Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Die Niederlage wird ein Nachspiel haben
FC Wangen legt nach 2:3 in der Fußball-Verbandsliga gegen Biberach Einspruch ein
- Für den FC Wangen wird es in den drei letzten Spielen der Fußball-Verbandsliga sehr schwer, die Klasse zu halten. Die Allgäuer verloren am Samstagnachmittag zu Hause gegen den FV Biberach mit 2:3 (2:1). Allerdings hat der Gastgeber angekündigt, gegen dieses Ergebnis Einspruch beim Württembergischen Fußball-Verband (WFV) einzulegen. Nach Meinung der Wangener hätte der Biberacher Spielertrainer Florian Treske nach seiner Roten Karte gegen den TSV Berg aus der Vorwoche am Samstag im Allgäu-Stadion nicht hätte coachen dürfen.
„Wir werden definitiv den WFV einschalten. Dafür werde ich auf jeden Fall sorgen“, sagte Wangens Trainer Tobias Ullrich. Er sei überzeugt, dass Treske nicht als Trainer hätte agieren dürfen. „Wir werden sehen, wie der Verband reagiert.“Der betroffene Florian Treske hielt dagegen, dass er sich keiner Schuld bewusst sei, andererseits hätte der Verein für Klarheit im Vorfeld sorgen müssen. Das sei nicht seine Aufgabe. Biberachs Co-Trainer Armin Hertenberger hatte schon kurz nach dem Spiel bei einem Schiedsrichter eine weitere Info eingeholt, die besagte, dass es kein Problem sei, dass Treske an der Seitenlinie stand.
So gerieten Spiel und Ergebnis allerdings schon nach Abpfiff der Partie in den Hintergrund. Tobias Ullrich versuchte die Niederlage zu verdrängen und sich durch eine mögliche Regelung am Grünen Tisch die Hoffnung auf den Klassenerhalt zu erhalten. „Wir haben kein gutes Verbandsligaspiel gesehen, in dem beide Mannschaften Schwierigkeiten hatten, ihren Rhythmus zu finden. Dazu gab es viele Unterbrechungen, was vermutlich dem Abstiegskampf geschuldet ist.“
Seine Mannschaft hatte in den ersten 20 Minuten Probleme, im eigenen Stadion ins Spiel zu kommen. Der FV Biberach dagegen fand besser in die Partie und ging nach zehn Minuten durch eine
Bogenlampe aus 35 Metern von Manuel Münst in Führung. Dies war aber offensichtlich ein Weckruf für den FC Wangen, die Mannschaft erhöhte die Ballbesitzquote und kam mehr in die Nähe des gegnerischen Tores. Zunächst traf Okan Housein den Innenpfosten, drei Minuten später gelang Daniel Wellmann per Kopf nach einem Freistoß der Ausgleich.
Biberach wirkte aber nicht geschockt und hatte durch Raphael Geiger und Deniz Bihr noch zwei gute Möglichkeiten. Doch auf der anderen Seite klingelte es erneut. Routinier Housein zielte diesmal genauer und traf aus 20 Metern zum 2:1-Pausenstand für Wangen. Vorher musste allerdings Wellmann wegen einer Rippenverletzung ausgewechselt werden. Das war eine Schwächung der FCW-Defensive, wie später sichtbar wurde. Münst konnte schon drei Minuten nach dem Seitenwechsel
ausgleichen, im Gegenzug versäumte es Jannek Brüderlin, für Wangen die Vorentscheidung zu erzielen, als er frei vor Biberachs Keeper Alexander Beck auftauchte, aber verzog.
Nach einer guten Stunde bekam der FV Biberach wieder Oberwasser. „Wir haben uns sicher zu weit zurückgezogen und sind zu tief gestanden“, erklärte Housein. Sein Trainer Ullrich betonte, dass man dem Gegner zu viele Räume ließ und in der eigenen Hälfte zu wenig Zweikämpfe gewinnen konnte. Dies nutzte der Aufsteiger Biberach. Vor allem der beste Mann auf dem Platz, Simon Schwarz, dribbelte häufig nach Belieben durch die Allgäuer Abwehr. „Was er gespielt hat, ist schon sensationell“, lobte der erfahrene Lukasz Mozler seinen Kollegen. Mozlers Schuss in der 62. Minute wurde von Brüderlin unhaltbar abgefälscht – 2:2. Biberach
wollte mehr, hatte aber zunächst das Glück, dass der unsicher wirkende Schiedsrichter Tobias Lauber aus Vaihingen bei einem Vorstoß von Housein nicht auf Elfmeter entschied.
Fünf Minuten später stand Münst allein vor Marcel Maier im Wangener Tor, schoss aber drüber. Die Biberacher Chancen häuften sich, aber es dauerte bis zur 89. Minute, ehe Schwarz sich wieder mal durchtankte und nach Vorarbeit des eingewechselten Jan Diamant zum 3:2 für die Gäste einschoss. Lauber signalisierte fünf Minuten Nachspielzeit, die der FV Biberach mit Glück und Geschick überstand. „Großes Lob an die Mannschaft, wie sie wieder aufgetreten ist. Wenn wir so weiterspielen, werden wir sicher nicht absteigen“, fasste Florian Treske zusammen. Mit dem Schlusspfiff war diese Partie aber noch nicht vorbei.