Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
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„Aus dem Dorf für das Dorf“: So lautet das Motto beim beliebten Bolsternanger Fasnetsball
- Die Gläser gefüllt, die Erwartungen groß und die Stimmung von Beginn an großartig. Kein Wunder, ging am vergangenen Freitag doch der Fasnetsball im Gasthof „Zum Schwarzen Grat“in Bolsternang über die Bühne. Und das gleich zwei Mal: Einmal Nachmittags und einmal Abends feierten jeweils rund 120 Närrinen und Narren ausgelassen auf dem allseits bekannten und beliebten Ball rund um das Organisationsteam von Gertrud Dieng.
Gemeinsam mit einer losen Gruppe aus Frauen wird im Vorfeld organisiert, geplant und letztendlich dann gemeinsam die Sketche aufgeführt. „Der Nachwuchs ist dieses Jahr auch mit einer Gruppe vertreten“, freut sich Dieng. Genauer gesagt: „Die Dorfkinder“. Bunt gemischt ging es durch das abwechslungsreiche Programm, und so sorgte beispielsweise der Sketch mit der traurigen Mutter, die über den Auszug ihres 40-jährigen Sohnes jammerte, für viele Lacher.
Lustig zu ging es auch in dem Sketch „Allzeit bereit?“: Eigentlich planten die Feuerwehrmänner, in den Streik zu treten. Doch als sie hörten, dass ausgerechnet die Brauerei Stolz in Flammen stand, fielen ihre Hosen schneller als ein brennender Holzstapel. Mit Feuereifer stürzten sie sich dann nicht in den geplanten Streik, sondern kurzerhand in ihre Feuerwehrmontur, um das brennende Problem zu bekämpfen.
Eine fast schon magische Atmosphäre verbreitete sich während des Tanzes „Flying Wings“, der mit den leuchtenden Kostümen das Publikum verzauberte. Originell und kreativ waren auch viele Verkleidungen. Die Rohrdorfer Turnerfrauen waren als fröhliche Vogelscheuchen kostümiert und eine Frauengruppe aus Isny trumpfte wortwörtlich als lebendiges Kartenspiel auf. Uschi Ehrmann aus Isny lachte: „Wir sind Stammgäste, Jahr für Jahr!“Die Frauen hatten nicht nur die Idee, sich als Spielkarten zu verkleiden, sondern auch selbst Hand angelegt und die Kostüme selbst gebastelt. „Man muss ja sparen und hat somit mehr Geld, um es dann im Fasching auszugeben“, so Ehrmann. Was ihr an der Fasnet in Bolsternang so gut gefällt? „Hier ist einfach immer super Stimmung. Und trotzdem nicht so hektisch.“
Mit dieser Meinung war sie nicht allein. Alleinunterhalter Toni Schmidt sorgte für ordentlich Stimmung, und die Narren waren mit vollem Einsatz dabei. Schon in der ersten Stunde wurde ausgelassen geschunkelt, mitgesungen und getanzt. Rainer Leuchtle, Ortsvorsteher von Großheuzleute, stellte mit Freude fest, dass das Motto „Aus dem Dorf für das Dorf“in vollem Umfang umgesetzt wurde. Diese Zusammenarbeit zahle sich aus, denn eins steht fest: Nach dem Fasnetsball ist vor dem Fasnetsball, und die Vorbereitungen gehen schon los, um im nächsten Jahr erneut den Bolsternanger Fasnetsball zu veranstalten.