Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
SCM meldet sich zurück
Der deutsche Handballmeister stoppt den Lauf der Füchse
(SID) - Die SCM-Fans sangen bereits von der nächsten Meisterschaft, die schwer geschlagenen Füchse Berlin schleppten sich dagegen mit hängenden Köpfen vom Feld. Mit einem 34:29 (15:11) gegen den bisherigen Tabellenführer meldete sich der deutsche Handballmeister SC Magdeburg im hochspannenden Titelrennen der Bundesliga eindrucksvoll zurück.
„Nach der Pause spielen wir uns in einen Rausch. Ich finde sogar, das Ergebnis kann noch höher ausgehen“, sagte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert, im Hintergrund feierte seine Mannschaft „Humba, Humba, Täterä“und „Oh, wie ist das schön“zusammen mit den jubelnden Fans den Statement-Sieg gegen die Hauptstädter. „Es ist ein geiles Gefühl“, sagte SCM-Keeper Nikola Portner.
Der Niederländer Kay Smits avancierte vor 6600 Zuschauern in der bebenden Magdeburger GetecArena mit zehn Treffern zum besten Werfer der Gastgeber, die die ungewohnt vielen Fehler der Füchse eiskalt und ohne Gnade bestraften. Für die chancenlosen Berliner von Trainer Jaron Siewert endete nach zuvor wettbewerbsübergreifend zehn Siegen in Folge eine eindrucksvolle Serie.
„Am Ende sind die fünf Tore schmeichelhaft, der SCM hat fantastisch gespielt“, räumte der Berliner Robert Weber am Sky-Mikrofon ein. Und Trainer Siewert sagte vor der anstehenden Länderspielpause enttäuscht: „Momentan ist bei mir alles im tiefroten Bereich. Aber es ist noch nichts verloren.
Das Spiel entscheidet nicht über die Meisterschaft.“Mit 37:7 Punkten verloren die Füchse, die von ihrem ersten Meistertitel träumen, nach dem 22. Spieltag die Tabellenführung an die punktgleichen Rhein-Neckar Löwen. Der SCM schloss eine Woche nach der Niederlage in Leipzig auf Rang vier (33:7) auf vier Pluspunkte zu den Berlinern auf und hat zudem noch zwei Spiele in der Hinterhand.
Nervosität war weder den Gastgebern noch den Berlinern anzumerken. Mit zunehmender Spieldauer unterliefen den Füchsen immer mehr technische Fehler. „Wir liegen zu Recht in der Höhe zurück“, räumte Füchse-Manager Bob Hanning in der Pause ein – und er musste auf der Tribüne mitansehen, wie Magdeburg frühzeitig nachlegte und sich in einen Rausch spielte. Die Füchse, die bereits die vorherigen sechs Pf lichtspiele gegen die Magdeburger verloren hatten, lagen zwischenzeitlich gar zehn Tore zurück und betrieben am Ende nur noch Ergebniskosmetik.