Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ausweichrouten mit vielen Schlaglöchern
Ortskundige Autofahrer meiden die offizielle Umleitungsstrecke der gesperrten Mohrenbrücke in Leutkirch
- Seit bald neun Monaten ist die sogenannte Mohrenbrücke im Leutkircher Zentrum gesperrt. Um den sehr großräumigen, offiziellen Umleitungsstrecken zu entgehen, nutzen sehr viele ortskundigen Autofahrer vor allem zwei Ausweichrouten: die über den Seelhausweg und die über die Balterazhofer Straße sowie die Repsweihersiedlung. Diese Strecken befinden sich teilweise allerdings in einem schlechten Zustand.
Wer in diesen Tagen regelmäßig auf der Balterazhofer Straße unterwegs ist, dürfte bereits mehrfach in das eine oder andere Schlagloch gefahren sein. Denn vor allem auf dem Abschnitt zwischen Kemptener Straße und der Repsweihersiedlung sind die Schäden am Fahrbelag nicht zu übersehen. Nicht ganz so gravierend – aber dennoch vorhanden – sind die Mängel auf der Fischerstraße und dem Seelhausweg.
Nun stellt sich die Frage, ob die teilweise erheblichen Schäden durch das das höhere Verkehrsaufkommen wegen der gesperrten Mohrenbrücke verursacht werden. Nein, meint die Stadtverwaltung. Pressesprecherin Jacqueline Zenker erklärt auf Anfrage: „Sowohl die Balterazhofer Straße als auch der Seelhausweg waren bereits vor Beginn der Baustelle Mohrenbrücke in einem schlechten Zustand. Eine Verschlechterung seit Sperrung der Mohrenbrücke konnte nicht beobachtet werden.“
Der Zustand der Straßenabschnitte werde von den Mitarbeitern des Tiefbauamtes sowie des Bauhofes „laufend überwacht“, heißt es aus dem Rathaus. „Die Straßen befinden sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand, von einem Sicherheitsrisiko kann aber nicht die Rede sein.“
Die Erfahrung zeige, dass über die Wintermonate generell „weit mehr Straßenschäden auftreten als über den Rest des Jahres“. Die Ursache dafür seien wiederholte Wechsel von Frost- und Tauwetter, in die Poren eindringendes Streusalz und auch die „mechanische Einwirkung der Räumschilder von den Einsatzfahrzeugen“. Wegen der feuchten Herbst- und Wintermonate beobachten die Verantwortlichen
bei der Stadtverwaltung nicht nur auf den Leutkircher Straßen zahlreiche Schäden, die nur bedingt mit erhöhten Verkehrsbelastungen zu tun hätten. „Selbstverständlich sind wir bemüht,
unserer Verkehrssicherungspf licht auf jedem einzelnen Kilometer unserer städtischen Straßen nachzukommen“, versichert Zenker. „Hierzu gehören neben der Balterazhofer Straße
und dem Seelhausweg aber noch weitere circa 230 Kilometer Straße.“
Sobald die Asphaltmischanlagen in der Umgebung wieder in Betrieb gehen, sollen größere
Schäden behoben werden. Eine komplette Erneuerung der beiden genannten Straßen sei nach dem Ende der Bauarbeiten an der Mohrenbrücke aktuell aber nicht vorgesehen.