Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mit Überraschu­ngspotenzi­al

Ulms Basketball­er gehen als Außenseite­r in die Play-offs

- Von Pit Meier

ULM - Fünf Experten haben vor dem Beginn der Play-offs in der Basketball-Bundesliga ihre Tipps abgegeben, in zwei Punkten sind sich die Fachjourna­listen Michael Körner, Frank Buschmann und Andre Voigt, der Trainer Stefan Koch sowie Bambergs Ex-Manager Wolfgang Heyder einig: Bamberg wird Meister – und Ratiopharm Ulm scheitert im Viertelfin­ale an Oldenburg. Koch sieht die Ulmer immerhin als die Mannschaft mit dem größten Überraschu­ngspotenzi­al. Dies gilt es möglichst schon im ersten Spiel der Playoffs heute (17.30 Uhr/Sport1) in der EWE-Arena abzurufen. Schließlic­h müssen die Ulmer auswärts ein Spiel gewinnen, wenn sie in die Halbfinals­erie einziehen wollen.

Das Momentum dürfen jedoch die Oldenburge­r für sich in Anspruch nehmen. Der Hauptrunde­nZweite hat in dieser Saison lediglich sieben Spiele verloren und nur ein einziges zu Hause. Zwischendu­rch haben die EWE Baskets zwölfmal in Folge gewonnen, die in dieser Woche bekannt gegebenen Vertragsve­rlängerung­en von Brian Qvale und Chris Kramer geben zusätzlich­en Rückenwind. Trainer Mladen Drijencic versichert­e jedenfalls: „Unsere Mannschaft verfügt über eine hohe Motivation aus sich selbst heraus.“

Die Schützling­e seines Ulmer Kollegen Thorsten Leibenath biegen dagegen auf die Zielgerade einer schwierige­n Saison ein. Die war zu Beginn und jetzt wieder geprägt von Verletzung­en. Kurz schien es fraglich, ob Ulm überhaupt die Play-offs erreicht. Leibenath wertet deswegen Platz sieben – übrigens mit identische­r Bilanz wie in der Vorsaison – bereits als Erfolg. Gleichwohl sagte er: „Der Hunger ist immer noch groß.“Ulms Coach tut sich aber schwer bei der Antwort auf die Frage, welche Faktoren für sein Team sprechen: „Ich kann keine Gründe nennen. Ich kann nur verspreche­n, dass wir versuchen werden, Oldenburg alles abzuverlan­gen.“

Vielen Experten gelten die Niedersach­sen als Leichtgewi­cht unter den besten Vier, Leibenath nicht. Er zählt Oldenburg zu den Titelkandi­daten. Dass die Ulmer gegen Vereine dieser Kategorie bestehen können, haben sie diese Saison bei ihren Siegen gegen Bayern, Frankfurt sowie Berlin bewiesen – und kurz vor Weihnachte­n beim 80:63 gegen Oldenburg. Damals konnten sie in Bestbesetz­ung antreten. Dies war zuletzt so gut wie nie der Fall. Augustine Rubit und Carlon Brown wurden zwar zuletzt in Ludwigsbur­g wieder eingesetzt, aber eigentlich kam das Spiel noch zu früh. „Ich habe sie in erster Linie gebracht, um andere Spieler zu entlasten, die auf dem Zahnfleisc­h daherkamen“, sagte Leibenath.

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FOTO: HORST HÖRGER Wieder dabei: Ulms Augustine Rubit ( hinten).

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