Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Höflacher stemmt sich erneut gegen Bebauungsplan
Ortschaftsrat sieht Gefälligkeiten gegenüber Investor für die Abteistraße in Weißenau
RAVENSBURG - Eine fast unendliche Geschichte geht jetzt wohl zu Ende: die Bebauung der Abteistraße im Weißenauer Kulturgut rund um den Klosterkomplex. Für den leidenschaftlichsten Hüter dieses Areals, Ulrich Höflacher (CDU), ist damit die kommunalpolitische Niederlage nahezu perfekt.
Der Eschacher Ortschaftsrat stimmte bei seiner jüngsten Sitzung am Dienstag dem Bebauungsplan „Abteistraße 4 und 4/2“gegen die Stimme von Höflacher zu. Lediglich dessen Fraktionskollegin Andrea Burkhardt enthielt sich der Stimme. Das letzte Wort hat zwar am kommenden Montag der Ravensburger Gesamtgemeinderat, jedoch zweifelt niemand daran, dass sich dieses Gremium ebenfalls für den Bebauungsplan ausspricht.
Zu Beginn der Debatte hatte Rainer Frank (SPD) eine Begrenzung der Redebeiträge aus den einzelnen Fraktionen auf fünf Minuten beantragt, wohl ahnend, dass Ulrich Höflacher sich noch einmal leidenschaftlich gegen seine absehbare Niederlage stemmen würde.
Zunächst sprach sich Bernd Bergemann (CDU) namens der Fraktion für den Bebauungsplan aus und forderte, einige Passagen zugunsten der katholischen Kirchengemeinde in die Satzung aufzunehmen: 22 öffentlich zugängliche Parkplätze westlich der heutigen Arkadenmauer, die Gewähren des Zufahrtsrechts über die öffentlichen Verkehrsflächen für Mieter und Eigentümer zum Fass- ANZEIGEN haus; ferner soll „bei einer potenziellen Weiterentwicklung des Fasshauses durch die Kirchengemeinde, etwa Einbau eines Gemeindesaals in der ersten Etage, die Erstellung einer Fluchttreppe/Nottreppenhaus am Fasshaus ermöglicht“werden.
Da diese Anträge aus rechtlichen Gründen jedoch nicht in die Satzung aufgenommen werden können, wie Ravensburgs Baubürgermeister Dirk Bastin erläuterte, soll der Kirchengemeinde die Erfüllung dieser Wünsche schriftlich zugesichert werden. Durch Nachverhandlungen mit dem Investor hatte man einen Kompromiss in der Parkplatzregelung gefunden, wie die „Schwäbische Zeitung“nach der vorausgegangenen Sitzung des Eschacher Ortschaftrats berichtet hatte. Dem Kompromiss war eine Forderung einer von 833 Personen unterschriebenen Initiative vorausgegangen, den kirchennahen Parkplatz zu erhalten.
Franz Hanßler (Grüne) versicherte am Dienstag namens seiner Fraktion, mit dem Bebauungsplan leben zu können. Rainer Frank (SPD), begründete das Ja seiner Fraktion zum Bebauungsplan so: „Ein sehr langer Weg ist gut zu Ende gegangen, für die Verwaltung, für den Investor und für uns.“Ulrich Höflacher (CDU) ließ abschließend seinem Ärger freien Lauf. Er sprach von der „Abwicklung eines Kulturdenkmals“, von einem „Gefälligkeitsbebauungsplan für den Investor“und fügte hinzu: „Ich habe nichts gegen Wohnbebauung, doch durch diesen Plan wird Kulturgut vernichtet.“ CDU- Ortschaftsrat Ulrich Höflacher Das schönste Laufsport-Event im Süden startet! Mach’ mit und lauf’ Deine bevorzugte Strecke.
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