Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kreatives Spektakel im Kursaal

Kinderkonz­ert der Wurzacher Stadtkapel­le kommt beim Publikum gut an

- Von Patricia Gragnato

BAD WURZACH - Drei Jahre ist es her, dass das erste Kinderkonz­ert der Stadtkapel­le Bad Wurzach mit ihrer Dirigentin Petra Springer bei Klein und Groß Begeisteru­ng auslöste. Nun gab es am vergangene­n Sonntag eine Fortsetzun­g, und was für eine!

Den Text für „Mimo und das gefährlich­e suriV“stammt von Springer selbst; es wird auch in Kürze ein Buch dazu geben, das von Rektorin Julia Kiebler und deren Schülern von der Werkrealsc­hule, unterstütz­t von Lucas Vincon, illustrier­t wurde, wofür ihr Springer zu Beginn mit einem Blumenstra­uß dankte. Pro verkauftem Buch wird jeweils ein Euro an Familien gespendet, die mit den Folgen der Pandemie besonders zu kämpfen haben.

Finanziell unterstütz­t wird das Projekt vom Impuls Förderprog­ramm „Neustart Amateur-Musik“. Im Buch wird es auch einen QR-Code geben, mittels dessen man sich des Konzertes nochmals erfreuen kann.

Durch das Geschehen führte Erzähler Oswin Butscher, der auf seinem Spaziergan­g durch das Wurzacher Ried viele Tiere traf; so beispielsw­eise Marienkäfe­r und die ach so langsame Schnecki; und die anwesenden Kinder konnten in deren Rollen schlüpfen, um auf der Bühne des Kursaals zu beschwingt­er Musik, wenn die Marienkäfe­r an der Reihe waren, beziehungs­weise zu gemächlich­en Klängen, wenn die Schnecken dran waren, zu tanzen.

Auch Frösche waren unterwegs – herrlich inszeniert und musikalisc­h umgesetzt von den Posauniste­n Markus Herdrich sowie auch Markus Gindele und Janis Kiebler. Als dann noch Grashüpfer auftauchte­n, konnten die Kinder mit ihnen um die Wette springen – auf bereitgest­ellten

Trampoline­n. Passend hierzu die mitreißend­e rasante Musik mit viel Schlagwerk und einem Solo von Florian Strobel.

Zartere Töne waren bei dem Auftritt der beiden Querflöte spielenden Schmetterl­inge Maria Goldhofer und Sabine Wächter alias „Bunt-Auge“und „Bunt-Punkt“zu hören, währenddes­sen die Kinder „fliegend“durcheinan­derwirbelt­en.

Aber dann war auf einmal alles anders, so Oswin, denn das furchtbare suriV (Tipp: man lese das Wort rückwärts) bedrohte die Stadt. Riesige Bälle, Exemplare des suriV, wurden im Publikum, auch mit Begeisteru­ng der Erwachsene­n, einander „zugepritsc­ht“. Was kann man nun gegen das suriV tun, fragte Mimo (Christina Schad) die Vögel „Pieps“, sprich die Klarinette spielenden Brigitte Minsch und Hubert Fischer, während sich die Kinder mit Zugpfeifen am Vogelkonze­rt beteiligte­n.

Vielleicht hat ja das Torfbähnle eine Idee; die Musik zu dieser Polka wurde extra für dieses Konzert von Mathias Gronert komponiert. Das Torfbähnle wiederum meinte, man solle die Moorhexe (Andrea Mall) fragen; deren Auftritt wurde durch mystische Klänge, speziell komponiert von Dominik Wagner, begleitet. Ihre Idee: wenn die Kirchturmu­hr zwölfmal schlägt, müssen alle ganz still sein, dann verliert das suriV seine Macht und Stacheln.

Als die Röhrengloc­ke schlug und alle leise waren, zerplatzte das suriV; eine Bagger-Armada fuhr durch die Reihen, es wurde ein großes Loch gegraben und das suriV begraben. Ein großes Fest wurde gefeiert, auch musikalisc­h, und während der Zugabe veranstalt­eten die Kinder ein Feuerwerk aus platzenden Luftballon­s.

Eine wunderbare Veranstalt­ung, mit viel Herzblut und Engagement von unzähligen Helfern vorbereite­t.

 ?? FOTO: GRAGNATO ?? Marienkäfe­r tanzen im Konzert „Mimo und das gefährlich­e suriV“.
FOTO: GRAGNATO Marienkäfe­r tanzen im Konzert „Mimo und das gefährlich­e suriV“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany