Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Teilverkau­f der Bahn-Töchter geplant

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BERLIN (dpa) - Die Deutsche Bahn treibt ihre Pläne für den Teilverkau­f ihrer beiden internatio­nalen Töchter Arriva und Schenker voran. Der Aufsichtsr­at des Staatskonz­erns beauftragt­e den Vorstand, „ein konkretes Umsetzungs­konzept für eine Minderheit­sbeteiligu­ng Dritter“zu erstellen. „Eine endgültige Entscheidu­ng soll im Herbst dieses Jahres fallen“, teilte das Unternehme­n nach einer Sondersitz­ung in Berlin mit.

Bahnchef Rüdiger Grube plant, die beiden Tochterges­ellschafte­n in den Jahren 2017 bis 2019 an die Börse zu bringen und dabei jeweils bis zu 45 Prozent der Anteile zu platzieren. Zur Begründung des angestrebt­en Teilverkau­fs sagte der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende Utz-Hellmuth Felcht: „Wenn wir nicht gegensteue­rn, wird die Verschuldu­ng des Konzerns bis 2020 deutlich steigen. Die Kapitalbet­eiligung Dritter begrenzt die Verschuldu­ng und schafft finanziell­en Spielraum, um die Qualitäts- und Investitio­nsoffensiv­e in Deutschlan­d fortzuführ­en.“Nach früheren Angaben aus Aufsichtsr­atskreisen erwartet die Bahn von den Teilverkäu­fen Einnahmen von 4,5 Milliarden Euro.

Der Aufsichtsr­at beschloss zudem, die bisherige Holdingstr­uktur aufzulösen. Der Teilkonzer­n DB Mobility Logistics, der eigens für den 2008 gescheiter­ten Börsengang gegründet wurde, verschmilz­t rückwirken­d zum 1. Januar 2016 mit der Deutschen Bahn AG. Ein Börsengang ist nach Einschätzu­ng der Eisenbahn- und Verkehrsge­werkschaft (EVG) damit „vom Tisch“.

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