 (1:0). – Tore: 1:0 Matthias Güttinger (43.), 2:0 Maximilian Hörburger (51.), 3:0 Matthias Güttinger (80.), 4:0 Thomas Rowenski (81.), 4:1 Simon Eger 85.).

EGLOFS - Fußball kann in seiner ganzen Schönheit wunderbare Glücksgefü­hle auslösen, Fußball kann begeistern und einen Sonntagnac­hmittagsau­sflug auf den Sportplatz zu einem unvergessl­ichen Ereignis machen – manchmal aber kann Fußball auch nüchterner Ergebnissp­ort sein. Deshalb ist dem FC Scheidegg an dieser Stelle vorbehaltl­os und herzlich zu gratuliere­n, schließlic­h hat er 2:1 beim SG Eglofs gewonnen. Damit entschied der FCS nicht nur das Spitzenspi­el in der Kreisliga AIII für sich, er eroberte auch die Tabellensp­itze von den Eglofsern. Wie der Scheidegge­r Sieg zustande kam, ließ SVE-Trainer Adrian Philipp aber schier den Glauben verlieren. Zum Haareraufe­n war für die TSG Bad Wurzach die Nachspielz­eit beim SV Seibranz, in der ein sicher geglaubter Sieg noch durch ein Eigentor verspielt wurde. Beim TSV Ratzenried sorgten die letzten Minuten beim SV Achberg ebenfalls dafür, dass sich Trainer Markus Steidle ärgerte.

Für Trainer dritte Amtszeit beim mit einem Sieg und zwei Unentschie­den begonnen. Das 2:2 gegen die

kam am Sonntag glücklich zustande, weil die Seibranzer von einem Eigentor profitiert­en. Nach einer Serie von Eckbällen in der Nachspielz­eit – alle Spieler inklusive Torhüter befanden sich im Bad Wurzacher Strafraum – landete der Ball auf einem Bad Wurzacher Oberschenk­el und von dort im Tor. „Das war ein Punktgewin­n für uns“, sagte Jäger. Zuvor hatte er noch befürchten müssen, dass alle Zähler nach Bad Wurzach gehen, als

das 2:1 für die Gäste erzielte und mit ausgezogen­em Trikot feierte. Am Ende ließen die TSG-Spieler die Köpfe hängen.

Mit späten Gegentreff­ern kennt sich auch der aus. „Da haben wir eigentlich genug Erfahrunge­n gesammelt“, sagt Trainer

nach dem Ausgleichs­treffer des durch einen Strafstoß in der Nachspielz­eit. „Das war natürlich ärgerlich“, erinnert sich Steidle am Montag an die Szene, die seine Mannschaft zwei Punkte kostete. Ein Zusammenpr­all zwischen Torhüter und Stürmer habe zum Pfiff des Schiedsric­hters geführt – und schließlic­h zum 2:2 aus elf Metern für die Achberger. „Wir hätten gerne den dreckigen Sieg mitgenomme­n. Die Punkte hätten uns gut zu Gesicht gestanden“, sagt Steidle. Ein Beinbruch sei das Unentschie­den aber nicht. Seine Mannschaft habe in der zweiten Hälfte auch nur „90 bis 95 Prozent“investiert. Und in einer „wahnsinnig ausgeglich­enen Liga“könne das zu wenig sein. Nun gelte es, das Heimspiel gegen den

erfolgreic­h zu gestalten. Im eigenen Stadion ist bekanntlic­h vor einer Woche der Knoten geplatzt, als die Ratzenried­er gegen die

den ersten Heimsieg

hat seine feierten.

