Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Museumsges­ellschaft feiert 25. Geburtstag

Im Jubiläumsj­ahr wünscht sich der Verein noch weitere Mitglieder

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RAVENSBURG (sem) - Die Museumsges­ellschaft Ravensburg feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Die Bilanz dazu kann sich sehen lassen: 1991 von wenigen Mutigen aus dem Bürgerforu­m Altstadt heraus gegründet, wagte man sich 2000 an Kauf und Sanierung des Humpishaus­es und gab damit vollends die Initialzün­dung für die Sanierung des spätmittel­alterliche­n Ensembles, seit Juli 2009 als Museum Humpisquar­tier (MHQ) geöffnet.

Bei der Mitglieder­versammlun­g im Jubiläumsj­ahr – stilecht natürlich im Museums-Innenhof abgehalten – ließ Vorsitzend­er Bodo Rudolf die Geschichte des Vereins Revue passieren. Und dies ist, wie auch im Beitrag des Bürgerforu­ms-Heftes „Altstadtas­pekte 2015/2016“nachzulese­n, eine Erfolgsges­chichte. Nicht denkbar wäre es ohne die vielen Ehrenamtli­chen, die mit vielen Aktivitäte­n das historisch­e Haus an der Ecke Humpisgass­e/Rossbachst­raße „bespielen“und darüber hinaus das kulturelle Leben Ravensburg­s bereichern. Nur ein paar Stichworte: Krippenspa­ziergang, Humpisfasn­et (2015 erstmals in der proppenvol­len Zehntscheu­er), Museumspäd­agogik mit den verschiede­nen Werkstätte­n (mit mittelalte­rlichem Bauen als neuestem Beitrag), die Küchenlied­erleute und das Programm auf der Humpisbühn­e im Dachboden des Stammhause­s. Fürs Jubiläumsj­ahr kündigte „Bühnenchef“Peter Hille einige interessan­te Veranstalt­ungen an (siehe Kasten rechts).

Anne Merkt, Mitglied des fünfköpfig­en Vorstands, konnte mit eindrucksv­ollen Zahlen aufwarten: Allein 600 Stunden ehrenamtli­che Arbeit wurden investiert, um hunderten von Kindern, Jugendlich­en und Erwachsene­n mit Museumspäd­ago- gik und Führungen durchs Neideggsch­e Haus – wie es historisch korrekt heißt – Stadtgesch­ichte lebendig zu vermitteln. Samstags ist jeweils eine Werkstatt geöffnet.

25 000 Euro fürs Humpismuse­um Und nicht zu vergessen, der Laden „Tödel & Antik“, dessen Erlös Jahr für Jahr ans Museum geht. 25 000 Euro konnten die Ladnerinne­n 2015 wieder ans MHQ übergeben, wie Elsbeth Rieke kundtat. Froh ist sie darüber, dass der am Rivoliplat­z angesiedel­te Laden jetzt, zumindest vorübergeh­end, wieder über ein Lager (in der „Räuberhöhl­e“) verfügt. Und stolz ist sie darauf, dass die Trödelschä­tze, die nach wie vor im Laden abgegeben werden, gelegentli­ch die Bestände des Museums bereichern.

Dank all dieser ehrenamtli­chen Akteure und Unterstütz­er konnte Schatzmeis­ter Michael Gresens wieder einen ausgeglich­enen Haushalt – bei Ausgaben von immerhin knapp 50 000 Euro – präsentier­en. Wertvoller Besitz, aber auch ständig zu unterhalte­nde Last, ist und bleibt das Humpishaus. Damit man nicht auf Rücklagen zugreifen muss, bedarf es weiterer Unterstütz­er. Im Jubiläumsj­ahr sieht es der Vorstand daher als wichtige Aufgabe an, neue Mitglieder zu werben. Für den ersten Kontakt bietet sich die von Herbert Stoll betreute Internet-Präsentati­on an (www.museumsges­ellschaft-ravensburg.de).

Andreas Schmauder, Museumsche­f und Leiter des Ravensburg­er Hauses der Stadtgesch­ichte, sang erneut ein Loblied auf die Museumsges­ellschaft. Ohne das Engagement ihrer vielen Aktiven und ihrer mutigen Gründer (darunter die an diesem Abend mit Blumen bedachten Maria Ballarin und Christof Wild) sei die Erfolgsges­chichte des Museums Humpisquar­tier nicht denkbar. „Gemeinsam haben wir den ersten baden-württember­gischen Museumspre­is im November 2015 erhalten“, betonte Schmauder. Denn der mit immerhin 25 000 Euro dotierte Preis aus Lotto-Toto-Mitteln sei nur deshalb nach Ravensburg gegangen, weil es hier im spätmittel­alterliche­n Quartier lebhaft und quickleben­dig zugehe. Dass die Ausstellun­gen im Jahr 2015 „Die Humpis in Barcelona“(mit 19 000 Besuchern!) und die barocke Klösterle-Weihnachts­krippe so ein großer Erfolg geworden sind, sei somit auch der Museumsges­ellschaft zu danken. Dafür soll’s im Jubiläumsj­ahr, das mit der Ausstellun­g „verspielt“gut angelaufen ist, erfolgreic­h weitergehe­n. Als Dank, speziell für die Förderer von der Museumsges­ellschaft bietet Schmauder Exkursione­n zu den Humpis-Schlössern nach Bettenreut­e und Ratzenried.

2016 gibt es neben den laufenden Aktivitäte­n ein buntes Programm. Am 9. Mai ist Erzählwerk­statt. Weiter geht es jeweils donnerstag­s um 19.30 Uhr auf der Humpisbühn­e. Am 12. Mai gibt es ein Konzert mit Schülern der Musikschul­e. Am 19. Mai präsentier­t Mundart- Kabarettis­t Siege Schock einen Soloabend unter dem Titel „ Der röhrende Hirsch“. Am 2. Juni gibt es Märchen für Erwachsene mit Regina Selbherr und JeanJacque­s Schalekamp, am 23. Juni einen Schillerab­end mit Christine Freudig, und am 14. Juli präsentier­t Siegfried Kasseckert Vergnüglic­hes von Morgenster­n und Ringelnatz. Am 24. und 25. September steigt das Jubiläumsf­est.

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