Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Endlich mal wieder eine volle Stadt“
Die Leutkircher Musiknacht lockt Hunderte in die Lokale und auf die Straße
- Das Wetter hat gepasst. Auch draußen Sitzen war noch möglich und so waren nicht nur die 11 Veranstaltungsorte gut besucht, sondern auch die Lokale mit Outdoor-Sitz- oder Stehplätzen. Aber auch indoor waren bereits um halb neun schon einige Wirtschaften bzw. Locations richtig voll. Zum Beispiel das Sai-Thai, wo das Duo „Lied’n Beat“riesigen Applaus bekommt, oder beim Weinwünsche, wo „Fruit Sharks“mit Kontrabass und Gitarre aufspielen. Eine Stunde später ist hier jedenfalls kein Platz mehr zu finden, vor der Tür bildete sich eine Schlange und manche lauschten mit dem Getränk in der Hand auch draußen vor dem Fenster den Klängen.
Die Jugend kommt gewohnheitsgemäß etwas später in die Gänge. Die DJs in den leerstehenden Geschäften in der Marktstraße sind um 9 noch wenig gefordert, da ist die Hütte erst gegen 11 brechend voll, auch im Jugendhaus ist es dann richtig eng. So mancher Anwohner wird ein Auge zugedrückt haben müssen. Aber Musiknacht ist schließlich nicht alle Tage. „Endlich ist die Stadt wieder mal voll“, sagen Besucher und andere sind regelrecht überfordert mit dem Angebot. „So viele tolle Bands, wir verpassen jetzt bestimmt grade woanders was.“
Egal, ob man sich treiben ließ, mal hier, mal da reingeschaut hat oder sich, wie es im Lamm, im Drops oder im Venezia zeitweise so aussah, von seinem Sitzplatz überhaupt gar nicht wegbewegt hat, weil es gerade da „jetzt einfach so super ist“: Veranstalter und Besucher sind voll auf ihre
Kosten gekommen. Es wurde an vielen Stellen abgetanzt und zeitweise waren die Marktstraße oder die Lammgasse so voll wie in den besten Vor-Corona-Zeiten. Wer in der Mondo Belfiore mehr Reden statt Tanzen wollte, ging einfach nach draußen.
Auch die Idee von Organisator Tobias Pflug, die leerstehenden Geschäfte im wahrsten Sinne mal wieder zu bespielen, kam super an. Die DJs dort hatten volles Haus, die Jugend ist gekommen und kam voll auf ihre Kosten. Auch wo ruhigere Töne zu hören waren, war es gut besucht. So mancher Gast setzte sich – etwa
im ehemaligen Blumenkind bzw. Tick Tack, wo Daniel Avens und sein Partner zu Cello und Gitarre kraftvolle, nachdenkliche Songs in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre präsentierten – einfach auf den Boden.
Soviel ist sicher: Das Fazit wird hervorragend ausfallen. Dank Sponsoren und der teilnehmenden Lokale darf von einem „Superevent“gesprochen werden. Und nicht zuletzt werden zwei Vereine – Stadtkapelle und die Ehrenamtlichen vom Bikepark Herlazhofen, die Organisator Tobias Pflug personell unterstützten – danach großzügig bedacht.