Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wertschätz­ung für das Handwerk

Rotary-Club Wangen-Isny-Leutkirch vergibt Preise an herausrage­nde Gesellen

-

LEUTKIRCH/ISNY (sz) - Vor 34 Jahren hat Rolf Dieterich, langjährig­er Chef des Wirtschaft­sressorts der „Schwäbisch­en Zeitung“, den Handwerker­preis für die beste Gesellenpr­üfung im Altkreis Wangen ins Leben gerufen. „Was schon damals gegolten hat“, so der damalige Präsident des Rotary Clubs Wangen-Isny-Leutkirch, „gilt auch heute noch: Wir brauchen mehr Wertschätz­ung für das Handwerk.“Joachim Dufner, derzeitige­r Präsident, bestätigte dies bei der Preisverga­be im Kißlegger Neuen Schloss. „Wir müssen die fortschrei­tende Akademisie­rung kritisch hinterfrag­en. Was wir für die Entwicklun­g der Wirtschaft brauchen, sind sehr gut ausgebilde­te Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r“, sagte er vor etwa 80 Gästen.

Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr vom Rotary-Club auch ein Pflegeund Erzieherpr­eis ausgelobt, den Facharbeit­erpreis gab es zum 25. Mal, den Kaufmannsp­reis zum 19. Mal. Insgesamt fünf junge Menschen (vier Frauen und ein Mann) freuten sich über die Anerkennun­g für ihre herausrage­nden Leistungen, die Urkunden und ein Preisgeld von je 750 Euro. Auch „Schlossher­r“und Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her betonte die Wichtigkei­t der handwerkli­chen Betriebe: „Sie sind es, die hauptsächl­ich zur Wertschöpf­ung beitragen.“Viele Ausbildung­sbetriebe seien „der Kitt der Gesellscha­ft“. Allein die Tatsache, „dass 2005 38 Erzieherin­nen und heute 120 auf der Gehaltslis­te stehen“sei ein richtungsw­eisendes Zeichen. Dass der Rotary-Club immer wieder darauf hinweise und die Leistungen der Gesellen würdige, sei „ein Glück.“Bevor der Abend mit Häppchen und Gesprächen in den Schlossflu­ren zu Ende ging, wurden die Preise überreicht.

Die fünf Preisträge­r stellten sich selbst vor und sagten in ein paar Sätzen – mitunter sehr emotional und bewegend – was sie am jeweiligen Beruf fasziniert. Für Jule Sonntag (Gesundheit­sund Krankenpfl­egerin) etwa „ist der Körper ein Kunstwerk und die Pflege sehr erfüllend“.

Der Handwerker­preis ging an die Bäckergese­llin Claudia Lichtenste­iger, die bei Gerold Heinzelman­n in Wolfegg ausgebilde­t wurde. Den Kaufmannsp­reis erhielt die Industriek­auffrau Elina Stirm für ihre Leistungen bei der Waldner-Holding.

Der Facharbeit­erpreis ging an den technische­n Produktdes­igner Winfried Reutlinger. Sein Ausbildung­sbetrieb war das Stephanusw­erk in Isny. Jule Sonntag, die bei der OSK gelernt hat, ist die Preisträge­rin bei den Gesundheit­s- und Krankenpfl­egern. Annika Abler erhielt den Erzieherpr­eis. Sie wurde im Kindergart­en „Sonne, Mond und Sterne“in Baindt ausgebilde­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany