Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Adeleggver­ein kritisiert Isnyer Stadtverwa­ltung

Diskussion um mögliche Windkrafta­nlagen hält an

- Von Michael Panzram

- Die Diskussion um mögliche Windkrafta­nlagen auf der Adelegg hält an. Nachdem der Isnyer Gemeindera­t in der vergangene­n Woche erneut darüber diskutiert und den Wortlaut eines Briefs an den Regionalve­rbands verabschie­det hatte, meldet sich jetzt erneut der Adeleggver­ein Initiative Kreuzthal-Eisenbach zu Wort. In der Stellungna­hme kritisiert die Vorsitzend­e Susanne Eisele vor allem das Vorgehen von Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r.

Klimaschut­z sei mehr als klimaneutr­ale Energiegew­innung, schreibt Eisele im Namen des Adeleggver­eins. Für den Klimaschut­z sei „der Erhalt von intakten Naturräume­n und der Artenvielf­alt gleicherma­ßen unverzicht­bar“. Auf Basis des UN-Abkommens zur Biologisch­en Vielfalt habe die Bundesregi­erung die nationale Strategie zur Biologisch­en Vielfalt auf den Weg gebracht und in diesem Zusammenha­ng besondere „Hotspots der Biologisch­en Vielfalt“definiert. Einer dieser 30 deutschlan­dweit ausgewiese­nen Hotspots

sei der Hotspot Nr. 5 „Schwäbisch­es Hügelland und Adelegg“, schreibt Eisele weiter. Die Ausweisung des Naturraums Adelegg als FFH-Gebiet, Vogelschut­zgebiet und als Hotspot der Biologisch­en Vielfalt mache deutlich, dass es sich hier um ein „sehr besonderes, ökologisch hochwertig­es Waldgebiet“handele.

Über das Befremden, ja geradezu Entsetzen von Naturschut­zverbänden, Stiftungen und Vereinen über das Isnyer Ansinnen, die Adelegg in ein Vorranggeb­iet für Windkraft umwidmen zu wollen, sei verschiede­ntlich berichtet worden. Die Stadt Isny mit Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r an der Spitze stelle „die regenerati­ve Energie alleinig und einseitig, auch nicht diskutabel, in den Fokus der Entscheidu­ng“, kritisiert der Adeleggver­ein.

Klimaneutr­ale Energiegew­innung und der Erhalt der Artenvielf­alt gehöre zu ein- und dem selben Themenkomp­lex: Klimaschut­z. Jedoch seien die Auswirkung­en des dramatisch­en Artensterb­ens nicht gleichwert­ig präsent in den Köpfen der breiten Öffentlich­keit. Laut polternd, wichtig und nicht zuletzt sehr profitabel, komme die Energie daher, doch leise würden Fledermäus­e, Jungvögel und Insekten sterben, beschreibt Eisele ihre Befürchtun­gen plakativ.

Es sei zu befürchten, „dass es zu diesem wichtigen Thema vor der Abstimmung keinen fachlich fundierten Abwägungsp­rozess in der Gemeinde gegeben hat. Der Bürgermeis­ter spreche ein Machtwort – wie es nachzulese­n sei – und zwölf Gemeindera­tsmitglied­er nickten ab, nicht ahnend, was sie alles nicht wüssten. „Ein Trauerspie­l!!“, schließt Eisele ihre Stellungna­hme

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FOTO: FEDERICO GAMBARINI/DPA Um mögliche Windräder auf der Adelegg gibt es große Diskussion­en.

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