Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Baindt stellt Flüchtlingsbeauftragten ein
Vollzeitstelle wird mit Baienfurt geteilt
BAINDT - In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat Baindt einstimmig der Schaffung einer Vollzeitstelle für einen Flüchtlingsbeauftragten zugestimmt. Zusammen mit der Nachbargemeinde Baienfurt will man sich die Stelle paritätisch zu je 50% teilen. Die Zusammenarbeit in diesem Aufgabenbereich ist aus Sicht der Gemeinde sinnvoll und wurde ausdrücklich begrüßt.
Die Einstellung soll befristet auf drei Jahre erfolgen. Voraussetzung ist allerdings noch ein Landeszuschuss. Dann sind die Kosten von jährlich etwa 10 000 Euro für die Gemeinde tragbar.
Der oder die Flüchtlingsbeauftragte ist zentrale Ansprech,- Anlauf-, Beratungs- und Koordinierungsstelle für Integrations- und Flüchtlingsthemen. Mit allen örtlichen Akteuren der Integrationsarbeit soll er ein kommunales Netzwerk aufbauen und pflegen. Weitere Aufgaben sind die Öffentlichkeitsarbeit und die Vernetzung und Koordinierung von Helferkreisen. Zurzeit gibt es in Baindt 82 ehrenamtliche Helfer .
Ziel ist eine möglichst gute Integration vor Ort und in die Gesellschaft. Dazu sind Ehrenamtliche, die Flüchtlinge selbst, Lehrer, Kindergärten, Vereine, Behörden und Unternehmen gefordert. Bis Herbst 2016 wird in Baindt mit ca. 150 Flüchtlingen gerechnet. Bürgermeister Elmar Buemann sieht die Gemeinde in diesem Bereich gut aufgestellt. Ausdrücklich lobte er die engagierte Arbeit der ehrenamtlichen Helfer und bewertete die Einstellung des Flüchtlingsbeauftragten als posi- tives Signal.
Der Gemeinderat stimmte weiter einer Grundstücksüberlassungsvereinbarung mit dem Landkreis Ravensburg zum Aufbau einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber zu. Auf einem etwa.900 Quadratmeter großen Teilgrundstück des sogenannten „Festplatzes" wird eine Containeranlage zur Unterbringung von 54 Asylbewerbern gebaut werden. Ihre Nutzung ist für fünf Jahre vorgesehen. Und sie ist so konzipiert, dass später Sozialwohnungen daraus gemacht werden können.
Der Gemeinderat hat beschlossen, die Pachteinnahmen, die er vom Kreis erhält, für die Betreuung, WLAN und Fahrradunterbringung zu verwenden. Auf Basis der aktuellen Prognosen wird die Gemeinde keine weiteren Wohnungen für Flüchtlinge mehr anmieten.
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