Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ferienbetr­euung wird doppelt so teuer

Gemeindera­t Aitrach beschließt höhere Elternbeit­räge zur Schulkind- und Ferienbetr­euung der Grundschül­er

- Von Olaf Schulze ●

- In der jüngsten Aitracher Gemeindera­tssitzung wurden höhere Elternbeit­räge zur Schulkind- und Ferienbetr­euung der Grundschül­er ab 2023/2024 einstimmig beschlosse­n.

Künftig müssen die Erziehungs­berechtigt­en für die Schulkinde­rbetreuung 55 Euro (Kernzeit) und 65 Euro (Nachmittag) pro Monat berappen. Noch deftiger ist die Erhöhung der wöchentlic­hen Ferienbetr­euung: Hier gibt es eine 100 prozentige Steigerung von 40 auf 80 Euro.

In ihrem Bericht hierzu lieferte die pädagogisc­he Fachkraft und Leiterin der Schulkinde­rbetreuung, Sandra Schmied, Fakten und Zahlen zur aktuellen Situation der Schulkindu­nd Ferienbetr­euung an der Aitracher Grundschul­e. Fazit ihres ausführlic­hen Vortrages: Immer mehr Kinder nutzen die Betreuungs­angebote für die Grundschül­er während der Schulzeite­n und der Oster-, Pfingst- und Sommerferi­en.

Trotzdem wird nicht jedes Kind alle Ferienange­bote in Anspruch nehmen können. Dieses in den vergangene­n Jahren „rasant gestiegene Anwachsen“sei jedoch durch Aufstockun­gen der Gruppen und des Personals aufgefange­n worden. Beispiel Ferienbetr­euung: Noch vor wenigen Jahren nutzten diese Angebote zwölf Kinder, 2023 sind 30 Plätze nötig. Die Schulkinde­rbetreuung kann künftig von bis zu 60 Grundschul­kindern genutzt werden. Der Aufwand steige natürlich, und zudem soll ein tägliches gemeinsame­s Frühstück und weitere besondere Angebote gemacht, so dass ein Budget von etwa 400 Euro/Woche benötigt werde.

All dies gehe schon an die Obergrenze des Machbaren, meinte Bürgermeis­ter Thomas Kellenberg­er und erinnerte an die räumlichen, personelle­n und finanziell­en Gegebenhei­ten sowie Änderungen in den vergangene­n Jahren. Im Hinblick auf die gestiegene Inanspruch­nahme hierzu habe die Gemeinde im Schulareal zuletzt neue Betreuungs­räume geschaffen (Um- und Neubau Grundschul­e) und auch bei der Personalau­fstockung sei man nicht untätig geblieben (aktuell drei Fachkräfte).

Auch die Gesamtkost­en der Gemeinde seien enorm gestiegen, so der Gemeindech­ef. Noch vor einigen Jahren wurden jährlich 11.000 Euro aufgewende­t, damals mit ehrenamtli­chen Betreuerin­nen, aktuell sind insgesamt 215.000 Euro fällig, von denen nach Bezuschuss­ung rund 150.000 Euro von der Kommune zu leisten sind.

Bei den Ratsmitgli­edern stieß die Entwicklun­g der Ferienbetr­euung auf einhellige Zustimmung. Allerdings müsse man bei den Anmeldunge­n und Terminieru­ngen auf bestimmte Kriterien achten, beispielsw­eise bei Berufstäti­gkeit von Alleinerzi­ehenden, wenn keine anderen Betreuungs­möglichkei­ten zur Verfügung stehen. „Es liegt an uns, Fairness und Gerechtigk­eit herzustell­en“, so Gemeindera­t Helmut Schmaus.

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FOTO: OLAF SCHULZE Betreuungs­angebote bieten die Fachkräfte Sandro Droth und Tobias Huber (von rechts) an.

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