Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Die Vielfalt des Westallgäus
In der Remise des Hauses Tanne in Eisenbach ist die Ausstellung „Artenreich“zu sehen
- In der Remise des Hauses Tanne in Eisenbach ist seit Sonntag die Ausstellung „Artenreich“zu sehen. In ihr ist die Vielfalt des Westallgäus mit seinen Mooren, Auwäldern, Fließ- und Stillgewässern sowie der Adelegg abgebildet. Zur Eröffnung kam Schauspielerin und NABU-Moorbotschafterin Christine Urspruch aus Wangen ins Kreuzthal.
Ein gewisser Spannungsbogen war dabei, als sich die geladenen Gäste am späten Sonntagvormittag durch das auf den Höhen noch von Schneeresten bedeckte Kreuzthal einfanden. Denn das, wofür alle gekommen waren, war noch gar nicht zu sehen. Die Tür zur Remise war nämlich zunächst verschlossen. Davor hatten sich Adeleggranger Tobias Boneberger und Projektleiter Jan Bolender aufgebaut und gaben so etwas wie die Türsteher. Lediglich ein Schild am Eingang deutete auf das hin, was später zu sehen sein würde. „Artenreich“stand quasi als Stichwort zu lesen. Zunächst waren aber die Gassensänger aus Leutkirch dran, um mit einigen Stücken die Veranstaltung zu umrahmen – sogar Mitsingen war ausdrücklich erwünscht. Und es gab Grußworte.
Projektleiter Bolender führte, stellvertretend für seine Teamkollegen aus der Projektgruppe „Naturvielfalt Westallgäu“kurz ins Thema ein und holte, um ihnen kurz eine wohlverdiente Bühne zu geben, alle nacheinander nach vorn, die in den vergangenen Wochen und Monaten verantwortlich dafür waren, dass die Ausstellung zustande kam. „Wir wollen für die biologische Vielfalt begeistern“, erklärte Bolender. Was ist ein Hotspot der Biologischen Vielfalt? Was macht die
Wasserspinne mit ihrer Taucherglocke? Auf diese und andere Fragen werde die Ausstellung die Antworten geben, versprach er.
Isnys Bürgermeister Rainer Magenreuter bemerkte, dass das Kreuzthal am Fuße der Adelegg der perfekte Ort für solch eine Ausstellung sei. Hier sei die Natur noch vielfältig erlebbar. „Wir müssen etwas dafür tun, um das zu erhalten“, mahnte Magenreuter. Adeleggeranger Tobias Boneberger sprach anschließend von der Liebe und dem Respekt zum Allgäu, das durch die Ausstellung transportiert werden solle. Menschen sollten durch sie informiert und sensibilisiert werden. Christine Urspruch sprach ebenfalls davon, dass ihr das Allgäu als Lebensraum sehr am Herzen liege.
Der Schauspielerin war es schließlich vorbehalten, die Tür zur Remise zu öffnen und einen
Lichtschalter zu betätigen. Wofür dieser Vorgang tatsächlich gut war, erkannten die Besucher erst beim Betreten des Raumes: Die Infotafeln der Ausstellung waren von innen beleuchtet. Auf den Tafeln wurde ausführlich über die Artenvielfalt informiert – wie etwa den Eisvogel und die Kreuzotter. In einem Nebenraum lief ein Film, in dem Ranger Boneberger den Lebensraum erklärt. Absolutes Highlight der Ausstellung war ein 360-Grad-Panoramafoto, das sich über mehrere Wandmeter erstreckt. Mit Eisenbach als Mittelpunkt bekommt der Besucher hier auf einen Blick die ganze Vielfalt der Region zu sehen.
Mehr Informationen über die
um Leiter Jan Bolender und ihre Arbeit gibt es im Internet unter www.naturvielfalt-westallgaeu.de