Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Razorbacks rasieren den Rasen nicht

Bei Footballsp­ielen gibt es trotz Befürchtun­gen kaum Schäden am Geläuf in Weingarten­s Stadion

- Von Nicolai Kapitz

WEINGARTEN - Alle Aufregung war umsonst: Keine tiefen Furchen im Rasen, keine zusätzlich­en Arbeitsstu­nden für den Platzwart. Dafür gute Stimmung auf den Rängen und – inzwischen – auch zwischen allen Beteiligte­n. Die ersten Heimspiele der American Footballer der Ravensburg Razorbacks sind vorüber. Und der vom SV Weingarten befürchtet­e Schaden am Fußballras­en blieb aus. Nun sind alle Beteiligte­n versöhnlic­h gestimmt.

Bislang gab es zwei Heimspiele der Ravensburg Razorbacks im Lindenhofs­tadion. Die Tribüne war dabei beide Male rappelvoll: Einmal waren rund 900, einmal rund 800 Zuschauer im Stadion mit seinen 1000 Sitzplätze­n. „Nach Begehungen des Rasenplatz­es durch städtische Angestellt­e mit dem Stadionwar­t kann festgestel­lt werden, dass der Rasen durch die Spiele der Razorbacks kaum belastet wird“, schreibt die Stadt in einer Mitteilung.

SVW: Gute Zusammenar­beit Noch im März hatten die Verantwort­lichen des SV Weingarten Befürchtun­gen geäußert, die American-Football-Partien könnten den Rasen schwer in Mitleidens­chaft ziehen. Ärger hatte es zudem deswegen gegeben, weil die Vereinsfüh­rung sich beim Umzug der Ravensburg­er Footballer nach Weingarten von der Stadtverwa­ltung übergangen fühlte (SZ berichtete). „Wir haben damals unsere Befürchtun­gen zum Ausdruck gebracht“, sagt der SV-Vorsitzend­e Heinz Zörner nun. „Aber es hat sich als unproblema­tisch erwiesen.“Auch wenn beide Heimspiele bei gutem Wetter stattgefun­den hätten – wenn es nass ist, werde der Rasen auch nach Footballsp­ielen anders aussehen. Inzwischen arbeite man aber gut mit den Razorbacks zusammen, betont Zörner. Die Stadtverwa­ltung betont auch die gute Zusammenar­beit mit den Ravensburg­ern: „Der Kontakt zwischen Stadt und Verein hat bislang sehr gut funktionie­rt“, so die Mitteilung. „Die Zusammenar­beit mit den Razorbacks trägt zu einer städteüber­greifenden Förderung des Sports im Schussenta­l bei.“

„Das erste Heimspiel Ende April war nicht nur eine Premiere für die Organisati­on und das Vereinsman­agement. Es wurde zur Feuertaufe“, sagt Johannes Landherr aus dem Vor- stand der Razorbacks. „Aber mit dem Abpfiff war klar: Die Razorbacks sind in ihrer neuen Heimspiels­tätte angekommen.“Sportlich gelangen in den beiden Heimspiele­n in Weingarten jeweils Kantersieg­e gegen die Gäste aus Pforzheim und Freiburg. „Aber wir versuchen den Zuschauern nicht nur Spitzenspo­rt zu bieten. Das Heimspiel soll zum Event für die ganze Familie werden. Die Cheerleade­r, das Catering, der Kids Club und die Hüpfburg benötigen Platz. Zudem erweitern wir das Programm stetig“, sagt Johannes Landherr. Für die kommenden Heimspiele sind Events wie etwa Livebands geplant. In Zukunft könnten bei wichtigen Spielen noch mehr Zuschauer ins Lindenhofs­tadion kommen, so der Verein. „Für solche Großverans­taltungen ist unsere neue Heimspiels­tätte perfekt ausgelegt“, sagt Razorbacks-Chef Frank Kienzle.

Die Anziehungs­kraft des amerikanis­chen Sports ist auch den Verantwort­lichen des SV Weingarten nicht verborgen geblieben. Für die Zukunft kann sich SVW-Chef Heinz Zörner ein Miteinande­r im Lindenhofs­tadion gut vorstellen. Es gibt bei den Fußballern sogar Überlegung­en, bei den Cheerleade­rn der Razorbacks anzufragen, ob sie auch bei den Heimspiele­n der Kicker Stimmung machen können.

 ?? FOTO: NICOLAI KAPITZ ?? Der Rasen im Lindenhofs­tadion ist zwar in keinem guten Zustand. Aber das liegt nicht an den Heimspiele­n der Ravensburg Razorbacks.
FOTO: NICOLAI KAPITZ Der Rasen im Lindenhofs­tadion ist zwar in keinem guten Zustand. Aber das liegt nicht an den Heimspiele­n der Ravensburg Razorbacks.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany