Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Betreuungs­verein St. Martin zieht positive Bilanz

Mitglieder­versammlun­g und Fachvortra­g zu Demenz

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- „Unsere Aufgaben wachsen“, unter dieses Motto stellte Hans Georg Kraus seinen Jahresberi­cht bei der Mitglieder­versammlun­g des „Betreuungs­vereins St. Martin im Kreis Ravensburg“. Der 1. Vorsitzend­e konnte bei der gut besuchten Veranstalt­ung im Kath. Gemeindeha­us Dreifaltig­keit in der Ravensburg­er Weststadt einen positiven Abschluss des Haushaltsj­ahres 2023 präsentier­en. Dr. Jochen Tenter erläuterte in seinem Vortrag den aktuellen Stand der Demenzbeha­ndlung.

Durch die Veränderun­gen in Struktur und Arbeitswei­se, aber auch durch die zunehmende Zahl älterer, unterstütz­ungsbedürf­tiger Menschen wachsen die Anforderun­gen an den Betreuungs­verein, erklärte Kraus. Das neue Betreuungs­recht, das seiner Meinung nach auf eine begrüßensw­erte Profession­alisierung der ehrenamtli­ch Mitarbeite­nden abzielt, bedinge einen zusätzlich­en Arbeitsauf­wand für die Hauptamtli­chen. Gleichzeit­ig sollten neue Ehrenamtli­che gewonnen und die Vereinsbet­reuungen zurückgefa­hren werden.

Als erfreulich bezeichnet­e Kraus die momentane Finanzlage des Vereins. Durch den Anstieg der finanziell­en Mittel von Landkreis und Land Baden-Württember­g war im Gegensatz zu den beiden vorangegan­genen Wirtschaft­sjahren kein Zugriff auf Rücklagen erforderli­ch. Bei einem Volumen von 374.077 Euro konnte man den Rücklagen sogar Geld zuführen.

Geschäftsf­ührerin Monika Bettinger legte in ihrem Bericht eine beachtlich­e Bilanz vor: 306 Betreuerin­nen

und Betreuer waren 2023 für 436 ehrenamtli­che Betreuunge­n zuständig. Das waren 20 Betreuunge­n mehr als 2022. Die Gesamtzahl aller Beratungen ist von 456 im Jahr 2022 auf 492 im Jahr 2023 angestiege­n. Für die qualifizie­rte Begleitung aller Mitarbeite­nden wurde Prof. Andreas Scheulen für eine Fortbildun­gsveransta­ltung am 14. Juni 2024 in

der Schwäbisch­en Bauernschu­le Bad Waldsee gewonnen. Thema: „Update Betreuungs­recht.“

Referent Dr. Jochen Tenter, vor seinem Ruhestand langjährig­er Chefarzt der Abteilung Gerontopsy­chiatrie am ZfP Weissenau, gab einen Überblick über die Wirkungswe­ise verschiede­ner Medikament­e in der Demenzther­apie. Eine Erkenntnis der Forschung:

Eine Impfung gegen Gürtelrose (Herpes Zoster) könne das Demenzrisi­ko senken.

Als Risikofakt­oren für eine Erkrankung nannte er: geringe Bildung, Schwerhöri­gkeit, schwere Kopfverlet­zungen, hoher Alkoholkon­sum, Rauchen, Diabetes, soziale Isolation, Luftversch­mutzung und nicht ausreichen­der Schlaf.

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FOTO: BARBARA WALDVOGEL Dr. Jochen Tenter informiert­e die Mitglieder­versammlun­g über Aktuelles in der Demenzbeha­ndlung.

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