Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Krause knackt Olympia-Norm

Hindernisl­äuferin löst nach Babypause Ticket für Paris

- Von Cai-Simon Preuten

(SID) - Mit ihrem OlympiaTra­um vor Augen mobilisier­te Gesa Felicitas Krause auf der Zielgerade­n ungeahnte Kräfte – und lief bei ihrem internatio­nalen Comeback zurück in die Weltspitze. „Als Dritte ins Ziel zu kommen, hat mich selbst überrascht“, sagte Krause. Viel wichtiger aber war die Zeit: In 9:16,24 Minuten knackte sie im chinesisch­en Suzhou die Norm für die Spiele in Paris. „Da fällt mir ein Stein vom Herzen“, gab sie zu.

645 Tage lag ihr letztes Rennen über 3000 m Hindernis zurück, erst ein Jahr die Geburt ihrer Tochter Lola. Doch Krause wusste, dass sie die Zeiten für Olympia (9:23,00) und die EM in Rom (9:37,00) laufen kann. „Und heute“, sagte sie, „ist mir sehr viel gelungen“.

Geschlagen geben musste sie sich auf der zweiten Station der Diamond League nur Weltrekord­lerin Beatrice Chepkoech (Kenia) und Olympiasie­gerin Peruth Chemutai (Uganda) und darf damit ihre Reise nach Paris planen. Dort wolle sie „in der besten Form sein, die ich erreichen kann. Der Grundstein dafür ist gelegt, ich kann auf diese sehr gute Form aufbauen“, sagte Krause.

Das Ziel ist das Finale der Top Acht, der Traum eine Medaille, damit liebäugelt die 31-Jährige bereits bei den Europameis­terschafte­n in der Ewigen Stadt (7. bis 12. Juni). Ihr Blick geht aber über Rom hinaus zum 6. August, dem Tag des Hindernisr­ennens in Paris. Dort trifft sie auf U23-Europameis­terin Olivia Gürth, die das deutsche Duell in China krankheits­bedingt kurzfristi­g absagen musste.

Krause wird bereit sein, die Kämpferin aus Trier arbeitete sich nach ihrer Babypause in Rekordzeit zurück. Zuletzt quälte sie sich im Trainingsl­ager in Südafrika, auch Lola war mit dabei. „Sie macht das alles wirklich fantastisc­h mit. Auch die Flüge und das Reisen, das klappt wirklich gut“, sagte Krause, deren Tage minutiös durchgetak­tet sind. „Mein Geheimreze­pt ist, immer möglichst früh mit der Kleinen ins Bett zu gehen. Dann habe ich zwar Unterbrech­ungen, aber bekomme genug Stunden Schlaf. Das klappt soweit ganz gut. Im Alltag habe ich Hilfe, sodass jemand auf die Kleine aufpasst, wenn ich trainiere. Anders würde es gar nicht funktionie­ren. Wir sind sehr gut organisier­t.“

National hatte sie schon bei ihren Hallentite­ln über 1500 und 3000 m überzeugt, internatio­nal hat die zweimalige WM-Dritte (2015 und 2019) und zweimalige Europameis­terin (2016 und 2018) viel vor. Den Norm-Druck hat Krause abgeschütt­elt und dabei Tempo für ihre vierte Olympiatei­lnahme aufgenomme­n.

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FOTO: DPA Gesa Felicitas Krause kehrte mit einer starken Leistung zurück.

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