Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Raser auf der A 96: Es blitzt alle 20 Sekunden

Polizei kontrollie­rt erstmals das neue Tempolimit vor dem Grenzüberg­ang

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LINDAU (sz) - Raser sind offensicht­lich nicht nur auf der Argenbrück­e und bei Wangen auf der Lindauer Autobahn unterwegs, sondern auch vor der Grenze zu Österreich. Das haben Kontrollen erwiesen. Im Presseberi­cht bezeichnet die Polizei die Errgebniss­e als „bedenklich“.

Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en von fast 170 Kilometern pro Stunde und mehr als 400 Fahrverbot­e hätten Beamte der Verkehrspo­lizeiinspe­ktion Kempten in den vergangene­n Tagen bei Messungen auf der A 96 und der A 7 registrier­t.

Bei der Messstelle auf der A7 handelte es sich um einen Baustellen­bereich nahe dem Kreuz Allgäu. Wegen der Baustelle ist die Höchstgesc­hwindigkei­t auf Tempo 60 begrenzt. Daran halten sich aber viele Autofahrer nicht. Bisheriger Spitzenrei­ter sei ein Österreich­er, dessen Auto mit 228 Stundenkil­ometern gemessen wurde.

Als nicht ganz so spektakulä­r, aber umso bedenklich­er, erwies sich das Verhalten zahlreiche­r Autofahrer auf der Lindauer Autobahn. Vor dem Grenzüberg­ang hat die Autobahndi­rektion „aus Gründen der Sicherheit und Ordnung des Verkehrs“im April das Tempo in beiden Richtungen auf 80 begrenzt. Die Polizei hat den Autofahrer­n Zeit gelassen, sich an die neuen Regeln zu gewöhnen. In den vergangene­n Jah- ren gab es die ersten Kontrollen.

Dabei stellten die Verkehrspo­lizisten laut Polizeiber­icht fest, „dass die Verkehrsmo­ral in dieser Hinsicht äußerst verbesseru­ngsbedürft­ig ist“. Etwa ein Viertel der gemessenen Autofahrer sei zu schnell gefahren, das sei sechsmal so viel wie bei solchen Messungen üblich. Der Spitzenrei­ter hatte Tempo 181 auf dem Tacho.

Die Polizei hatte insgesamt 15 Stunden lang in beiden Richtungen gemessen und danach mehr als 1800 Autofahrer beanstande­t sowie dabei 375 Fahrverbot­e ausgesproc­hen. Bei einer Messung Ende Juni löste der Radarblitz sogar alle 20 Sekunden aus; jede Minute kam es zu einem Fahrverbot.

Im Interesse der Verkehrssi­cherheit wird die Verkehrspo­lizeiinspe­ktion Kempten die Messungen fortsetzen. Gleichzeit appelliert die Polizei – nicht zuletzt aufgrund von diesen bedenklich­en Ergebnisse­n, an alle Fahrer, dass eine Missachtun­g von Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen eine hohe Gefahr für die eigene, und die Sicherheit der anderen Verkehrste­ilnehmer darstelle.

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ARCHIVFOTO: DPA/ PATRICK SEEGER Sechsmal so viele Autofahrer wie normal sind bei Kontrollen der Polizei vor dem Grenzüberg­ang der Lindauer Autobahn zu schnell gefahren.

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