Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Rillen statt bunter Schirme
R und Zuschauer genießen den blauen Himmel beim Blutritt
der Basilika langsam zusamdet. Man sieht erste Sonnenkurz nachdem der Blutreiter Weg begonnen hat. ngartens Oberbürgermeister Ewald muss nachzählen: In gangenen acht Jahren seiner it hat es das nicht oft gegeben. cht zwei oder dreimal? Ich s nicht mehr“, sagt der chef, während er sich im Ineines Amtssitzes um die proen Gäste kümmert. Unvergesd die letztjährigen Bilder von , die knöcheltief im Morast ssbollen durch die Straßen n, während triefnass in glänRegencapes die Reiter ver, sich warmzuhalten. Mit nken schwarzen Jacketts und rn sitzen sie heute auf ihren Rössern, die Fahnen wehen d und hängen nicht tropfend
en die Prominenten aus KirPolitik im vergangenen Jahr oh über das Rathausdach über pfen, so blicken sie heute fast chen neidisch auf die Besue auf der Tribüne und an den vormittägliche Sonnenstrah- len genießen können. „Ganz selten“hat Agnieszka Brugger, Bundestagsabgeordnete der Grünen, so ein Wetter beim Blutritt erlebt. „Der Termin wird bei mir im Kalender immer lange vorher geblockt“, erzählt sie. „Wenn ich in Berlin vom Blutritt erzähle, schauen viele erst einmal komisch. Aber es ist ein so besonderer Anlass, dass ich natürlich gerne hier bin.“Ihr Parteikollege Manne Lucha, Landtagsabgeordneter und Stadtrat in Ravensburg, genießt den Trubel im Rathaus – und auch die Auszeit von den derzeitigen Koalitionsgesprächen in Stuttgart. „Beim Blutritt sind Grüne und CDUler schon immer beste Freunde gewesen“, scherzt Lucha. Aus den Reihen der Christdemokraten im Rathaus widerspricht niemand.
Genuss für die Musiker Am meisten scheinen die Tausenden Musiker aus der ganzen Region das schöne Wetter zu genießen. Sie hatten sowohl unter den kalten Temperaturen als auch unter dem Rossbollenmatsch wohl immer am meisten zu leiden. Heute spielen sie völlig frei auf, viele mit einem Lächeln im Ge- sicht – im Wissen, dass ihnen Tuba, Tenorhorn und Saxofon nicht mit Regenwasser volllaufen und die Finger nicht klamm werden. Auch nach dem Ritt spielen die Musiker in vielen Gaststätten und an vielen Orten in der Stadt weiter. Anschließend geht es für viele weiter nach Zogenweiler zum traditionellen Musikertreff.
Die Reiter lassen sich bei diesem Frühlingswetter viel Zeit auf ihrer Runde, erst gegen zwölf Uhr lenkt Dekan Schmid sein weißes Pferd wieder aufs Pflaster des äußeren Klosterhofs, wo er bereits von zahlreichen Besuchern erwartet wird. Er reitet noch die Reihen von Zuschauern und Reitern ab und spendet mit der Reliquie Segen, bevor das Goldene Kreuz mit dem Blutstropfen wieder zurück in die Kirche gebracht wird. Dort drängen sich die Gläubigen dicht an dicht. Mit dem Pontifikalamt geht der Höhepunkt der diesjährigen Blutfreitagsfeier zu Ende.
Ein Video, den Live- Ticker zum Nachlesen und eine Bildergalerie zum Blutritt 2016 finden Sie unter
schwaebische. de/ blutritt2016