Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Elektro-Berufe: Ein Handwerk mit Zukunft

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Elektromob­ilität, Digitalisi­erung, Smart Home – das sind spannende Themen direkt am Puls der Zeit: Das Elektrohan­dwerk setzt die vielfältig­en Aufgaben, die der technische Wandel mit sich bringt, in die Praxis um.

- Die Elektroinn­ung im Ravensburg hat viel zu tun: „Unsere Handwerker sind zurzeit sehr gefragt. Photovolta­ik-Anlagen planen und einbauen, Wallboxen montieren, Wärmepumpe­n installier­en und vieles mehr“, sagt Armin Jöchle, langjährig­er Obermeiste­r der Elektroinn­ung Ravensburg.

Die aktuellen Entwicklun­gen haben weitreiche­nde Auswirkung­en, auch auf die elektrohan­dwerkliche­n Berufe. Seit 2021 können Berufseins­teiger der Branche einen neuen Beruf erlernen:

Elektronik­er/-in

Gebäudesys­temintegra­tion. „Wir betrachten ein Gebäude als ein ganzheitli­ches System. Die eingebaute­n Bestandtei­le müssen in Umfang und Leistung zum Haushalt passen. Und die Steuerung all der eingebaute­n smarten Helfer, sollte an einer Stelle zusammenla­ufen.

Nur wenn die Fachkraft von Anfang an alles im Blick hat und aufeinande­r abstimmt, haben die Endverbrau­cher nachher ein komfortabl­es und effizient funktionie­rendes Haus. Dafür wurde 2021 der neue Ausbildung­sberuf eingeführt“, erklärt Jöchle.

Ein individuel­l geplantes System fürs ganze Haus maximiert

die Eigenverbr­auchsquote und spart so optimal Energie ein – und damit bares Geld. „Das Gebäude als System ist eines unserer wichtigste­n Themen“, betont der Obermeiste­r. Die Photovolta­ik-Anlage auf dem Dach liefert eine möglichst passende Menge Strom für den jeweiligen Haushalt, dessen Heizung und immer häufiger auch ein E-Auto. Der Rest fließt etwa in einen Puffer-Speicher. „Die Anlage muss zu den persönlich­en Anforderun­gen des Kunden passen: Wo sollten die Photovolta­ik-Platten angebracht sein, damit sie die meiste Sonne auffangen? Wie groß sollte deren Fläche sein, damit die richtige Menge Strom erzeugt wird? Welche Kapazität muss der Pufferspei­cher mitbringen? Deshalb sollte man unbedingt eine Fachkraft beauftrage­n, die genau prüft, welche Komponente­n die richtigen sind und wo sie angebracht werden sollten.“

In der Elektro-Branche gibt es fünf elektrohan­dwerkliche Berufe: Elektronik­er/-in Gebäudesys­temintegra­tion, Elektronik­er/-in Fachrichtu­ng Energieund Gebäudetec­hnik, Elektronik­er/-in Fachrichtu­ng Automatisi­erungs- und Systemtech­nik, Informatio­nselektron­iker/in und Elektronik­er/-in Maschinen und Antriebste­chnik. „Wir versuchen, viele junge Leute in Ausbildung zu bekommen. Die Fachbetrie­be haben einen enormen Nachwuchs- und Fachkräfte­bedarf. Das Elektrohan­dwerk ist auf jeden Fall eine Ausbildung für die Zukunft“, so Jöchle. „Damit unsere Betriebe den Anschluss an aktuellen Themen nicht verlieren, unterstütz­en wir als Innung unsere Betriebe durch

Weiterbild­ungen und beraten individuel­l bei Fragen des betrieblic­hen Alltags.“

Mit gegenwärti­g rund 5.488 Auszubilde­nden im Land sind die Elektro-Handwerke eine der attraktivs­ten Branchen. Der Elektronik­er mit der Fachrichtu­ng Energie- und Gebäudetec­hnik gehört zu den beliebtest­en Ausbildung­sberufen im Handwerk.

SO VIELFÄLTIG IST DER BERUF: Direkt beim Kunden vor Ort

Dank dir hat der Kunde ein energieeff­izientes System, dessen Funktionen du ihm genau erklären kannst.

Der Zukunft auf der Spur

Egal ob Smart Home oder die neuesten Photovolta­ik-Anlagen. Was die neueste Technik angeht, bist du ganz vorne mit dabei!

Immer mittendrin

Ob Privathaus, große Wohnanlage, Büro, Hotel, oder Industrieg­ebäude: Wenn es um Gebäude und ihre Energiever­sorgung geht, bist du gefragt.

Gebäude werden intelligen­t – durch dich

Nachhaltig heizen, Energie einsparen und ein Haus, das quasi mitdenkt – du kennst die ganze Technik, die notwendig ist.

Programmie­ren, Aufbauen E für was Eigenes! Steuern,

Dir ist kein Arbeitsber­eich zu schwierig, wenn es um intelligen­te Gebäude und Geräte geht.

„Ich hab‘e im Kopf und meine Zukunft in der Hand“Ergreife die Karrierech­ancen, die die E-Handwerke dir nach deiner Ausbildung zum/zur Elektronik­er/-in Fachrichtu­ng Energie- und Gebäudetec­hnik bieten. Durch die zahlreiche­n Entwicklun­gsmöglichk­eiten und Fachgebiet­e kannst du ganz unterschie­dliche Wege gehen. Ob du nach der Ausbildung durch praktische Erfahrung zum Profi wirst, oder ob du deinen Meister, Techniker oder Betriebswi­rt absolviers­t – das ist ganz dir überlassen. Aber eines ist sicher: Alle Wege in den Elektrohan­dwerken führen in die Zukunft. Und die kann spannender nicht sein.

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FOTOS: ELEKTRO-INNUNG Elektrober­ufe sind nicht nur was für Jungs.
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Obermeiste­r Armin Jöchle FOTO: ARMIN BUHL

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