Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kreatives Spektakel im Kursaal
Kinderkonzert der Wurzacher Stadtkapelle kommt beim Publikum gut an
BAD WURZACH - Drei Jahre ist es her, dass das erste Kinderkonzert der Stadtkapelle Bad Wurzach mit ihrer Dirigentin Petra Springer bei Klein und Groß Begeisterung auslöste. Nun gab es am vergangenen Sonntag eine Fortsetzung, und was für eine!
Den Text für „Mimo und das gefährliche suriV“stammt von Springer selbst; es wird auch in Kürze ein Buch dazu geben, das von Rektorin Julia Kiebler und deren Schülern von der Werkrealschule, unterstützt von Lucas Vincon, illustriert wurde, wofür ihr Springer zu Beginn mit einem Blumenstrauß dankte. Pro verkauftem Buch wird jeweils ein Euro an Familien gespendet, die mit den Folgen der Pandemie besonders zu kämpfen haben.
Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Impuls Förderprogramm „Neustart Amateur-Musik“. Im Buch wird es auch einen QR-Code geben, mittels dessen man sich des Konzertes nochmals erfreuen kann.
Durch das Geschehen führte Erzähler Oswin Butscher, der auf seinem Spaziergang durch das Wurzacher Ried viele Tiere traf; so beispielsweise Marienkäfer und die ach so langsame Schnecki; und die anwesenden Kinder konnten in deren Rollen schlüpfen, um auf der Bühne des Kursaals zu beschwingter Musik, wenn die Marienkäfer an der Reihe waren, beziehungsweise zu gemächlichen Klängen, wenn die Schnecken dran waren, zu tanzen.
Auch Frösche waren unterwegs – herrlich inszeniert und musikalisch umgesetzt von den Posaunisten Markus Herdrich sowie auch Markus Gindele und Janis Kiebler. Als dann noch Grashüpfer auftauchten, konnten die Kinder mit ihnen um die Wette springen – auf bereitgestellten
Trampolinen. Passend hierzu die mitreißende rasante Musik mit viel Schlagwerk und einem Solo von Florian Strobel.
Zartere Töne waren bei dem Auftritt der beiden Querflöte spielenden Schmetterlinge Maria Goldhofer und Sabine Wächter alias „Bunt-Auge“und „Bunt-Punkt“zu hören, währenddessen die Kinder „fliegend“durcheinanderwirbelten.
Aber dann war auf einmal alles anders, so Oswin, denn das furchtbare suriV (Tipp: man lese das Wort rückwärts) bedrohte die Stadt. Riesige Bälle, Exemplare des suriV, wurden im Publikum, auch mit Begeisterung der Erwachsenen, einander „zugepritscht“. Was kann man nun gegen das suriV tun, fragte Mimo (Christina Schad) die Vögel „Pieps“, sprich die Klarinette spielenden Brigitte Minsch und Hubert Fischer, während sich die Kinder mit Zugpfeifen am Vogelkonzert beteiligten.
Vielleicht hat ja das Torfbähnle eine Idee; die Musik zu dieser Polka wurde extra für dieses Konzert von Mathias Gronert komponiert. Das Torfbähnle wiederum meinte, man solle die Moorhexe (Andrea Mall) fragen; deren Auftritt wurde durch mystische Klänge, speziell komponiert von Dominik Wagner, begleitet. Ihre Idee: wenn die Kirchturmuhr zwölfmal schlägt, müssen alle ganz still sein, dann verliert das suriV seine Macht und Stacheln.
Als die Röhrenglocke schlug und alle leise waren, zerplatzte das suriV; eine Bagger-Armada fuhr durch die Reihen, es wurde ein großes Loch gegraben und das suriV begraben. Ein großes Fest wurde gefeiert, auch musikalisch, und während der Zugabe veranstalteten die Kinder ein Feuerwerk aus platzenden Luftballons.
Eine wunderbare Veranstaltung, mit viel Herzblut und Engagement von unzähligen Helfern vorbereitet.