Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Adeleggverein kritisiert Isnyer Stadtverwaltung
Diskussion um mögliche Windkraftanlagen hält an
- Die Diskussion um mögliche Windkraftanlagen auf der Adelegg hält an. Nachdem der Isnyer Gemeinderat in der vergangenen Woche erneut darüber diskutiert und den Wortlaut eines Briefs an den Regionalverbands verabschiedet hatte, meldet sich jetzt erneut der Adeleggverein Initiative Kreuzthal-Eisenbach zu Wort. In der Stellungnahme kritisiert die Vorsitzende Susanne Eisele vor allem das Vorgehen von Bürgermeister Rainer Magenreuter.
Klimaschutz sei mehr als klimaneutrale Energiegewinnung, schreibt Eisele im Namen des Adeleggvereins. Für den Klimaschutz sei „der Erhalt von intakten Naturräumen und der Artenvielfalt gleichermaßen unverzichtbar“. Auf Basis des UN-Abkommens zur Biologischen Vielfalt habe die Bundesregierung die nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt auf den Weg gebracht und in diesem Zusammenhang besondere „Hotspots der Biologischen Vielfalt“definiert. Einer dieser 30 deutschlandweit ausgewiesenen Hotspots
sei der Hotspot Nr. 5 „Schwäbisches Hügelland und Adelegg“, schreibt Eisele weiter. Die Ausweisung des Naturraums Adelegg als FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet und als Hotspot der Biologischen Vielfalt mache deutlich, dass es sich hier um ein „sehr besonderes, ökologisch hochwertiges Waldgebiet“handele.
Über das Befremden, ja geradezu Entsetzen von Naturschutzverbänden, Stiftungen und Vereinen über das Isnyer Ansinnen, die Adelegg in ein Vorranggebiet für Windkraft umwidmen zu wollen, sei verschiedentlich berichtet worden. Die Stadt Isny mit Bürgermeister Rainer Magenreuter an der Spitze stelle „die regenerative Energie alleinig und einseitig, auch nicht diskutabel, in den Fokus der Entscheidung“, kritisiert der Adeleggverein.
Klimaneutrale Energiegewinnung und der Erhalt der Artenvielfalt gehöre zu ein- und dem selben Themenkomplex: Klimaschutz. Jedoch seien die Auswirkungen des dramatischen Artensterbens nicht gleichwertig präsent in den Köpfen der breiten Öffentlichkeit. Laut polternd, wichtig und nicht zuletzt sehr profitabel, komme die Energie daher, doch leise würden Fledermäuse, Jungvögel und Insekten sterben, beschreibt Eisele ihre Befürchtungen plakativ.
Es sei zu befürchten, „dass es zu diesem wichtigen Thema vor der Abstimmung keinen fachlich fundierten Abwägungsprozess in der Gemeinde gegeben hat. Der Bürgermeister spreche ein Machtwort – wie es nachzulesen sei – und zwölf Gemeinderatsmitglieder nickten ab, nicht ahnend, was sie alles nicht wüssten. „Ein Trauerspiel!!“, schließt Eisele ihre Stellungnahme