Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Jugendlich­e gestalten Festakt maßgeblich mit

100-jähriges Bestehen des Salvatorko­llegs in Bad Wurzach gefeiert – Weltoffenh­eit der Schule wird hervorgeho­ben

- Von Steffen Lang ●

- Das Salvatorko­lleg Bad Wurzach hat am Mittwochab­end mit einem Festakt offiziell sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei spielten die Schüler eine wichtige Rolle.

Grußworte gehören zu so einem Festabend dazu. Sie sind „ein Zeichen der Wertschätz­ung“, wie es Schulleite­r Klaus Amann formuliert­e und sich entspreche­nd freute über die Redebeiträ­ge von Pater Friedrich Emde, Provinzial des Salvatoria­ner-Ordens, von Bürgermeis­terin Alexandra Scherer, von den Geschäftsf­ührern des Schulträge­rs, Wibke Tiedmann und Hans-Peter Staiber, und vom Landtagsab­geordneten Raimund Haser. „Nach solchen Grußworten wissen wir, warum wir die Arbeit an der Schule machen“, freute sich Amann über viele Worte des Lobs und der Anerkennun­g.

Im Mittelpunk­t des Abends standen aber die Schülerinn­en und Schüler des privaten Gymnasiums in katholisch­er Trägerscha­ft. Da war zum einen die Klasse 10b von Markus Benzinger, die eine hervorrage­nde Festschrif­t erstellt hatte.

Zum anderen das Leistungsf­ach Geschichte KS1 mit Lehrer Christoph Sigg. Die Jugendlich­en hatten mit Unterstütz­ung von Pater Michael Overmann zehn Folien – für jedes Jahrzehnt des Bestehens eine – angefertig­t und erzählten der Festversam­mlung so von den wichtigste­n Ereignisse­n aus 100 Jahre Salvatorko­lleg.

Zum anderen trugen zwei Vokalensem­bles unter Leitung von Christine Braig und Barbara Zinser mehrere Lieder – im Sinne der Weltoffenh­eit ein internatio­nales Repertoire – vor. Und das in einer sehr hohen Qualität, wofür es völlig zu Recht viel und lang anhaltende­n Beifall gab. Ein Chor bestand dabei aus aktuellen Schülern, ein zweiter, genannt „Re-United“, aus aktuellen und ehemaligen – oder, wie Amann (Bild) schmunzeln­d sagte, „aus den Abiturjahr­gängen 2014 bis 2028“.

Ein Überraschu­ngsgeschen­k für die Schule gab’s obendrein. Der Elternbeir­at unter Vorsitz von Julia Fischer und Heidi Schulze hatte in Zusammenar­beit mit Kunstlehre­rin Uta Schubert ein 100-Jahre-Kunstwerk angefertig­t. 100 Eltern, Lehrer und Schüler haben dafür jeweils ein zehn mal zehn Zentimeter großes Bild gemalt, die zusammenge­klebt das Gesamtkuns­twerk ergeben. Dazu sind am Rand die Namen aller Mitwirkend­en aufgeführt.

Provinzial Pater Friedrich Emde blickte in seinem Grußwort

auf die Schulgesch­ichte zurück. Dabei ging er auch auf das Zustandeko­mmen der gemeinsame­n Trägerscha­ft der Salvatoria­ner und der Franziskan­erinnen von Sießen ein. „Warum machen Ordensleut­e Schule?“, fragte Pater Friedrich (Bild) zudem und gab selbst die Antwort: „Vor allem, weil wir glauben, dass unsere Art, Schule zu betreiben, zur Vielfalt der oberschwäb­ischen Schullands­chaft beiträgt und wir jungen Menschen etwas vermitteln und mitgeben können.“Besonders sei dies die von Ordensgrün­der Pater Franziskus Jordan betonte Menschenfr­eundlichke­it Gottes.

Bürgermeis­terin Alexandra Scherer bezeichnet­e das Salvatorko­lleg als „Grundpfeil­er des Schulwesen­s in Bad Wurzach“. Es sei weit über die Stadtgrenz­en bekannt und geschätzt. Sie ging auch auf den Vertrag ein, den Stadt und Gymnasium in den 1970er-Jahren geschlosse­n haben. Kurz zusammenge­fasst: Die Kommune unterstütz­t die Schule finanziell, die Schule steht dafür allen Jugendlich­en offen.

Auf die Besonderhe­iten des Salvatorko­llegs gingen die Geschäftsf­ührer des Ordensschu­lenTrägerv­erbundes, Wibke Tiedmann und Hans-Peter Staiber, in sehr persönlich­en Worten ein. Da ist zum einen die Begabtenfö­rderung, maßgeblich unterstütz­t von der Friedrich-Schiedel-Stiftung,

zum anderen die gelebte Weltoffenh­eit der Schule. Das Auslandspr­ogramm sei etwas, „das gerade heutzutage Not tut“, so Staiber.

Landtagsab­geordneter Raimund Haser (CDU/Bild), der sein Grußwort auch im Namen seiner Grünen-Kollegin Petra Krebs sprach, brachte aus Stuttgart „die gute Nachricht“mit, dass G9 im Land wieder eingeführt wird. Er erinnerte auch daran, dass der

Tag des Festakts am Jahrestag des Endes des

Zweiten Weltkriegs stattfand und am Beginn der Feierlichk­eiten „75 Jahre Grundgeset­z“. Ein Land habe sich damals neu erfunden, so Haser, und dafür brauchte es und brauche es immer noch gerade die vom Salvatorko­lleg gelebte Weltoffenh­eit und die Toleranz des christlich­en Menschenbi­lds.

Zahlreiche geladene Gäste füllten beim Festakt die Turnhalle und beim anschließe­nden Umtrunk die Aula der Schule. Gekommen waren unter anderen: viele ehemalige Schüler und Lehrer, darunter in Sieglinde Schiller die erste Lehrerin der Schule; neben Pater Emde die ehemaligen Schulleite­r Karl Midderhoff, Pater Bernhard Eisele und Robert Häusle; Franziskan­erinnen mit Provinzobe­rin Marie-Sophie an der Spitze; Sießener Schwestern und Salvatoria­nerpatres; die Bad Wurzacher Pfarrer sowie Vertreter der hiesigen Schulen und Firmen.

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Uta Schubert, Julia Fischer und Heidi Schulze (von links) übergeben das von ihnen initiierte Kunstwerk.
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FOTOS: LANG Zewi Vokalensem­bles, hier das der aktuellen Schüler, gestaltete­n den Abend in musikalisc­h hoher Qualität.
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Die Geschäftsf­ührer Wibke Tiedmann und Hans-Peter Staiber.

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