Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Geschäftsleute kämpfen um Parkplätze
Unterschriftenaktion für den Erhalt der Abstellflächen an der Oberen Vorstadtstraße in Leutkirch
- Eine● Liste mit knapp 700 Unterschriften haben mehrere Geschäftsleute und Anwohner der Oberen Vorstadtstraße vor einigen Tagen an Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle übergeben.
Sie fordern den Erhalt der Parkplätze entlang dieses Streckenabschnitts. Der Bereich ist Teil des Gebiets „Entlang der Eschach“, das in den kommenden Jahren aufgewertet und neu gestaltet werden soll. Die Planungen dazu laufen.
„Wollen Sie unsere Geschäfte und Hotels wirklich gefährden?“heißt es in einem Schreiben, das – wie Helmut Breunig und Klaus Bogenrieder vom Hotel Post mitteilen – den Unterschriften beiliegt.
„Die Parkplätze an der Oberen Vorstadtstraße sind Grundlage unserer Geschäfte, die wiederum seit Jahrzehnten erfolgreich agieren und auch Gewerbesteuer zahlen“, erklären die Geschäftsleute und Anwohner. Unterschriften gebe es darüber hinaus auch von Gebäude-Eigentümern, Gästen und Kunden. „Wenn jemand Geld abheben möchte in der Oberen
Vorstadtstraße, beim Optiker vorbeischaut, zur Reha geht oder beim Bäcker einkauft, dann muss
er hier das Auto abstellen können. Das ist unsere Existenzgrundlage“, heißt es im Schreiben weiter.
Eines der Ziele bei den bisherigen Planungen zur Stadtsanierung „Entlang der Eschach“lautet allerdings, die Situation für Radfahrer auf der Oberen Vorstadtstraße zu verbessern.
Darüber hinaus gibt es Gedankenspiele, auf diesem Abschnitt das Eschachufer aufzuwerten und attraktiver zu gestalten. Beides würde allerdings Platz in Anspruch nehmen.
„Wenn ein Radweg in der Oberen Vorstadtstraße unabdingbar ist, kann der Fußweg zum Beispiel auf die Eschach verlegt werden.
Das wäre für die Fußgänger auch ein richtiges Erlebnis“, meinen die Initiatoren der Unterschriftenliste.
Sie ergänzen, dass Besucher ein solches Erlebnis unter den bisherigen Umständen allerdings nicht genießen könnten. Der Grund: „Verkehrslärm und Gestank“von Lastwagen sowie „tägliche Autoschlangen“.
OB Henle bestätigt auf SZ-Anfrage, dass die Geschäftsleute und Anwohner in einem Gespräch ihre Sorgen dargelegt hätten. Das Stadtoberhaupt habe dafür auch durchaus Verständnis. Er sagte zu, die Bedenken an die Planer der städtebaulichen Veränderungen weiterzugeben.
Der Rathauschef betonte in diesem Zusammenhang noch einmal, dass es bislang lediglich „einen Vorentwurf zu einem Vorentwurf“gebe. Noch sei keinesfalls entschieden, wie eine Umgestaltung der Innenstadt-Bereiche aussehen soll. Man wolle die Pläne „im kommenden Jahr voranbringen“.
Auf entsprechende Nachfrage erklärt Henle auch, dass ihm persönlich eine Verbesserung für Radfahrer auf der Oberen Vorstadtstraße wichtig ist. Besprechen will er mit den Planern, ob die Straßenbreite unter Umständen für zwei Streifen für Radfahrer und gleichzeitig Parkplätze ausreicht.