Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Thriller um Gier und Macht

- Von Christine King

Arbitrage (ARD, Donnerstag, 22.45 Uhr) - „Arbitrage“steht für das Ausnutzen von Preisunter­schieden für gleiche Waren auf verschiede­nen Märkten und wird hier auf ein Leben übertragen. Robert Miller zieht mit 60 Bilanz. Gattin, Kinder, Haus, Job – alles vorzeigens­wert. Seine profitable Investment­firma steht kurz vor dem Verkauf, er tritt als Wohltäter auf, und sogar für eine Geliebte hat er ab und an Zeit.

Dass er die Bilanzen gefälscht hat, um Verluste zu vertuschen, fällt nicht auf. Erst als seine Tochter, Partnerin in der Firma, auf Ungereimth­eiten stößt, wird es brenzlig. Ein Freund, von dem er viel Geld geliehen hat, und seine Geliebte machen Ärger. Und allmählich auch seine Frau. Die Schlinge um Millers Hals zieht sich langsam zu.

Das intelligen­t gemachte Drama um Geld, Macht und Gier unter der Regie des jungen, polnischen Regisseurs Nicholas Jarecki, von dem auch das Drehbuch stammt, ist packend. Denn der Thriller setzt trotz typisch amerikanis­cher Machart nicht auf billigen Nervenkitz­el, sondern auf Realismus. Bis zum Schluss bleibt vollkommen offen, ob sich die Schlinge zuzieht oder nicht. Und gleichzeit­ig bleibt offen, was jetzt besser wäre.

Grandios besetzt ist „Arbitrage“allemal: Richard Gere als Robert Miller neben Susan Sarandon und Tim Roth. In deutschen Kinos ist „Arbitrage“übrigens nicht gelaufen.

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