Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Alfred Mähr besucht Anden-Klinik
Im Koffer hat der Radsportler aus Vogt Spenden für arme Kranke in Peru
VOGT (sz) - Im Jahr 2014 hat der Vogter pensionierte Sportlehrer Alfred Mähr den Andentrail absolviert. Auf seiner über 11 000 km langen Radreise lernte er auch die Armut und die sehr schlechten gesundheitlichen Bedingungen der indigenen Hochlandbevölkerung kennen. Vom Missionshospital Diospi Suyana erfuhr er erst hinterher. Wenn er jetzt wieder nach Peru geht, wird er diesen „Ort der Hoffnung und des Glaubens“besuchen.
Das deutsche Ärzteehepaar Martina und Klaus-Dieter John hat in Curahuasi im Herzen des peruanischen Andenhochlandes auf Spendenbasis dieses Krankenhaus für die ärmsten der Qechuas gebaut, das 2011 den Betrieb aufnahm. Seitdem stehen jeden Morgen Kinder und ganze Familien Schlange, um körperlich, aber auch seelisch behandelt zu werden. Denn die vielfachen Krankheiten sind das eine, würdig behandelt zu werden, das andere. In diesem Gebiet kommt ein Arzt auf 10 000 Bewohner, sagt Alfred Mähr. Da habe die indigene Bevölkerung ganz hinten anzustehen. Deshalb konnten die einheimischen Indios erst nicht glauben, dass dieses Krankenhaus für sie sein würde.
Die Geschichte von „diospi suyana“hat Alfred Mähr derart beeindruckt, dass er begann, in seinen Vorträgen „Bis ans Ende der Welt“auch für dieses Projekt Spenden zu sammeln. 1700 Euro kamen zusammen; Privatleute, so sagt er, hätten die Summe auf 2000 Euro aufgestockt.
Jetzt will er zusammen mit zwei Weggefährten aufbrechen und die Spende selbst nach Curahuasi brin- gen. In Südamerika werden sie genauso wie vor zwei Jahren mit dem Fahrrad unterwegs sein, in Lima starten, über Nasca die Anden erklimmen und dabei mehrere Pässe mit über 4000 m Höhe überwinden. Dabei werden sie sowohl die extremen klimatischen Bedingungen zu spüren bekommen, als auch die grandiose Natur und die indigene Kultur „erfahren“. Nach sechs Wochen ist dann der Rückflug von Santiago de Chile geplant.