Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Renaturierung des Argenufers steht im Fokus
Grüner Arbeitskreis Umwelt informiert sich im Vorfeld der Landesgartenschau
(sz) - Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Umwelt der grünen Landtagsfraktion schaute sich die Landtagsabgeordnete Petra Krebs (Grüne) auf dem Gelände der Wangener Landesgartenschau um. Wenige Wochen vor dem Start der Veranstaltung informierten sich die politischen Vertreter laut einer Pressemitteilung über die Renaturierungsmaßnahmen der Argen sowie die vielen Maßnahmen für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz auf der Gartenschau.
Kai Ruedel vom Regierungspräsidium Tübingen, zuständig für Gewässer, Hochwasserschutz und Gewässerökologie, erläuterte, dass die Argen in einem engem Bett gefangen war, mit steilen zugewachsenen Ufern und monotonem Flussverlauf. Mit der Renaturierung habe man die Strömung mit diversen Einbauten gelenkt. So werde für unterschiedlichste Bedürfnisse der Fische ein guter Lebensraum geschaffen, insbesondere für die Seeforelle. Der Fluss bekommt so die Möglichkeit, sich seinen Raum selbst zu erschließen und sich zu entwickeln. Für unterschiedlichste Bedürfnisse der Fische werde ein guter Lebensraum geschaffen
Ziel ist es laut Ruedel, dass der Fluss künftig über Groppe, Strömer, Bachforelle und Döbel hinaus mehr Arten beherbergt. Zudem sollen die Menschen den Fluss hautnah erleben können. „Die Absenkung mancher Uferbereiche erlaubt eine gezielte Besucherlenkung, was wiederum auch den Fischen zugutekommt, da somit zugleich menschenfreie
Zonen geschaffen werden“, so Ruedel.
Herzstück der Renaturierung ist das Argenknie. Mit der Flussverlegung werden gleichzeitig mehrere Arten von Ufersicherung präsentiert: mit Hölzern, mit Weiden und mit Geotextil. Der Bereich sei ideal für die Kinderstube von Fischen, aber auch für den Eisvogel. Und Kinder können hier unter Aufsicht im Flachwasserbereich spielen, betonte Ruedel.
Bei den neuen Wohnquartieren betonte Geschäftsführer KarlEugen Ebertshäuser die Aufwertung des Quartiers Auwiesen und erläuterte die unterschiedlichen Facetten des nachhaltigen Bauens mit Holz und die ökologische Bauweise. Sehr verdichtet wurde hier viel neuer Wohnraum geschaffen. Auf den Dächern der Punkthäuser wurden Photovoltaik-Anlagen errichtet, welche über ein Mieterstrommodell abgerechnet werden. Auch der Holz-Naturfaser-Pavillon punktet mit nachhaltigen Materialien wie Flachs. Weitere Themen waren Nachhaltigkeit und Naturschutz, die neuen hochwasserneutralen Brücken, die Wiederverwertung von Bodenmaterial auf dem Gelände und der neue Kindergarten mit der Naturholzfassade.
„Es ist sehr spannend zu sehen, wie der Fluss ökologisch aufgewertet wurde und zugleich für die Menschen zugänglich gemacht worden ist“, sagte Petra Krebs, die für den Wahlkreis Wangen im Landtag sitzt, nach dem Rundgang über das Gelände.