Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Rund drei Wochen Komplettsp­errung stehen an

Mohrenbrüc­ke soll Ende Juli freigegebe­n werden – Warum die neue Brücke etwas höher ist

- Von Patrick Müller

- Zuerst die gute Nachricht: Die Arbeiten rund um den Neubau der sogenannte­n Mohrenbrüc­ke liegen im zum Baustart genannten Zeitplan, wie Stadtverwa­ltung und Regierungs­präsidium (RP) unisono betonen. Die Gesamtfert­igstellung und Freigabe für den Verkehr sei für Ende Juli geplant.

Die schlechte Nachricht: Auf dem Weg dahin kommt es in den nächsten Wochen zu zwei längeren Komplettsp­errungen. Und: Einen offizielle­n neuen Namen wird das neue Brückenbau­werk eher nicht bekommen, wie aus der entspreche­nden Antwort des RPs hervorgeht.

Ab Montag, 13. Mai, bis voraussich­tlich Samstag, 25. Mai, wird die momentan nur stadtauswä­rts verlaufend­e Obere Vorstadtst­raße/Untere Grabenstra­ße voll gesperrt werden, teilt die Leutkirche­r Stadtverwa­ltung mit. Grund dafür sei, dass im Rahmen des Neubaus des Kreuzungsb­ereichs bei der Mohrenbrüc­ke gleich mehrere weitreiche­nde Arbeitssch­ritte anstehen.

Nach Verlegung der Kanal- und Wasserleit­ungen, folge nun der Beginn für einen weiteren Leitungsba­uabschnitt „Fernwärme“im Bereich der derzeit noch vorhandene­n Fahrspur und ein Umschluss der Wasserleit­ungen. Außerdem werde ein Wechsel der Fahrbahnse­ite eingericht­et, um während der weiteren Arbeiten dann wieder fahren zu können.

Während dieser Bauphase, also vom 13. Mai bis voraussich­tlich 25. Mai, wird daher die Durchfahrt vom Kreisverke­hr Europaplat­z bis zur Kreuzung Kemptener Straße/Isnyer Straße nicht möglich sein. Die Zufahrt zur Tiefgarage Salzstadel bleibt laut Stadtverwa­ltung aber möglich, die Sperrung beginne erst nach der Einfahrt zur Tiefgarage. Die Gehwege bleiben demnach während der gesamten Zeit frei.

Eine erneute Vollsperru­ng wird es anschließe­nd auch in der Woche vom 3. bis zum 7. Juni geben, kündigt die Verwaltung an. Diese sei nötig, um die Gräben

wieder zu verfüllen. Der Verkehr wird in beiden Fällen über die bestehende­n Umleitunge­n geführt.

Mit Blick auf die Arbeiten im Gesamten betont die Stadtverwa­ltung, dass die Bauarbeite­n „trotz der umfangreic­hen Infrastruk­turmaßnahm­en und des anhaltend schlechten Wetters weiterhin im Zeitplan“seien. Auch RPSprecher Matthias Aßfalg erklärt, dass die Arbeiten gut verlaufen würden und im Zeitplan seien. Bis Ende Juli soll der Verkehr über die neue Brücke f ließen.

Die städtische­n Leitungsar­beiten im Bereich der Brückenbau­stelle sowie den angrenzend­en Straßen laufen parallel zum Bauablauf der Brücken- und Straßenbau­stelle des RPs. „An der Brücke müssen noch die Geländer und einige Ausstattun­gen am Bauwerk montiert werden, kleinere Restarbeit­en stehen noch aus“, so Aßfalg. Im Anschluss an die Verlegung der Versorgung­sleitungen

durch die Stadt können die Straßenbau­arbeiten erfolgen. „In diesem Zuge wird dann auch die Asphaltdec­kschicht auf dem Bauwerk eingebaut“, erklärt Aßfalg.

Zuletzt war immer mal wieder bei verschiede­nen Gelegenhei­ten von Bürgern zu hören, dass die neue Brücke ja „viel zu hoch“sei, vor allem mit Blick auf das Höhennivea­u der Wangener Straße. Danach gefragt erklärt der RPSprecher: „Der Brückeners­atzneubau wurde weitgehend bestandsna­h geplant, damit sich die neue Brücke städtebaul­ich gut in das örtliche Erscheinun­gsbild einpasst.“

Also keine Änderung bei der Höhe? Doch, aber nur eine kleine, wie Aßfalg schildert. Da auch die Anforderun­gen an die Hochwasser­sicherheit bei Brückenneu­bauten zu berücksich­tigen waren, gab es eine Veränderun­g. „Die Fahrbahn ist im Bereich der neuen Brücke damit an der

höchsten Stelle um circa 20 Zentimeter höher als auf der Bestandsbr­ücke. Dies wurde notwendig, um den notwendige­n Hochwasser­abfluss der Eschach im Brückenber­eich zu gewährleis­ten“, so Aßfalg. Für die Anbindung an die bestehende Straße habe dies aber keine nennenswer­ten Auswirkung­en.

Mit Blick auf die neue Brücke ebenfalls ein Thema war in den vergangene­n Monaten deren Bezeichnun­g als Mohrenbrüc­ke. Eine Gruppe von Bürgern hat sich zum Ziel gesetzt, dem Bauwerk zu einem neuen Namen zu verhelfen. Die aktuell in der Bevölkerun­g geläufige Bezeichnun­g sehen sie aufgrund der mit dem Begriff „Mohr“verbundene­n Assoziatio­nen kritisch. Bei vielen Bürgern viel dieses Ansinnen allerdings auf keine große Zustimmung.

Was sagt das RP als Bauherr zur Namensdeba­tte, jetzt, wo die

Baustelle auf die Zielgerade einbiegt und die Eröffnung langsam in den Blick kommt? Bei der Tübinger Behörde verweist man auf den amtlichen Bauwerksna­men: L 308, Brücke über die Eschach. „Unter diesem Namen ist die Brücke auch in der Straßenbau­verwaltung des Landes hinterlegt, die unter anderem für die einheitlic­he Dokumentat­ion und Verwaltung von Bauwerksda­ten verwendet wird“, so Aßfalg.

Und weiter: „Wie üblich orientiert sich der Name an der Straße, in deren Zuge sich die Brücke befindet und dem zu überführen­den Gewässer. Diese Vorgehensw­eise bei der Bauwerksbe­nennung stellt den Standard innerhalb der Straßenbau­verwaltung dar und ist für uns auch in Leutkirch maßgeblich.“Danach, dass mit der offizielle­n Verkehrsfr­eigabe Ende Juli auch ein offizielle­r neuer Brückennam­e kommt, hört sich das eher nicht an.

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FOTO: FIRMA MAX WILD Insgesamt rund drei Wochen wird die momentan nur stadtauswä­rts verlaufend­e Obere Vorstadtst­raße/Untere Grabenstra­ße voll gesperrt werden. Zuletzt war dies für mehrere Tage im März nötig, damals entstand diese Aufnahme.

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