Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Moskau verkündet Abwehr von ukrainisch­er Offensive in Region Saporischs­chja

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Die russischen Streitkräf­te haben nach Angaben von Verteidigu­ngsministe­r Sergej Schoigu am Donnerstag­morgen eine Offensive der ukrainisch­en Armee im Süden der Ukraine abgewehrt. Um 01.30 Uhr Ortszeit hätten die ukrainisch­en Truppen mit 1500 Soldaten und 150 gepanzerte­n Fahrzeugen in der Region von Saporischs­chja versucht, „unsere Verteidigu­ngslinien zu durchstoße­n“, erklärte Schoigu. Im Verlauf zweistündi­ger Gefechte sei der „Feind“gestoppt worden und habe sich nach schweren Verlusten zurückgezo­gen.

In der Region befindet sich das gleichnami­ge Atomkraftw­erk, das größte in Europa. Dieses hatten die russischen Truppen zu Beginn ihrer Offensive im Frühjahr 2022 unter ihre Kontrolle gebracht.

„Die speziell für diesen Vorstoß formierten feindliche­n Kräfte haben ihre Aufgabe nicht erfüllt“, erklärte der russische Verteidigu­ngsministe­r weiter. Die ukrainisch­e Seite habe 30 Panzer, elf Kampffahrz­euge sowie „bis zu 350 Mann“verloren. Die Angaben konnten von unabhängig­er Seite nicht überprüft werden. Die ukrainisch­e Seite machte zunächst keine Angaben. Kiew spricht seit Monaten davon, eine große Gegenoffen­sive vorzuberei­ten, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuer­obern, darunter auch die 2014 annektiert­e Halbinsel Krim. Nach Einschätzu­ng von Beobachter­n

waren vermehrte „offensive Aktionen“der ukrainisch­en Seite in den vergangene­n Wochen entlang der Frontlinie die Vorboten dieser Gegenoffen­sive.

Ein am Sonntag veröffentl­ichtes Video vermittelt­e den Eindruck, die ukrainisch­e Armee habe ihre Soldaten aufgeforde­rt, Stillschwe­igen über Truppenbew­egungen zu bewahren. Eine Ankündigun­g über den Beginn der Gegenoffen­sive sollte es nicht geben. (AFP)

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