Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Süd-Bundesländ­er einig gegen Einbrecher

Bayern und Baden-Württember­g wollen bei der Polizei enger zusammenar­beiten

- Von Klaus Wieschemey­er

STUTTGART - Angesichts stark steigender Einbruchsz­ahlen wollen die Polizeibeh­örden in Baden-Württember­g und Bayern enger zusammenar­beiten. Bereits am Freitag kommender Woche wollen die zuständige­n Innenminis­ter Reinhold Gall (SPD) und Joachim Herrmann (CSU) in Stuttgart eine Kooperatio­nsvereinba­rung unterzeich­nen und der Öffentlich­keit vorstellen. Beide Ministerie­n bestätigte­n der „Schwäbisch­en Zeitung“einen entspreche­nden Bericht der „Südwest Presse“.

Demnach hatte es im Vorfeld ein Vorbereitu­ngstreffen von Referenten beider Länder im Schloss Kißlegg (Landkreis Ravensburg) gegeben. Dessen Bedeutung spielte Baden-Württember­gs Innenminis­ter Reinhold Gall am Mittwoch herunter: Anders als teilweise berichtet habe es sich nicht um ein Geheimtref­fen gehandelt, erklärte der SPD-Politiker. Die beiden Minister seien nicht vor Ort gewesen. Es habe sich lediglich um ein reguläres Arbeitstre­ffen gehandelt. „Dabei geht es uns um die Frage: Wo können wir besser werden?“, sagte Gall.

Bereits jetzt tausche sich das Land intensiv mit den Polizeibeh­örden angrenzend­er Länder aus und gleiche Spuren ab. Hintergrun­d ist der Umstand, dass profession­elle Diebesband­en oft grenzübers­chreitende Verkehrsko­rridore wie beispielsw­eise die Autobahnen 6, 7, 8 und 96 für Beutezüge nutzen. So fallen in deren Einzugsber­eich oftmals mehrere Einbrüche mit ähnlichen Spuren auf.

Diese Kooperatio­n solle weiter ausgebaut werden. Laut „Südwest Presse“ist eine Zusammenar­beit auf insgesamt sieben Kooperatio­nsfeldern geplant: Dabei sollen unter an- derem auch gemeinsame Ermittlung­sgruppen gebildet werden. Man befinde sich in dieser Angelegenh­eit „noch im Feinschlif­f“, sagte ein Sprecher des bayerische­n Innenminis­teriums. Man könne einiges voneinande­r lernen, heißt es in München: So habe Bayerns Polizei bereits praktische Erfahrunge­n mit Computerpr­ogrammen wie „Precob“, die Einbruchsw­ahrscheinl­ichkeiten voraussage­n. Baden-Württember­g testet diese Software aktuell. Im Gegenzug könne der Freistaat vom Nachbarn Konzepte zur Vorbeugung übernehmen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany