Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Die IMTA bringt ein kulturelles Feuerwerk in die Stadt
Am Donnerstag zeigen rund 5000 Schüler Kunst, Musik und Sport an vielen Orten im Biberacher Stadtgebiet
BIBERACH (gem/sz) - Musik, Theater, Kunst und Sport – Biberach wird am nächsten Donnerstag, 12. Mai, für einen Tag zum kulturellen Zentrum Oberschwabens. Bei der 60. Internationalen Musischen Tagung (IMTA) präsentieren rund 5000 Schüler aus der Region ihr Können. Gedacht ist die Veranstaltung als große Ideenbörse für Lehrkräfte, von denen an diesem Tag bis zu 4000 nach Biberach kommen werden. Alle Veranstaltungen sind aber für interessierte Bürger offen und kosten keinen Eintritt.
An den Schulen in der Region laufen die Vorbereitungen für die IMTA bereits seit Wochen. So auch an der Mali-Gemeinschaftsschule in Biberach. Für das Kunstprojekt „Freiheit und Gleichheit“wurden Baumstämme vom Künstler Richard Allgaier mit der Kettensäge nach Vorgabe der Schüler in Form gebracht. Mit Stechbeitel und Hammer haben die Achtklässler Konturen herausgearbeitet und mit dem Gasbrenner und Baustahl veredelt.
Die Bad Waldseer Künstlerin Susanne Allgaier leitete Schüler in der Vergoldungstechnik mit echtem Blattgold an und unterstützte die einzelnen Schülergruppen während der Projektphase, ihre kunstvollen Skulpturen für die IMTA zu erschaffen.
Das Thema „Freiheit und Gleichheit“bezieht sich auf einen Text von Christoph Martin Wieland zur Zeit der Aufklärung 1792. Klassenlehrer Dieter Maucher konzipierte zusammen mit den Kolleginnen Birgit Simonis und Susanne Lamke eine Kunstinstallation für die IMTA, bei der das ganze Schulgebäude einbezogen wird. Der Skulpturenparcours wird entlang der Gesamtinstallation hin zum Verpflegungs- und Begegnungsort „Rock-Cafe“(Mensa der MaliGMS) aufgestellt. Für das Projekt gab es Mittel aus dem Biberacher Bildungsplan.
So wie an der Mali-Schule gibt es an 18 anderen Orten in der Stadt Aufführungen, Workshops und Ausstellungen. Sie bieten für die Lehrer An- regungen zur Unterrichtsgestaltung sowie für Klassen- oder Schulprojekte. Für alle sonstigen Interessierten bieten sie eine kulturelle Vielfalt, wie sie in Biberach an anderen Tagen nicht so komprimiert zu erleben ist.
So kann, wer möchte, sich einfach treiben lassen und sich spontan verschiedene Dinge anschauen. Oder aber, man macht sich anhand des IMTA-Programms einen genauen Plan, was man anschauen möch- te. Bei rund 200 Angeboten kann man nämlich sonst leicht den Überblick verlieren. Insgesamt gibt es 92 Ausstellungen zu sehen, 72 Aufführungen warten auf Zuschauer, und in 44 Workshops kann man selbst aktiv werden. Die IMTA beginnt am Donnerstag um 9 Uhr in der Stadthalle Biberach mit einer Eröffnungsfeier und endet dort um 16 Uhr mit der Abschlussfeier.
Die erste IMTA fand 1957 in Kressbronn statt, die 61. wird 2017 in Donaueschingen stattfinden. In den 60 Jahren seit der ersten Tagung habe die IMTA in der Kulturregion Bodensee sichtbare Spuren hinterlassen, sagt Victor Schellinger, Präsident des IMTA-Rats, der die Tagung jedes Jahr an ein anderes Schulamt rund um den Bodensee vergibt. Wolfgang Mäder, Leiter des Staatlichen Schulamts Biberach, ist sich sicher, dass auch die 60. Auflage ihre Spuren hinterlassen wird: „Wir sind stolz darauf, die Vielfalt musischer Bildung an den Schulen zu präsentieren und damit Anregungen für eine nachhaltige Bereicherung des Unterrichts geben zu können.“ „ Bewegt und kreativ“lautet das Motto der 60. Internationalen Musischen Tagung ( IMTA) in Biberach, zu der Lehrer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein erwartet werden. Rund 200 Angebote gibt es an 19 Orten im Stadtgebiet zu sehen oder zu hören. Diese Angebote sind für jedermann kostenlos und ohne Anmeldung zugänglich. Programmhefte gibt es unter anderem im Foyer von Rathaus und Landratsamt. Das gesamte Programm ist auch im Internet abrufbar unter
www. imta- bodensee. com