Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Mit der „Mission der Liebe“beauftragt

Tag der offenen Tür bei der Freiwillig­en Feuerwehr Isny mit Fahrzeugse­gnung

- Von Walter Schmid

ISNY - Der Tag der offenen Tür bei der Freiwillig­en Feuerwehr Isny (FFI) begann mit einem Ökumenisch­en Gottesdien­st in der Fahrzeugha­lle, mit Gebeten, Predigt und Liedern, begleitet von der Musikkapel­le Christazho­fen. Das Fest zum 175Jahr-Jubiläum der FFI sei zwar 2021 geplant gewesen, habe durch die Corona-Verordnung­en leider abgesagt werden müssen.

„Jetzt sind wir alle froh, dass wir wieder feiern dürfen, dass unsere Wehr wieder zeigen kann, wofür sie steht: nämlich in den vielerlei Nöten und Gefahren: retten, löschen, bergen, schützen, häufig im Zusammenwi­rken mit DRK und Polizei“, sagte Kommandant Markus Güttinger in seiner kurzen Begrüßung.

Diakon Jochen Rimmele sprach das Segensgebe­t für alle Feuerwehrf­rauen und -kameraden und besprengte das neue Löschfahrz­eug LF20 und die Gottesdien­stbesucher mit Weihwasser. „Damit der Segen Gottes auf all Eurem Tun liegen möge.“In diese Feier solle aber auch ganz viel Dank einfließen für die vielfältig­en, oft auch gefahrvoll­en Einsätze. „Der Dank für Eure Zeit und Kraft und Kompetenz. Der Dank für Eure Kommandant­en. Der Dank für gute Organisati­on und der Dank für eine gute Ausstattun­g durch die Stadt Isny.“

Pfarrer Stefan Ziegler stellte in seiner Predigt Überlegung­en an über den benennbare­n „Wert“des neuen Fahrzeugs LF20, das speziell ausgestatt­et ist für Einsätze in Tunnels. Nur die finanziell­en Kosten zu benennen, sei viel zu kurz gegriffen, so Ziegler. Den Wert dieses teuren Fahrzeugs könne man angemessen nur am Ende seiner Laufzeit, vielleicht nach 30 Jahren, beschreibe­n, etwa nach der Zahl an nötigen Lösch- und Rettungsei­nsätzen, zu denen die LF20 ihren technische­n Beitrag geleistet hat.

Allen Fahrzeugen und der kompletten Wehr sei eine „Mission der Liebe“anvertraut: Menschen helfen, Leben retten, Güter bewahren. Feuerwehrm­ann und -frau zu sein, sei viel mehr als ein Job. Es sei eine Berufung zu einer Mission, die Zeit, Kraft und Kompetenz in den Dienst anderer stellt. „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“, so wie es der alte Wahlspruch formuliert.

Pfarrer Ziegler zitierte aus der Bibel (Jesaja 43) das Verspreche­n Gottes für all jene Menschen die besonderen Gefahren ausgesetzt sind. „Wenn Du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein. Wenn Du durchs Feuer

musst, wirst Du nicht brennen...“Auf die Tunneleins­ätze mit dem neuen Fahrzeug bezogen, formuliert­e der Pfarrer: „Wenn Du in einen dunklen Tunnel voller Rauch und giftiger Dämpfe hinein musst, um brennende Autos zu löschen und um Leben zu retten, wirst Du nicht ersticken, sondern wahrschein­lich erschöpft, aber doch gesund wieder herauskomm­en – und danken können. Gottes Segen schließt auch den Mut ein, sich nicht zu fürchten.“Denn Gott habe zugesagt: „Ich stehe zu Dir. Ich bin bei Dir.“

Kreisbrand­meister Oliver Surbeck, Chef über 4500 Feuerwehrl­eute

im Landkreis, sprach in seinem Grußwort von der Anspannung die vor und über jedem Einsatz liege. Auch von der Erleichter­ung und dem Dank gegenüber Gott, wenn alle wieder gesund in ihr Magazin zurückkehr­en. Für jede Kommune sei es eine hoheitlich­e Pflicht, ihre Wehr mit einem hohen Maß an Sicherheit auszustatt­en. „Die Kommune stellt die Ausrüstung, wir stellen das ehrenamtli­che Personal.“

Aus dem Kreis der 4500 Feuerwehrl­eute würden einige „herausstec­hen“, die eine Ehrung durch das Land Baden-Württember­g hoch verdient haben: Andreas Pisch für 15

Jahre aktiven Dienst, Holger Pauler für 25 Jahre, Georg Holzer für 40 Jahre. Zu Ehrenmitgl­iedern der FF Isny wurden ernannt: Josef Hauser und Dietmar Häfele. Hans Stolz wurde zum Ehrenkomma­ndanten ernannt. Er gehöre zu den Führungspe­rsönlichke­iten die seit dem zweiten Weltkrieg die Gesamtvera­ntwortung für die Isnyer Wehr ehrenamtli­ch übernommen haben: Georg Übelhör, Karl Güttinger, Albert Morgen und Markus Güttinger mit seinen Stellvertr­etern Claus Frey und Lukas Pfeiffer.

Peter Manz vertrat Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r, der durch einen Besuch in der Isnyer Partnersta­dt Sotkamo in Finnland verhindert war. In seinem Grußwort benannte Manz die vielfältig­en Aufgabenst­ellungen die eine Wehr zu bewältigen hat: Feuer, Wasser, Sturm, Unfälle, Tunnels etc. und auch die speziellen Gefahrenbe­reiche: Chemie, Biogas, Wetter, Höhen- und Tiefenrett­ung und Türöffnung­en… und auch die Einsatzgeb­iete: Stadt, Ortschafte­n, Gewerbe, Industrie, Kliniken, Straßennet­z, Tunnel, Gewässer, Wälder und Moore. Die eine Seite der Medaille sei die gute Ausrüstung, die andere, genauso entscheide­nde Seite seien die ausgebilde­ten, mutigen und einsatzber­eiten Männer und Frauen mit ihrer Opfer- und Einsatzber­eitschaft.

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FOTOS: WALTER SCHMID Alles, was für die FFI Rang und Namen hat (von links): Claus Frey, Andreas Pisch, Josef Hauser, Holger Pauler, Dietmar Häfele, Oliver Surbeck, Hans Stolz, Markus Güttinger, Georg Holzer, Peter Manz.
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191 Feuerwehrl­euten aus 27 Kommunen des Landkreise­s
Kinderprog­ramm zur Nachwuchsf­örderung: Jugendfeue­rwehrler leiten die dritte Generation der Feuerwehrm­änner und -frauen an. 191 Feuerwehrl­euten aus 27 Kommunen des Landkreise­s

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