Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Zum Reinlegen

Warme Schokoküch­lein mit einem flüssigen Kern lassen sich daheim mühelos backen

- Von Sabine Meuter

(dpa) - Klein, rund und verführeri­sch nach Schokolade duftend liegt der Muffin auf dem Desserttel­ler. Die ersten Bissen schmecken ganz klassisch wie Schokokuch­en. Doch was für eine Überraschu­ng, wenn man sich mit der Gabel weiter vortastet und mit einem Mal f lüssige Schokolade aus dem Küchlein f ließt.

Was bei vielen zu der Frage führt: Wie gelingt mir das, wenn ich Muffins selber backe? Und möglichst f luff ig sollte der Teig ja auch sein.

Stichwort Teig: Um Muffins locker und saftig zu bekommen, sollten im Rezept ausreichen­d Eier enthalten sein. „Sie geben dem Teig die lockere Beschaffen­heit“, sagt die Münchner Backspezia­listin Beate Wöllstein. Zu trocken geraten Muffins auch, wenn sie zu lange im Ofen waren. „Daher sich unbedingt an die vorgegeben­e Backzeit halten“, rät Wöllstein. Aber noch vor Ende der Backzeit prüfen, ob sie schon fertig gebacken sind, da jeder Ofen anders backt.

Ein weiterer Tipp für einen fluffigen Muffin-Teig: „Trockene und feuchte Zutaten zunächst getrennt mischen und erst danach alles miteinande­r vermengen“, erklärt die Münchner Backbuchau­torin Christa Schmedes. Locker wird der Teig auch durch die Zugabe von etwas — etwa ein Viertel Teelöffel — Natron.

Für einen f lüssigen Kern im Muffin kommt in den Teig ein Stück Kuvertüre — entweder bittere oder Vollmilchs­chokolade. „Da Kuvertüre beim Erkalten nicht so schnell wieder fest wird, bleibt der Kern garantiert lange f lüssig“, sagt Beate Wöllstein. Ihr zufolge wird der Muffin idealerwei­se

warm serviert. „Nur so bleibt auch die Schokolade richtig flüssig und läuft, wenn man sich mit der Gabel vorgetaste­t hat, wunderbar heraus.“Anstelle eines Stücks Kuvertüre lässt sich etwa auch eine mit Likör gefüllte Praline in die Mitte des Muffins setzen, wie Christa Schmedes sagt.

Auch ein Stück Nougat ist möglich. „Allerdings wird etwas vom

Nougat durch den Teig aufgenomme­n und ist dann nach dem Backen nicht ganz so f lüssig“, erläutert Beate Wöllstein.

Ihr Tipp: „Das beste Ergebnis erhält man tatsächlic­h mit Kuvertüre.“Da in Kuvertüre kein Wasser enthalten ist, geht hier auch keine Flüssigkei­t beim Backen verloren. So wird verhindert, dass die Muffins eine tiefe Mulde bekommen.

Was wichtig ist: „Den Kern unbedingt innerhalb des Teiges platzieren“, erklärt Beate Wöllstein. Keinesfall­s sollte er herausscha­uen, da der Kern durch die hohe Backofenhi­tze an der Oberfläche anbrennen würde. Idealerwei­se geben Sie erst etwas Teigmasse in das Muffinförm­chen, legen anschließe­nd den Kern ein, den Sie dann mit Teig zudecken.

Um zu verhindern, dass Muffins mit einem flüssigen Kern nach dem Backen matschig werden, ist die richtige Backzeit wichtig. Der Stäbchente­st, ob der Teig durchgebac­ken ist, erfolgt nicht in der Mitte — schließlic­h befindet sich dort die Schokolade, die beim Testen immer f lüssig bleibt — sondern am Rand. „Dort, wo sich nur Teig befindet und der Test ein korrektes Ergebnis zeigt“, so Wöllstein.

Als Topping für Muffins bieten sich beispielsw­eise MarzipanHe­rzen oder essbare Rosen-Blüten an. „Die Küchlein einfach nur mit Puderzucke­r zu bestäuben geht natürlich auch“, sagt Christa Schmedes. Zu den noch warmen Muffins kann auch eine Fruchtsauc­e oder Himbeer- oder Zitronenso­rbet oder Eis gereicht werden.

Übrigens: Wird der Muffin kalt verzehrt, ist es nicht ausgeschlo­ssen, dass der Kern auch wieder fest geworden ist.

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FOTO: ANJA PRESTEL/DPA Damit die „Hot Chocolate Fondants“von Beate Wöllstein gelingen, wird ein gefrorener Schokokern kurz vorm Backen in die Mitte des Teigs gedrückt.

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