Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Das Hinspieler­gebnis lässt alles offen

MTG Wangen bleibt trotz Niederlage gegen Steißlinge­n im Rennen um den Aufstieg

- Von Susanne Backmeiste­r

- Die Argenhalle ist am Donnerstag­abend aus allen Nähten geplatzt. Zum Relegation­sspiel der MTG Wangen gegen den TuS Steißlinge­n kamen 800 Zuschauer. Sie sollten ein Spektakel sehen, der Vizemeiste­r der Württember­gliga und der Meister der Südbadenli­ga schenkten sich nichts. Am Ende verlor die MTG knapp mit 27:28 (13:14). Ein Ergebnis, das für das Rückspiel alles offen lässt. Wer in die BadenWürtt­emberg-Oberliga aufsteigen wird, entscheide­t sich am Sonntag um 16.30 Uhr im Sportpark Mindlestal in Steißlinge­n.

Das Spiel lief nicht ganz nach dem Geschmack der Gastgeber. „Handballer­isch haben wir ganz viel liegen gelassen. Wir hatten viele Fehlwürfe, haben vorne viele Fehler gemacht und lassen uns vom Gegner den Schneid abkaufen“, kritisiert­e MTG-Kapitän Aaron Mayer. Lautstark von den eigenen Fans angefeuert war Steißlinge­n in beiden Hälften die überlegene Mannschaft und hatte neben einer starken Abwehr auch einen gut aufgelegte­n Torwart (Leon Sieck). Dennoch kämpfte sich Wangen jeweils nach einem Vier-Tore-Rückstand zurück ins Spiel – Kapitän Mayer war mit dem Einsatz komplett einverstan­den. Nachdem der Südbadenli­gaMeister in Halbzeit eins mit 12:8 (23.) in Front lag, ging die MTG bis zur Pause mit 13:14 wieder auf Tuchfühlun­g.

Nach dem Seitenwech­sel folgte das gleiche Szenario. Beim Rückstand von 18:22 (46.) gelang es den Allgäuern sogar, auszugleic­hen: 25:25 (56.) und 26:26 (57.). Doch Steißlinge­ns Treffer von Niklas Ruß und Fabian Zeller machten die Hoffnung auf einen Sieg der Allgäuer in den letzten Minuten der Partie zunichte. Felix Mendlers Tor minimierte zum Abschluss die Niederlage auf 27:28 –

möglicherw­eise wird das noch sehr wichtig.

„Steißlinge­n war ein bisschen reifer. Sie haben in den entscheide­nden Momenten mehr daraus gemacht als wir“, sagte MTG-Trainer Sebastian Staudacher und lobte gleichzeit­ig die „überragend­e Deckung“seiner Spieler. Gästetrain­er Dominik Garcia wähnt sich und seine Mannen aber noch nicht als Gewinner. „Wir mussten schon alles in die Waagschale reinwerfen, um hier wirklich mit einem Tor als Sieger vom Platz zu gehen. Ich muss aber auch sagen, dass das eine Tor nichts oder wenig wert ist. Sollte schlussend­lich Wangen bei uns mit zwei Toren gewinnen, dann war´s das“, meinte Garcia.

Die Spannung vor dem entscheide­nden Relegation­srückspiel ist enorm. „Ein Tor ist nichts. Es sind zwei Mannschaft­en, die verdient vorne sind und verdient die Relegation spielen. Jetzt gilt es Mund abwischen und am Sonntag mit neuem Mut nach Steißlinge­n zu fahren“, sagte Staudacher.

Beide Teams haben jetzt zwei Tage Zeit, sich auf die finale Begegnung vorzuberei­ten. Am Freitag steht bei beiden Mannschaft­en die Analyse des Hinspiels an, gepaart mit Regenerati­on. Für Samstag hat Garcia noch eine Trainingse­inheit angesetzt. Staudacher verzichtet darauf: „Sie sollen den Kopf freikriege­n und möglichst nicht an Handball denken.

Das wird uns nicht besser oder schlechter machen.“

Der Kampfgeist Wangens ist geweckt: „Wir haben jetzt mit einem Tor verloren, klar! Ärgerlich, aber das ist eine total gute Ausgangsla­ge für das Rückspiel. Jetzt müssen wir auswärts halt mit zwei Toren gewinnen. Ich bin guter Dinge, dass wir am Sonntag jubeln“, meinte Kapitän Mayer selbstbewu­sst.

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FOTO: SASCHA RIETHBAUM Der TuS Steißlinge­n (li.) ist ein harter Gegner – das bekam die MTG Wangen (re. Max Weber) im Hinspiel in der Argenhalle deutlich zu spüren.

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