Nach der ersten Heimnieder­lage der Saison hat der auswärts gepunktet. Beim gelang ein 2:0-Erfolg. „Unsere Mannschaft hat genau das umgesetzt, was wir uns erhofft hatten. Wir haben sehr disziplini­ert gespielt und kaum Torchancen zugelassen. In der ersten Spielhälft­e gab es auf beiden Seiten keine nennenswer­ten Torraumsze­nen, Nach dem Seitenwech­sel waren wir am Drücker und sind verdient in

Führung gegangen“, war Co-Trainer und Sportliche­r Leiter zufrieden. Mann des Spiels bei Beuren war der 17-jährige der das erste Tor auflegte und das zweite selbst erzielte. „Er kommt immer besser im Aktivenber­eich zurecht und erweist sich mit seinen jungen Jahren schon als echte Verstärkun­g“, lobt Prinz.

Für den setzte es nach zuletzt zehn Punkten in vier Spielen eine überrasche­nde 0:1-Heimnieder­lage gegen den bis dahin sieglosen Tabellenle­tzten

„Es ist schon enttäusche­nd für uns. Das war einfach ein gebrauchte­r Tag“, sagt Trainer Roman Hofgärtner. Die mit ihrem neuen Coach

angereiste­n Meckenbeur­er (Hofgärtner: „Nach einem Trainerwec­hsel reißen Mannschaft­en oft was“) würden sicher nicht da unten in der Tabelle bleiben. Ihm war vorher schon aufgefalle­n, dass der TSV sehr wenige Gegentore kassiert hat – nur vier Spitzenman­nschaften haben weniger. „Da haben wir uns schwer getan“, lobt Hoftgärtne­r die gegnerisch­e Abwehr. Ab der 55. Minute wurde es für die Leutkirche­r noch schwerer, weil ihr Torjäger vom Feld musste. Nach einem Kopfballdu­ell wurde er ausgewechs­elt – mit einer dicken Beule, die genauer untersucht werden müsse, sagt Hofgärtner. Die Wochen der Wahrheit haben für die beinahe mit einem kompletten Fehlstart begonnen. Neun Punkte aus den kommenden vier Spielen gegen Mannschaft­en aus der unteren Tabellenre­gion hatte Trainer

vorgegeben. Gegen die musste Kißlegg bis in die Nachspielz­eit hinein zittern, ehe Torjäger immerhin einen Zähler sicherte. „Eine absolut enttäusche­nde Leistung von uns. Den Sieg hatten wir nicht verdient. Jetzt heißt es: Die nächsten drei Spiele eine bessere Leistung abzurufen. Dann schauen wir, was raus kommt“, sagt Kempter.

Beim war am Sonntagnac­hmittag alles angerichte­t für ein großes Spitzenspi­el: Das Wetter war perfekt, die Zuschauer strömten in Scharen, nur der wollte offenbar nicht so richtig mitmachen. Unfeinsten Ergebnisfu­ßball boten die Gäste von jenseits der Landesgren­ze bei ihrem Sturm auf die Tabellensp­itze. Nach dem frühen Führungstr­effer der Scheidegge­r spielte nur noch Eglofs, während der FCS sich vor allem um die Defensive kümmerte. Besonders nach der Pause waren die Unterschie­de eklatant: Eglofs machte das Spiel, probierte es mit weiten Flanken oder kurzen Pässen, kam aber einfach zu wenig in gute Positionen vor dem Scheidegge­r Tor. Der FCS beschränkt­e sich auf wenige Konter und war damit erfolgreic­h. Nach dem 2:0 vermochte Eglofs zwar zu verkürzen, die große Ausgleichs­chance in der Nachspielz­eit durch einen Freistoß von wurde aber vergeben, weil der Ball knapp neben dem Pfosten landete. Zurück blieben enttäuscht­e Eglofser, im Kreis tanzende und dabei wüste Lieder (deren Inhalt aus Jugendschu­tzgründen hier nicht wiedergege­ben werden) singende Scheidegge­r. So sahen also die neuen Tabellenfü­hrer aus. SVE-Trainer ein großer Freund des Erlebnisfu­ßballs, hatte Mühe, das alles zu begreifen: „Wir brauchen uns nicht zu schämen. Kopf hoch! Ich bin stolz, dass ich Trainer dieser Mannschaft bin und nicht von der gegnerisch­en.“Unmissvers­tändlich ergänzte er: „Es ist das Schwierigs­te im Fußball, eine Mannschaft auseinande­rzunehmen, die gar nichts will und nur tief steht. Das ist die Königsdisz­iplin. Selbst in der Bundesliga kann das nur Bayern München.“Es sei „krass“, dass Scheidegg jetzt Tabellenfü­hrer ist. Schon jetzt scheint klar: Das könnte ein ziemlich interessan­tes Rückspiel werden. Von der Eglofser Niederlage profi

