Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Razorbacks rasieren den Rasen nicht
Bei Footballspielen gibt es trotz Befürchtungen kaum Schäden am Geläuf in Weingartens Stadion
WEINGARTEN - Alle Aufregung war umsonst: Keine tiefen Furchen im Rasen, keine zusätzlichen Arbeitsstunden für den Platzwart. Dafür gute Stimmung auf den Rängen und – inzwischen – auch zwischen allen Beteiligten. Die ersten Heimspiele der American Footballer der Ravensburg Razorbacks sind vorüber. Und der vom SV Weingarten befürchtete Schaden am Fußballrasen blieb aus. Nun sind alle Beteiligten versöhnlich gestimmt.
Bislang gab es zwei Heimspiele der Ravensburg Razorbacks im Lindenhofstadion. Die Tribüne war dabei beide Male rappelvoll: Einmal waren rund 900, einmal rund 800 Zuschauer im Stadion mit seinen 1000 Sitzplätzen. „Nach Begehungen des Rasenplatzes durch städtische Angestellte mit dem Stadionwart kann festgestellt werden, dass der Rasen durch die Spiele der Razorbacks kaum belastet wird“, schreibt die Stadt in einer Mitteilung.
SVW: Gute Zusammenarbeit Noch im März hatten die Verantwortlichen des SV Weingarten Befürchtungen geäußert, die American-Football-Partien könnten den Rasen schwer in Mitleidenschaft ziehen. Ärger hatte es zudem deswegen gegeben, weil die Vereinsführung sich beim Umzug der Ravensburger Footballer nach Weingarten von der Stadtverwaltung übergangen fühlte (SZ berichtete). „Wir haben damals unsere Befürchtungen zum Ausdruck gebracht“, sagt der SV-Vorsitzende Heinz Zörner nun. „Aber es hat sich als unproblematisch erwiesen.“Auch wenn beide Heimspiele bei gutem Wetter stattgefunden hätten – wenn es nass ist, werde der Rasen auch nach Footballspielen anders aussehen. Inzwischen arbeite man aber gut mit den Razorbacks zusammen, betont Zörner. Die Stadtverwaltung betont auch die gute Zusammenarbeit mit den Ravensburgern: „Der Kontakt zwischen Stadt und Verein hat bislang sehr gut funktioniert“, so die Mitteilung. „Die Zusammenarbeit mit den Razorbacks trägt zu einer städteübergreifenden Förderung des Sports im Schussental bei.“
„Das erste Heimspiel Ende April war nicht nur eine Premiere für die Organisation und das Vereinsmanagement. Es wurde zur Feuertaufe“, sagt Johannes Landherr aus dem Vor- stand der Razorbacks. „Aber mit dem Abpfiff war klar: Die Razorbacks sind in ihrer neuen Heimspielstätte angekommen.“Sportlich gelangen in den beiden Heimspielen in Weingarten jeweils Kantersiege gegen die Gäste aus Pforzheim und Freiburg. „Aber wir versuchen den Zuschauern nicht nur Spitzensport zu bieten. Das Heimspiel soll zum Event für die ganze Familie werden. Die Cheerleader, das Catering, der Kids Club und die Hüpfburg benötigen Platz. Zudem erweitern wir das Programm stetig“, sagt Johannes Landherr. Für die kommenden Heimspiele sind Events wie etwa Livebands geplant. In Zukunft könnten bei wichtigen Spielen noch mehr Zuschauer ins Lindenhofstadion kommen, so der Verein. „Für solche Großveranstaltungen ist unsere neue Heimspielstätte perfekt ausgelegt“, sagt Razorbacks-Chef Frank Kienzle.
Die Anziehungskraft des amerikanischen Sports ist auch den Verantwortlichen des SV Weingarten nicht verborgen geblieben. Für die Zukunft kann sich SVW-Chef Heinz Zörner ein Miteinander im Lindenhofstadion gut vorstellen. Es gibt bei den Fußballern sogar Überlegungen, bei den Cheerleadern der Razorbacks anzufragen, ob sie auch bei den Heimspielen der Kicker Stimmung machen können.