Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Hitze bremst Autofahrer aus

Ab heute gilt wieder ein Tempo-80-Limit auf vielen Autobahnen im Land

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OFFENBACH/RAVENSBURG (dpa/ sz) - Es wird wieder sehr warm in Deutschlan­d: Das Tief „Xaver“bringt Luft aus Südeuropa ins Land. Auch im Südwesten klettert das Thermomete­r auf schweißtre­ibende Werte. „Am Donnerstag und Freitag erreichen wir bis zu 36 Grad“, so Roland Roth von der Wetterwart­e Süd in Bad Schussenri­ed. Rekordwert­e wie Anfang Juli erwarten Meteorolog­en aber nicht. Nach Gewittern wird der Sonntag kühler, danach geht es hochsommer­lich weiter.

Tempolimit Mit der Hitze kehrt Tempo 80 auf die Autobahnen im Südwesten zurück: Ab Donnerstag gilt auf vielen Autobahnab­schnitten in Baden-Württember­g wieder eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung, um Unfällen durch Hitzeschäd­en vorzubeuge­n. Besonders betroffen ist erneut die A 7 zwischen Crailsheim und Ulm. Auch auf den Autobahnen 5, 6, 8 und 656 müssen Autofahrer langsamer fahren als sonst. Die Regierungs­präsidien Stuttgart und Karlsruhe kündigten am Mittwoch an, die Geschwindi­g- keitsbegre­nzungen erneut vorübergeh­end aufzustell­en. Vor allem ältere Betonfahrb­ahnen können bei Temperatur­en jenseits der 30 Grad aufplatzen. Auf den betroffene­n Streckenab­schnitten zeigen Signalbrüc­ken oder eigens aufgestell­te Schilder die Begrenzung an.

Badetote Innerhalb von zehn Tagen endete in Baden-Württember­g der Badetrip für sechs Menschen tödlich, wie die Wasserschu­tzpolizei in Konstanz mitteilte. Es habe sich immer um Personen über 70 Jahren gehandelt, so die Behörde.

Waldbrandg­efahr Nach Angaben des Deutschen Wetterdien­stes besteht am Freitag in Baden-Württember­g und Bayern fast flächendec­kend große Waldbrandg­efahr. Für 26 Stationen in BadenWürtt­emberg und 14 in Bayern gilt die höchste Warnstufe.

Mehr Hitzeopfer Den Auswirkung­en von Hitzewelle­n widmet sich eine Studie, die Experten am Mittwoch vorgestell­t haben. Sie rechnen mit mehr Hitzetoten in Deutschlan­d. Die Sterberate bei Herzkranke­n habe sich durch Hitzewelle­n zwischen 2000 und 2010 um zehn bis 15 Prozent erhöht, teilten Umweltbund­esamt und Deutscher Wetterdien­st mit. In Zukunft seien wegen des Klimawande­ls mehr, längere und intensiver­e Hitzewelle­n zu erwarten. Bis zum Ende des Jahrhunder­ts könnte sich die hitzebedin­gte Sterblichk­eit bei Herzkranke­n und älteren Menschen verdrei- bis verfünffac­hen. Die Belastung werde wohl in Süd- und Westdeutsc­hland am deutlichst­en steigen.

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FOTO: DPA Bei Temperatur­en über 30 Grad drohen Hitzeschäd­en auf Autobahnen wie der A 5 bei Heidelberg.

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