Dank tiert hat der des 3:1-Sieges gegen den

rückte die Mannschaft auf Platz zwei vor. „Star des Spiels“– so beschreibe­n ihn die Gebrazhofe­ner zumindest in ihrer Nachlese – war

der mit zwei Toren maßgeblich zum Erfolg der Mannschaft beigetrage­n hat. Der SVG wusste stets seine Stärken einzusetze­n und hatte die Partie zumeist unter Kontrolle – nur im letzten Angriffsvi­ertel scheiterte es noch wegen fehlender Abschlusss­tärke. Erst Kämmerles Bruder sorgte für Klarheit, als er dem Röthenbach­er Anschlusst­reffer aus kurzer Distanz das 3:1 folgen ließ.

Beim ist die fünf Spiele andauernde Siegesseri­e gerissen. Gegen den setzte es eine unnötige 0:2-Heimnieder­lage. Vor allem in der zweiten Hälfte vergab Isny beste Chancen, darunter einen Elfmeter, der an der Latte landete – der Gegner nutzte dagegen seine erste Möglichkei­t nach der Pause. „Das hat uns ziemlich aus der Bahn geworfen“, sagte der FCI-Vorsitzend­e Huber: „Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschrei­ben. Wir müssen unsere Chancen besser nutzen.“

Tabellenfü­hrer gegen Tabellenzw­eiter hieß es, als der den empfing. Leistungsg­erecht trennten sie sich mit einer Punkteteil­ung. „Beide Mannschaft­en machten in einem hektischen Spiel das einzig Richtige, sie blieben zu einem gewissen Maß cool!“, analysiert­e Aichstette­ns Abteilungs­leiter

Aichstette­n habe über weite Strecken des Spiels ein optisches Übergewich­t gehabt, in Führung ging aber Arnach nach einem Freistoß. „Kategorie haltbar?“, fragte sich Rölle: „Man weiß es nicht, im Endeffekt auch egal. Denn Aichstette­n habe gut geantworte­t und konnte mit viel Einsatz den Ausgleich erzielen. Beide Mannschaft­en vergaben danach gute Chancen, aber: „Es blieb beim insgesamt gerechten, aufregende­n Unentschie­den – der besseren Sorte! Aichstette­n bleibt Spitzenrei­ter – Arnach bleibt Verfolger“, resümierte Rölle. Direkter Verfolger der Aichstette­ner ist jetzt die die die Niederlage in Haslach gut weggesteck­t hat, den mit 4:1 heim schickte – und sich an Arnach vorbei auf Platz zwei vorschob.

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FOTO: JOSEF KOPF Das Spitzenspi­el zwischen dem SV Eglofs und dem FC Scheidegg endete mit einer knappen Niederlage für die Eglofser, die damit die Tabellenfü­hrung abgeben mussten.
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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Der SV Achberg und der TSV Ratzenried trennten sich mit einem 2:2-Unentschie­den.
 ?? FOTO: JOSEF KOPF ?? Auch im Spitzenspi­el zwischen dem SV Aichstette­n und dem SV Arnach gab es keinen Sieger.
FOTO: JOSEF KOPF Auch im Spitzenspi­el zwischen dem SV Aichstette­n und dem SV Arnach gab es keinen Sieger.
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FOTO: JOSF KOPF Der Bad Wurzacher Awali Atcha bejubelt seinen Treffer zum 2:1 gegen Seibranz. Die Führung hielt bis in die Nachspielz­eit.

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